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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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dort an,
wo ihre Erinnerung einsetzte.
»Soweit ich weiß, war ich fünf Jahre alt, als ich die Familie
verlor, in der ich geboren wurde. Ich kann mich nicht mehr so
gut erinnern, aber ich glaube, dass meine Eltern bei einem Erd
beben umgekommen sind. Ich träume manchmal davon. Ich
wanderte wohl eine Weile allein umher und erinnere mich noch
genau, dass ich nicht wusste, wohin ich gehen und was ich tun
sollte - und auch nicht, wie lange ich schon allein war, als ich
von einem Höhlenlöwen gejagt wurde. Ich muss mich wohl in
einer kleinen Höhle versteckt haben, einer sehr kleinen, denn
der Höhlenlöwe streckte seine Pranke herein und traf dabei
mein Bein. Das Erste, woran ich mich deutlich erinnere, ist,
dass ich die Augen öffne und Iza vor mir sehe, eine Frau von
denen, die ihr Flachschädel nennt. Ich weiß noch, wie ich bei ihrem Anblick aufschrie. Sie nahm mich auf den Arm, bis ich
mich beruhigt hatte.«
Die Zuhörer schlug die Geschichte von dem kleinen, fünfjäh
rigen Waisenmädchen sofort in ihren Bann. Ayla erzählte wei
ter, dass das Heim des Clans ebenfalls vom Erdbeben zerstört
worden war, sie sich auf die Suche nach einem neuen Zuhause
begeben hatten und sie dabei zufällig auf Ayla gestoßen waren.
Ihnen war klar, dass sie kein Clan-Kind, sondern eine von den
Anderen war, wie ihresgleichen bei ihnen hießen. Sie erzählte
von der Medizinfrau aus Bruns Clan, die sie adoptierte, und
von deren Bruder Creb, einem großen Mogur, wie der Zelan
doni bei ihnen hieß. Je länger Ayla redetet, desto ruhiger wurde
sie. Schließlich sprach sie ganz entspannt, voller Gefühl und
Leidenschaft über ihr Leben bei den Leuten, die sich selbst
Clan des Bären nannten.
Sie verschwieg nichts, weder die Schwierigkeiten, die sie mit
Broud, dem Sohn der Gefährtin des Anführers Brun, gehabt
hatte, noch die Begeisterung, mit der sie von Iza die Heilkunst
erlernt hatte. Sie erzählte von ihrer Liebe zu Creb, Iza und ihrer
Clan-Schwester Uba, und über die Neugier, als sie zum ersten
Mal die Steinschleuder in die Hand genommen hatte. Sie be
richtete, wie sie sich selbst beigebracht hatte, damit umzuge
hen, und was Jahre später daraus erwachsen war. Sie zögerte
allerdings, von ihrem Sohn zu sprechen. Trotz des einsichtigen
und klugen Plädoyers der Ersten, dass der Clan ebenfalls aus
Kindern der Großen Mutter bestehe, verrieten Gesichtsaus
druck und Körpersprache etlicher Anwesender, besonders der
jenigen, die Einwände gegen die Verbindung von Echozar und
Joplaya erhoben hatten, deutlich, dass sie ihre Ansichten nicht
geändert hatten. Sie hatten offensichtlich nur beschlossen, sie
einstweilen lieber für sich zu behalten. Daher hielt Ayla es für
ratsam, ihren Sohn nicht zu erwähnen.
Sie erzählte ihnen, wie sie gezwungen worden war, den Clan
zu verlassen, als Broud der neue Anführer wurde. Als sie den Todesfluch erklärte, hatte sie nicht den Eindruck, dass die Zu hörer seine ungeheure Macht wirklich verstanden: dass es für einzelne Angehörige des Clans tatsächlich den Tod bedeutete, wenn es für sie keinen Ort mehr gab, an den sie gehen konnten, und niemand, nicht einmal mehr die Personen, die ihnen am nächsten standen, von ihrer Existenz Notiz nahmen. Die Zeit im Tal erwähnte sie nur kurz und sprach dafür ausführlich über Rydag, das Kind gemischter Geister, das Nezzie, die Gefährtin
des Anführers des Löwenlagers, adoptiert hatte.
»Anders als Echozar hatte er nicht die Stärke des Clans und
war innerlich schwach, aber wie der Clan war auch er be
stimmter Laute nicht mächtig. Ich brachte ihm und Nezzie wie
später auch dem gesamten Löwenlager und Jondalar bei, mit
den Händen zu reden. Nezzie war sehr glücklich, als das Kind
sie durch eine Gebärde zum ersten Mal Mutter nannte«, schloss
Ayla.
Dann trat Jondalar vor und erzählte, wie er und sein Bruder
Thonolan auf Männer des Clans getroffen waren, nachdem sie
über das Gletscherplateau ins östliche Hochland gelangt waren.
Anschließend schilderte er die lustige Begebenheit, bei der er
nur einen halben Fisch gefangen hatte, weil er ihn mit einem
jungen Mann des Clans geteilt hatte. Er erläuterte auch die
Umstände, die dazu führten, dass sie einige Nächte mit dem
Clan-Paar Guban und Yorga verbracht hatten und wie sie sich
mit ihnen in der Zeichensprache verständigten, die Ayla sie
gelehrt hatte.
»Wenn ich etwas auf meiner Reise gelernt habe«, fasste Jon
dalar zusammen, »dann dass diejenigen, die wir immer Flach
schädel genannt haben,

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