Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
knüpfen sollte. Auch Zelandoni war eine Erscheinung, die man nicht übersehen konnte. Die tätowierten Muster auf ihrer Stirn waren mit Farben verstärkt worden, ihr Haar war sorgfältig, wenn auch etwas ausgefallen auf dem Kopf aufgetürmt, wodurch sie noch größer wirkte, und die üppig verzierte lange Tunika war ein Kunstwerk, das im Grunde nur an einer Person mit ihrer Körperfülle vollauf zur Geltung kam. Alles Augenmerk richte te sich auf das Trio, und Zelandoni schwieg, um den dramati schen Effekt zu verstärken.
Nun trat Marthona vor und stellte sich neben ihren Sohn, und ihr gegenwärtiger Gefährte Willamar hielt sich einen Schritt hinter ihr, zu ihrer Rechten. Links von ihr stand Dalanar und dicht hinter ihm Jerika. Sie würden bis ganz zum Schluss war ten müssen, bis ihre Tochter Joplaya mit Echozar zusammen gegeben wurde. Neben Willamar standen Folara und Joharran, Jondalars Schwester und Bruder. Auf Joharran folgten Proleva und ihr Sohn Jaradal. Die Freunde und Verwandten hielten sich in dem Teil des Geländes auf, das dem Paar und seinem An hang während der Zeremonie zur Verfügung gestellt worden war. Zelandoni blickte erst sie an, dann weiter hoch zu der Menschenansammlung an der Böschung, und ergriff das Wort.
»Alle Höhlen der Zelandonii«, begann die Donier mit feier lich tönender Stimme, »sind aufgerufen, die Verbindung einer Frau und eines Mannes zu bezeugen. Doni, Große Erdmutter, Erste Schöpferin, Mutter von allem, sie, die Bali gebar, der den Himmel erleuchtet, und sie, deren Gefährte und Freund Lumi auf uns auch in dieser Nacht als ihr Zeuge herniederscheint. Sie wird geehrt durch das heilige Zusammengeben ihrer Kinder.«
Ayla hob den Kopf und blickte zum Mond auf. Er war etwas mehr als zur Hälfte sichtbar, und erst jetzt bemerkte sie, dass die Abenddämmerung angebrochen war. Die Sonne war vor einiger Zeit untergegangen, aber durch das gewaltige Feuer und die vielen Fackeln war es auf dem Platz noch immer bei nahe taghell.
»Die beiden, die hier stehen, haben der Großen Erdmutter Freude bereitet, indem sie sich entschlossen haben, sich zu verbinden. Jondalar von der Neunten Höhle der Zelandonii, Sohn Marthonas, der einstigen Anführerin der Neunten Höhle, nun Gefährtin Willamars, des Handelsmeisters der Zelandonii, geboren am Herdfeuer Dalanars, des Gründers und Anführers der Lanzadonii, Bruder Joharrans, des Anführers der Neunten Höhle der Zelandonii...«
Zelandoni führte sämtliche Namen und Zugehörigkeiten in allen Einzelheiten auf, und Aylas Gedanken schweiften ab, da sie die meisten ohnehin nicht kannte. Dies war eine der weni gen Gelegenheiten, bei denen sämtliche Beziehungen genannt wurden. Ihr Interesse erwachte erst wieder, als die Donier am Ende der langen Litanei einen neuen Ton anschlug.
»... nimmst du Ayla von der Neunten Höhle der Zelandonii, Gesegnet von Doni und Geehrt durch ihren Segen ...« Ein Rau nen ging durch die Menge. Es war eine segensreiche Verbin dung. Sie war bereits schwanger. »... früher Ayla vom Löwen lager der Mamutoi, Tochter vom Herdfeuer des Mammut, vom Geist des Höhlenlöwen Erwählte, vom Höhlenbären Beschütz te, Freundin der Pferde Winnie und Renner und des vierbeini gen Jägers Wolf.«
Ayla überlegte, wo Wolf sein mochte. Er war den ganzen Nachmittag und Abend nicht aufgetaucht, und sie war ent täuscht. Sie wusste, dass die Zeremonie für ihn nicht von Be deutung war, aber sie hätte sich gefreut, ihn dabei zu haben.
»Aufgenommen von Joharran, Bruder Jondalars und Anfüh rer der Neunten Höhle der Zelandonii, und von Marthona, Mut ter Jondalars und einstige Anführerin der Neunten Höhle, aner kannt von Dalanar, Gründer und Anführer der Lanzadonii, Mann des Herdfeuers bei Jondalars Geburt...«
Zelandoni nannte nach und nach sämtliche Verwandten Jon dalars. Ayla begriff erst jetzt, wie viele neue Verwandschafts beziehungen sie durch die Verbindung zu Jondalar gewann. Doch Zelandoni wünschte, es wären mehr. Sie hatte lange grü beln müssen, um genügend Zugehörigkeiten zu finden, damit die Erfordernisse des Rituals erfüllt wurden. Ayla hatte so we nig eigene aufzuweisen.
»Ich wähle sie«, sagte Jondalar, wobei er Ayla ansah.
»Willst du sie achten, sie pflegen, wenn sie krank ist, für sie sorgen, wenn sie ein Kind trägt, und für alle Kinder aufkom men, die an deinem Herdfeuer geboren werden, solange ihr zusammenlebt?«, fragte Zelandoni.
»Ich will sie achten, sie pflegen, für sie und ihre Kinder sor

Weitere Kostenlose Bücher