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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Vorteil, wenn ein Kind, vor allem das erste Kind, dem Herdfeuer eines Mannes geboren wurde.
    Andererseits wurde eine Frau, die vor ihren Hochzeitsriten schwanger wurde, begehrenswerter, da sie ihre Fähigkeit, dem Herdfeuer eines Mannes Kinder zu schenken, schon unter Be weis gestellt hatte. Janida und ihre Mutter wussten, dass das Stigma, nicht bis zu den Ersten Riten gewartet zu haben, lange anhaftete, aber sie wussten auch, dass die Tatsache, dass Janida bereits gesegnet war, als glückverheißend galt und ihr allge meines Wohlwollen sicherte. Sie hofften, das eine würde das andere ausgleichen.
    Über das Mädchen wurde viel geredet. Die einen meinten dies, die anderen das, aber spannend fanden alle die Situation und die Lösung, die Janida und ihre Mutter vorschlugen, war durchaus umstritten. Jene, die auf der Seite von Peridal und seiner Mutter standen, fanden, er sei zu jung, um die Verant wortung zu tragen; wieder andere meinten, wenn die Mutter tatsächlich seinen Geist ausgewählt hatte, um das Mädchen zu segnen, dann müsse sie ihn für fähig halten, der Mann eines Herdfeuers zu werden. Und trotz ihrer mangelnden Zurückhal tung sei Janida vielleicht vom Glück begünstigt, und Peridal solle sich glücklich schätzen. Einige Männer überlegten sogar, ob sie sie selbst zur Gefährtin nehmen sollten, wenn der Junge sich weiter dagegen sträubte. Sie musste unter den von Doni Gesegneten eine besondere Gunst genießen, da sie so schnell schwanger geworden war.
    Die jungen Frauen, die sich auf ihre Riten der Ersten Wonnen vorbereiteten, wohnten in einer besonderen Behausung nahe der Hütte der Zelandonia. Es wurde beschlossen, dass die schwangere junge Frau bei den anderen Mädchen wohnen und die gesamte Zeremonie durchlaufen sollte, da sie die Ersten Riten brauchte, bevor sie sich mit einem Gefährten verbinden konnte. Auch sie musste erfahren, was den anderen jungen Mädchen mitgeteilt wurde, aber als sie tatsächlich kam, ertön ten die ersten Einwände.
    »Die Riten der Ersten Wonnen sind eine Zeremonie, um Mädchen zu öffnen und zur Frau zu machen. Wenn Janida schon geöffnet ist , warum ist sie dann hier?«, protestierte eines der Mädchen lauthals, so dass alle es hören konnten. »Hier sind Mädchen, die warten, nicht die Mädchen, die schummeln.«
    Einige stimmten ihr zu, doch nicht alle. Ein Mädchen konter te: »Sie ist hier, weil sie sich bei den Hochzeitsriten verbinden will, und das kann sie nur nach den Ersten Riten. Außerdem hat die Mutter sie gesegnet.«
    Andere, deren Mondzeit kurz nach dem vorigen Sommertref fen eingesetzt hatte und von denen man munkelte, dass auch sie mit privaten Öffnungsriten experimentiert hatten, bemühten sich um mehr Freundlichkeit, hielten sich aber vorsichtig zu rück. Sie wusste, dass ihr guter Name von der Diskretion des Mannes abhing, der für sie ausgewählt wurde, und er konnte mit einem der Mädchen, die gewartet hatten, verwandt sein. Sie wollten niemanden kränken. Ihnen stand deutlich vor Augen, dass eine ähnliche Schande über sie kommen konnte, und sie sahen auch die Probleme, die das verursachen würde.
    Janida lächelte das Mädchen an, das sich für sie eingesetzt hatte, aber sie schwieg. Sie fühlte sich älter und erfahrener als ihre Altersgenossinnen in der Hütte. Wenigstens wusste sie, was sie zu erwarten hatte, und unterschied sich damit von de nen, die aufgeregt und besorgt warteten. Durch die Konfronta tion mit all ihren Kritikern war sie mutiger geworden. Außer dem war sie schwanger, ganz gleich, was alle über sie redeten, und zwar in jenem Stadium der Schwangerschaft, das einen Überschwang optimistischer Gefühle erzeugt. Sie wusste nicht, dass die Schwangerschaft bestimmte Hormone in ihrem Körper aktiviert hatte, sie wusste nur, dass sie sich auf ihr Baby freute und insgesamt recht zufrieden war.
    Obwohl die Mädchen eigentlich abgesondert und wohlbehü tet leben sollten, ging die Bemerkung über »Mädchen, die war ten, und nicht Mädchen, die schummeln«, die bei Janidas Ankunft gefallen war, rasch im ganzen Lager herum. Als die Erste davon erfuhr, schäumte sie vor Zorn. Ein Mitglied der Zelan donia musste geplaudert haben, eine oder einer der Ihren, denn niemand sonst hatte den nötigen Einblick. Sie hätte zu gerne gewusst, wer es war.
    Ayla und Jondalar hatten fast den ganzen Tag die Häute der Auerochsen bearbeitet, zuerst innen das Fett und Bindegewebe abgekratzt, sie dann mit Steinschabern an der Außenseite ent haart und

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