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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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»Ayla, das ist wunderschön und so außergewöhnlich. Alle werden so ein Kleid wollen. Woher hast du es?«
»Ich habe es mitgebracht. Nezzie hat es mir geschenkt. Sie ist die Gefährtin des Anführers vom Löwenlager. So sollte es bei der Zeremonie getragen werden.« Ayla zog das Vorderteil aus einander und zeigte ihre Brüste, die jetzt durch die Schwanger schaft noch voller waren, dann zog sie die Schnur wieder zu sammen. »Nezzie sagte, eine Mamutoi-Frau solle ihre Brüste stolz vorzeigen, wenn sie einen Gefährten nimmt. Jetzt will ich die Halskette anlegen, die du mir gegeben hast, Marthona.«
»Damit gibt es ein Problem, Ayla«, sagte Marthona. »Die Kette würde mit dem Bernstein zwischen deinen Brüsten sehr schön aussehen, wenn der kleine Lederbeutel nicht wäre, den du um den Hals trägst. So kommt die Kette gar nicht zur Gel tung. Ich weiß, dass dir der Beutel etwas bedeutet, aber ich finde, du solltest ihn ablegen.«
»Sie hat Recht, Ayla«, stimmte Folara zu.
»Ich zeige es dir im Abglanz«, sagte Mejera. Sie hielt das blank polierte, geschwärzte und mit Öl behandelte Holz hoch, damit sich Ayla sehen konnte.
Es war dieselbe fremde Frau wie vorher, aber diesmal bau melten noch Bernsteine an ihren Ohren, und ihr altes, ausge beultes Amuletttäschchen hing an einem ausgefransten Band dazwischen.
»Was ist in dem Beutel?«, fragte Mejera. »Er sieht so voll aus.«
»Das ist mein Amulett. Alle Gegenstände darin sind Ge schenke von meinem Totem, dem Geist des Höhlenlöwen. Die meisten stehen für wichtige Entscheidungen in meinem Leben. Es enthält in gewisser Weise auch meinen Lebensgeist.«
»Dann ist es so etwas wie das Elandon«, sagte Marthona.
»Der Mogur sagte mir, wenn ich mein Amulett verliere, wer de ich sterben«, sagte Ayla. Sie griff an ihr Amulett und fühlte die vertrauten Ausbuchtungen und Wölbungen, und ein Kalei doskop von Erinnerungen an ihr Leben beim Clan erschien vor ihrem inneren Auge.
»Dann müssen wir es an einem ganz besonderen Ort aufbe wahren«, schlug Marthona vor, »vielleicht neben einer Donii, damit die Mutter es bewachen kann - aber du hast keine Donii, oder? Gewöhnlich bekommt jede Frau bei ihren Ersten Riten eine. Du hattest wahrscheinlich gar keine solche Zeremonie?«
»Doch, ja, ich hatte eine«, erwiderte Ayla. »Jondalar hat mich die Gabe der Wonnen gelehrt und beim ersten Mal eine Zere monie daraus gemacht und mir eine Donii-Figur geschenkt, die er selbst geformt hatte. Ich habe sie in meinem Tragesack.«
»Nun, wenn jemand dafür geeignet war, dich in die Ersten Riten einzuführen, dann Jondalar. Er hatte genug Erfahrung damit«, sagte Marthona. »Wenn du willst, bewahre ich das Amulett für dich auf, und wenn du und Jondalar zu eurer Pro bezeit aufbrecht, gebe ich es dir zurück.« Ayla zögerte, doch dann nickte sie zustimmend. Als sie den Beutel über den Kopf zog, verfing sich das Lederband in ihrer Frisur.
»Das macht nichts, Ayla. Ich kann es ausbessern«, beruhigte sie Mejera.
Ayla hielt den vertrauten Lederbeutel in der Hand und konnte sich nicht entschließen, ihn fortzugeben. Die Frauen hatten Recht, es passte nicht zu ihrem Schmuck. Andererseits hatte sie ihn noch nie abgelegt, seit sie ihn von Iza bekommen hatte. Das war geschehen, kurz nachdem der Clan sie gefunden hatte. Das Amulett war so lange ein Teil von ihr gewesen, dass es ihr schwer fiel, sich von ihm zu trennen. Mehr als das, sie hatte Angst davor. Ihr schien, als klammere sich das Amulett an sie, als habe es in ihr Haar gefasst, als sie es abnehmen wollte. Vielleicht wollte ihr das Totem etwas mitteilen, vielleicht sollte sie an diesem besonderen Tag nicht versuchen, ganz so wie die Anderen auszusehen - in Mamutoi-Kleidern und ZelandoniiSchmuck. Als sie Jondalar getroffen hatte, war sie praktisch noch eine Clan-Frau gewesen - vielleicht sollte sie etwas aus dieser Zeit bei sich behalten.
»Danke, Mejera, aber ich habe meine Meinung geändert. Ich werde meine Haare offen tragen. Jondalar mag sie so.«
Sie hielt das Amulett noch einen Moment in der Hand, dann reichte sie es Marthona. Sie ließ zu, dass diese ihr die Halsket te, die sie von Dalanars Mutter bekommen und für Jondalars künftige Gefährtin aufbewahrt hatte, umlegte und im Nacken schloss. Dann zog sie die Nadeln und Spangen heraus, die den eleganten Zelandonii-Haarputz zusammengehalten hatten.
Mejera war gar nicht sonderlich glücklich, dass ihre Bemü hungen zunichte gemacht wurden, aber es war nun einmal Ay las Entscheidung,

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