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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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ter ihm verboten, sich weiter um die Pferde zu kümmern.
»Was ist denn, Lanidar?«, fragte sie, als sie vor ihm stand. »Lanoga«, erwiderte sie. »Sie hat den ganzen Tag geweint.«
»Aber warum?«
»Das Baby. Sie nehmen ihr Lorala weg.«

34
    »Wer will ihr das Baby wegnehmen?«, fragte Ayla bestürzt. »Proleva und ein paar Frauen«, antwortete er. »Sie sagen, sie hätten eine Mutter für Lorala gefunden, eine Frau, die sie re gelmäßig stillen kann.«
»Lass uns nachsehen, was das zu bedeuten hat«, sagte Ayla. »Wir kommen später wieder und sehen nach den Pferden.«
Als sie ins Lager kamen, eilte ihnen zu Aylas Erleichterung Proleva entgegen. »Und, ist es jetzt endgültig? Seid ihr Gefähr ten? Können wir feiern und die Geschenke holen? Ihr braucht nicht zu antworten, ich sehe eure Halsketten.«
Ayla strahlte. »Ja, wir sind Gefährten«, sagte sie.
»Zelandoni hat es gerade bestätigt«, fügte Jondalar hinzu.
»Ich muss etwas mit dir besprechen, Proleva«, sagte Ayla, die wieder ernst geworden war.
»Was?« Die Frau bemerkte sofort, dass irgendetwas Ayla Sorgen bereitete.
»Lanidar sagt, ihr wollt Lanoga das Baby wegnehmen.«
»So würde ich es nicht ausdrücken. Ich dachte, du würdest dich freuen, dass wir für Lorala ein Zuhause gefunden haben. Eine Frau aus der Vierundzwanzigsten Höhle hat ihr Baby ver loren. Es kam mit einer schweren Missbildung auf die Welt und starb. Sie hat viel Milch und meinte, sie würde Lorala ger ne zu sich nehmen, auch wenn sie älter ist. Sie wünscht sich wirklich ein Kind, und mir schien, als hätte sie schon früher Fehlgeburten gehabt. Ich hielt das für eine großartige Lösung.«
»Offensichtlich ist es das. Wollen die Frauen, die Lorala stil len, denn damit aufhören?«
»Nein, das nicht. Ich war selbst ganz überrascht. Als ich es zwei von ihnen erzählt habe, waren sie sogar ein bisschen traurig. Selbst Stelona meinte, die Vierundzwanzigste Höhle sei so weit entfernt, da würde sie gar nicht mitbekommen, wie Lorala wächst und gedeiht.«
»Ich weiß, dass du für Lorala das Beste wolltest, aber hast du Lanoga gefragt?«, wollte Ayla wissen.
»Nein, das habe ich nicht. Ich habe Tremeda gefragt. Ich dachte, Lanoga wäre die Verantwortung vielleicht ganz gerne los. Sie ist noch so jung und muss sich immer um dieses Baby kümmern. Dazu ist doch noch Zeit genug, wenn sie selbst Mut ter ist«, gab Proleva zu bedenken.
»Lanidar sagt, dass Lanoga den ganzen Tag geweint hat.«
»Ich weiß, dass sie traurig ist, aber ich dachte, sie käme schon darüber hinweg. Schließlich stillt sie Lorala nicht, sie ist ja noch keine Frau. Sie kann nur elf Jahre zählen.«
Ayla dachte daran, dass auch sie weniger als zwölf Jahre zählte, als sie Durc zur Welt brachte, und ihn dennoch nicht weggeben wollte. Sie wäre lieber gestorben, als ihn zu verlie ren. Als sie keine Milch mehr hatte, waren die Clan-Frauen mit dem Stillen eingesprungen, aber deshalb war sie immer noch seine Mutter geblieben. Es hatte ihr weh getan, dass sie ihn zurücklassen musste, als sie aus dem Clan vertrieben wurde. Sie hatte ihn mitnehmen wollen. Nur ihre Sorge, was wohl aus ihm werden würde, wenn ihr etwas zustieß, hatte sie bewogen, den Dreijährigen zurückzulassen. Nicht einmal der Gedanke, dass Uba für ihn sorgen und ihn wie einen eigenen Sohn lieben würde, hatte sie getröstet. Immer noch durchfuhr sie ein hefti ger Schmerz, wenn sie an ihn dachte. Sie hatte die Trennung nie überwunden, und sie wollte nicht, dass Lanoga auch so litt.
»Nicht das Stillen macht die Mutter aus, Proleva. Und das Alter ganz bestimmt nicht. Sieh dir Janida an. Sie ist nicht viel älter, und keiner würde im Traum daran denken, ihr das Baby wegzunehmen.«
»Janida hat einen Gefährten und zwar einen mit Ansehen, und ihr Baby wird an seinem Herdfeuer geboren werden. Er wird immer die Verantwortung tragen. Und selbst wenn die Verbindung nicht von Dauer sein sollte, haben schon mehrere Männer ihr Interesse angemeldet, sich mit ihr zusammenzutun. Sie hat einen hohen Rang, sie ist hübsch und sie ist schwanger. Ich hoffe nur, Peridal ist sich im Klaren darüber, wie begehrt sie ist. Seine Mutter macht jetzt schon Ärger. Sie hat ihn wäh rend der Probezeit aufgesucht und versucht, ihn zur Auflösung des Knotens zu bewegen.« Proleva verstummte. Das konnte sie Ayla auch später noch erzählen. »Aber Lanoga ist nicht Jani da.«
»Nein, Lanoga ist nicht begehrt, aber sie sollte es sein«, sagte Ayla. »Niemand kümmert sich ein

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