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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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zu übersehen. Sie war nicht daran gewöhnt, dass ihr eine andere Frau die Haare frisierte. Die junge Gehilfin war nicht auf den Mund gefallen, und etwas Geplauder würde Ayla ab lenken.
»Also, wie gesagt, ich habe alle gefragt. Niemand wusste, wo sie waren. Schließlich hat jemand aus eurem Lager, ich glaube es war die Gefährtin von einem von Jondalars engen Freunden, Solaban oder Rushemar, die mit dem Baby, sie saß gerade vor einem Korb ...«
»Das ist Rushemars Gefährtin Salova«, unterbrach Marthona.
»Sie hat gesagt, dass einer von beiden vielleicht bei den Pfer den sein könnte«, erzählte Mejera weiter, »also bin ich fluss aufwärts gelaufen, und da habe ich beide gefunden. Lanidar meinte, seine Mutter hätte ihm gesagt, dass du den ganzen Tag bei den Frauen sein wirst, deshalb ist er zu den Pferden gegan gen, wie du ihm aufgetragen hattest. Und Jondalar hat mehr oder weniger dasselbe gesagt. Er wusste, dass du dich den gan zen Tag mit den Frauen zurückziehen musst, und beschloss, sich um die Pferde zu kümmern. Dort hat er Lanidar entdeckt und ihm gezeigt, wie man dieses Speerdingsda benutzt.
Und dann hat sich herausgestellt, dass ich nicht die Einzige war, die Jondalar gesucht hat. Kurz nach mir kam Joharran, er sah ein bisschen verärgert aus oder vielleicht nur entnervt. Er hatte überall nach Jondalar gesucht, um ihm zu sagen, dass er mit den anderen Männern zur rituellen Reinigung an den Fluss gehen muss. Jondalar sagte, ich solle dir ausrichten, den Pfer den geht es gut und du hast Recht gehabt, Wolf hat eine Ge fährtin oder einen Freund. Er hat sie zusammen gesehen.«
»Danke, Mejera. Wenn ich weiß, dass es Winnie und Renner gut geht, bin ich beruhigt. Dass du so viel Zeit und Mühe auf gewandt hast, um Lanidar und Jondalar zu finden, weiß ich sehr zu schätzen.«
Sie war froh, dass es den Pferden gut ging und dass Lanidar sie aus eigenem Antrieb aufgesucht hatte. Normalerweise hätte sie das von Jondalar erwartet, aber er musste sich schließlich auch auf die Hochzeitsriten vorbereiten, und sie hatte sich ver gewissern wollen, dass er nicht abgelenkt oder verhindert war. Nur beim Gedanken an Wolf war ihr nicht ganz wohl. Einerseits wünschte sie ihm, dass er eine Gefährtin finden und glücklich sein würde, andererseits wurde ihr bei der traurigen Vorstellung, ihn zu verlieren, etwas bang.
Wolf hatte noch nie unter anderen Wölfen gelebt; seit der Zeit, in der sie sich das Jagen beigebracht hatte, kannte sie die Vierbeiner vermutlich besser als er. Sie wusste, dass sich Wöl fe zwar ihrem eigenen Rudel gegenüber äußerst loyal verhiel ten, gegen Eindringlinge jedoch ihr Territorium wütend vertei digten. Wenn Wolf eine einsame Wölfin oder ein niedrigrangi ges Weibchen aus einem Rudel der Umgebung gefunden hatte und wie ein Wolf leben wollte, würde er sich ein eigenes Terri torium erkämpfen müssen. Wolf war ein starkes, gesundes Tier, größer als die meisten Rüden, aber er war nicht in einem Rudel aufgewachsen, in dem er das spielerische Kämpfen mit Geschwistern von klein auf gelernt hätte. Er war es schlichtweg nicht gewöhnt, mit Wölfen zu kämpfen.
»Ich danke dir, Mejera. Ayla sieht sehr hübsch aus. Ich wuss te nicht, dass du so geschickt frisieren kannst«, lobte Marthona.
Ayla hob die Hände und betastete vorsichtig die Rollen und Nester, zu denen ihre Haare mit Nadeln und anderen Hilfsmit teln geformt worden waren. Sie hatte andere junge Frauen mit ähnlichen Haargebilden gesehen und konnte sich ungefähr vor stellen, wie sie jetzt aussah.
»Ich hole ein poliertes Holz, damit du dich anschauen kannst«, sagte Mejera.
Das verschwommene Bild im Abglanz zeigte eine junge Frau, deren Haar in etwa so aussah wie das der meisten ande ren jungen Frauen in der Hütte. Sie erkannte sich selbst kaum wieder und hatte den Verdacht, dass nicht einmal Jondalar sie erkennen würde.
»jetzt hängen wir das Bernsteinpaar an deine Ohren«, schlug Folara vor. »Du solltest dich bald ankleiden.«
Die Gehilfin, die Ayla die Ohrläppchen durchstochen hatte, hatte in jedes Loch einen Knochensplitter gesteckt. Außerdem hatte sie um die Bernsteine Sehnen gewickelt und an jedem eine Schlinge gelassen, mit der sie in die Knochensplitter ein gehängt werden konnten. Mejera half Folara, die Steine an Ay las Ohren zu befestigen.
Dann legte Ayla ihr festliches Gewand an. Mejera stand wie geblendet vor ihr. »So etwas habe ich noch nie gesehen!«, staunte sie ehrfürchtig.
Auch Folara war hingerissen.

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