Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
dort würde es auch leben.
Die Frauen hatten sich vorläufig in eine andere Hütte bege ben. Bis vor kurzem hatten sich dort die jungen Frauen vor ihren Ersten Riten aufgehalten, nun war sie leer und konnte anderweitig genutzt werden. Es war der Vorschlag gemacht worden, dass die Männer dort warten sollten, damit die Frauen nicht die Hütte wechseln mussten, doch die Vorstellung, dass ein Ort, der gerade noch Mädchen in ihrer Übergangszeit be herbergt hatte, nun Männer kurz vor den Hochzeitsriten auf nehmen sollte, gefiel neben den Zelandonia auch einigen ande ren nicht besonders. Wo immer sich übernatürliche Aktivitäten zutrugen, waren noch eine Weile die Manifestationen spirituel ler Kräfte am Werk, besonders wenn es sich um eine größere Gruppe handelte, und die elementaren Lebensenergien von Männern und Frauen wirkten manchmal gegeneinander. So wurde beschlossen, die Frauen in die Hütte zu bringen, denn das, was ihnen bevorstand, war der folgerichtige nächste Schritt für die Mädchen, die sie zuvor bewohnt hatten.
Die Frauen waren nicht weniger aufgeregt als die Männer. Ayla fragte sich, ob Jondalar die Tunika tragen würde, die sie ihm geschenkt hatte, und wünschte im Nachhinein, sie hätte sie ihm selbst bringen können. Dann hätte sie gewusst, ob sie an gemessen war und ob sie ihm gefiel. Nun würde sie es erst he rausfinden, wenn sie ihn bei der Zeremonie sah.
Die Frauen stellten sich in einer Reihenfolge auf, die der der Männer entsprach, damit sich die richtigen Paare fanden. Ayla lächelte Levela zu, die vor ihr wartete. Sie hätte sich gerne zu Prolevas Schwester gesellt, aber Ayla gehörte der Neunten Höhle an, so dass mehrere Frauen zwischen ihr und der jungen Frau standen, die mit Jondecam in der Zweiten Höhle leben würde. Der Rang der beiden war ähnlich hoch, denn sie ent stammten beide einer Familie von hochrangigen Anführern und Gründern, so dass sich die Einstufung ihres gemeinsamen Herdfeuers nicht grundlegend veränderte. Jondecams Status war eine Spur höher als der Levelas, aber dieser geringfügige Vorteil kam nur zum Tragen, wenn sie in seiner Höhle wohn ten.
Die oder der Zelandoni der Höhle, in der das Paar fortan le ben würde, führte für jedes Paar eine eigene Zeremonie durch, während die anderen assistierten. Die Mütter der jungen Leute und deren Gefährten waren ebenfalls beteiligt und zudem nahe Verwandte, die in der vordersten Reihe warteten, bis sie aufge fordert wurden, ihre Rolle zu übernehmen. Bei älteren Paaren, die nicht zum ersten Mal dabei waren, aber eine bestehende Verbindung förmlich bestätigen wollten, mussten keine Eltern anwesend sein. Sie brauchten nur das Einverständnis der Höh le, in der sie leben würden. Doch auch sie brachten oft Freunde oder Angehörige zur Feier mit.
Ayla entdeckte Janida, die, weil sie zur Neunundzwanzigsten Höhle gehörte, weit hinten stand, und lächelte ihr zu, als sie einmal kurz den Blick hob. Noch weiter hinten wartete Joplaya. Als Lanzadonii war auch sie eine Fremde, obwohl der Mann ihres Herdfeuers einmal ein sehr hochrangiger Zelando nii gewesen war. Hier stand sie bei den Letzten, aber unter den Lanzadonii galt sie als eine der Ersten, und das war alles, was zählte. Ayla betrachtete die Frauen, die sich heute verbinden wollten. Viele von ihnen kannte sie immer noch nicht, und von manchen Höhlen hatte sie noch keine einzige Person näher kennen gelernt. Von einer hörte sie, sie gehöre zur Vierund zwanzigsten Höhle und eine andere erklärte, sie stamme vom Bärenhügel, einem Teil des Neuen Winkels am Kleinen Gras fluss.
Ayla kam das Warten wie eine Ewigkeit vor. Was dauerte denn nur so lange? Zuerst hatten sie sich eiligst aufstellen müs sen, und jetzt standen sie herum. Vielleicht waren die Männer noch nicht da. Vielleicht hatte einer von ihnen seine Meinung geändert. Was, wenn Jondalar Zweifel bekommen hatte? Nein. Er nicht. Warum sollte er? Aber was, wenn doch?
In der Hütte der Zelandonia zog die Erste den Vorhang von dem verborgenen Eingang am hinteren Teil der großen Behau sung und schob die Trennwand zur Seite. Sie lugte hinaus und ließ den Blick über den Versammlungsplatz schweifen, der zum Lager hin eine ebene Fläche bildete und nach hinten in sanftem Schwung anstieg. Den ganzen Nachmittag über waren Menschen eingetroffen, und der Platz war fast gefüllt. Es war Zeit.
Die Männer verließen die Hütte als Erste, einer nach dem an deren. Als Jondalar zum Hang hoch blickte, war er

Weitere Kostenlose Bücher