Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
Lanzadonii.«
Janida starrte das Paar an und ihr stand buchstäblich der Mund offen. An erstaunte Reaktionen waren die beiden mitt lerweile gewöhnt, aber Janida konnte sich noch weniger be herrschen als die restlichen Zelandonii. Dann fiel der jungen Frau plötzlich auf, wie ihr Benehmen wirken musste. Sie klappte den Mund zu und wurde dunkelrot.
»Ich ... es tut mir Leid. Meine Mutter wäre so wütend, wenn sie wüsste, wie unhöflich ich bin, aber ich konnte einfach nicht anders. Ihr seht so anders aus, und du bist so schön und er ... er nicht.« Wieder wurde sie rot. »Oje, es tut mir Leid, ich meine ... ich wollte nicht... es war nur ...«
»Was du meinst, ist - sie ist so schön und er ist so hässlich«, sagte Jondecam verschmitzt. Er sah beide an und grinste. »Das stimmt doch, oder?« Alle schwiegen verlegen, dann ergriff Echozar das Wort.
»Du hast Recht, Jondecam. Ich bin hässlich. Es ist mir unbe greiflich, warum diese schöne Frau mich will, aber ich möchte mein Glück nicht in Frage stellen.« Echozar lächelte, und seine Augen begannen zu leuchten.
Ein Lächeln auf einem Clan-Gesicht war für Ayla immer noch befremdlich. Die Clan-Leute lächelten nicht. Ihnen galt ein Gesichtsausdruck, bei dem die Zähne entblößt wurden, als eine Drohung oder ein Zeichen ängstlicher Unterwürfigkeit. Doch Echozars Miene wirkte durch sein Lächeln wie verwan delt, es milderte die ausgeprägten Clan-Merkmale und ließ ihn viel zugänglicher erscheinen.
»Im Grunde bin ich froh, dass du da bist, Echozar«, sagte Jondecam. »Neben diesem langen Kerl«, er deutete auf Jonda lar, »sehen ja alle mickrig aus, aber durch deine Anwesenheit haben der junge Mann hier und ich wenigstens eine Chance. Die Frauen sind natürlich alle schön.«
Jondecams scherzhafte Bemerkung löste allgemeine Heiter keit aus und entspannte die Atmosphäre. Levela sah ihn ver liebt an. »Vielen Dank, Jondecam«, sagte sie. »Du musst aller dings zugeben, dass Echozars Augen genauso ungewöhnlich sind wie Jondalars und nicht weniger faszinierend. Ich habe noch nie solch schöne dunkle Augen gesehen, und so, wie er Joplaya anschaut, kann ich gut verstehen, dass sie sich mit ihm verbinden will. Wenn er mich so ansähe, könnte ich schwer widerstehen.«
»Mir gefällt Echozars Aussehen«, sagte Ayla, »aber es stimmt schon, die Augen sind das Beste an ihm.«
»Wenn wir jetzt alle sagen, was wir denken«, ließ sich Jon decam vernehmen, »dann muss ich auch loswerden, dass du sehr ungewöhnlich sprichst, Ayla. Man muss sich daran ge wöhnen, aber mir gefällt es. Man passt auf und hört genau hin. Du musst von sehr weit herkommen.«
»Weiter, als du dir vorstellen kannst«, sagte Jondalar.
»Und noch eines wollte ich dich fragen«, meldete sich Jonde cam wieder. »Wo ist dieser Wolf? Es wurde so viel über ihn geredet - ich hatte gehofft, ihn zu sehen.«
Ayla lächelte ihn an, der Mann war so direkt und ehrlich, dass sie ihn einfach gern haben musste. Er war so locker und mit sich im Reinen, dass sich in seiner Nähe alle entspannten. »Wolf ist bei Marthona. Ich dachte, das wäre für ihn und alle leichter. Aber wenn du beim Lager der Neunten Höhle vorbei kommst, stelle ich ihn dir gerne vor. Ich bin sicher, er wird dich auch mögen. Ihr seid alle willkommen!« Sie blickte in die Runde und bezog auch das junge Paar ein, das sich jetzt wohler zu fühlen schien und ebenfalls entspannt lächelte.
»Ja, unbedingt«, sagte Jondalar. Er mochte die Paare, die sie kennen gelernt hatten, besonders aber Levela, eine aufge schlossene, liebevolle junge Frau, und Jondecam, der ihn an seinen Bruder Thonolan erinnerte.
Erst jetzt bemerkten sie, dass die Erste im Zentrum der Hütte stand und schweigend wartete, bis alle ihre Aufmerksamkeit auf sie richteten. Als es so weit war, begann sie ihre Anspra che, führte ihnen den Ernst der Verpflichtung vor Augen, die sie eingingen, wiederholte manches, das sie den Frauen schon erklärt hatte, und erteilte ihnen Anweisungen zu den Abläufen bei den Hochzeitsriten. Dann erläuterten ihnen andere Zelan donia, wo sie stehen, wohin sie gehen und was sie sagen soll ten. Anschließend probten sie die einzelnen Schritte und Be wegungen.
Kurz vor Ende des Treffens erhob noch einmal die Erste die Stimme. »Die meisten von euch wissen das Folgende schon, aber ich möchte doch noch einmal darauf hinweisen. Nach den Hochzeitsriten dürfen die neuen Paare die Hälfte eines Mond zyklus - das sind ungefähr vierzehn Tage, wenn man die

Weitere Kostenlose Bücher