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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Verkrüppelung, wie Lanidars
Arm, nur in seinem Inneren.«
»Vielleicht sind böse Geister in ihn gefahren, oder sein Le
bensgeist ist verdreht«, antwortete Jondalar. »Ich weiß nicht,
du solltest Brukeval lieber im Auge behalten, Ayla. Er könnte
versuchen, dir Ärger zu machen.«

36
    Der Sommer schritt voran, und die Tage wurden heißer. Die Gräser auf den Feldern schossen empor, färbten sich golden und neigten ihre Häupter unter der Last ihrer Ähren - das Ver sprechen auf neues Leben. Auch Aylas Körper wurde schwerer unter dem Gewicht des ungeborenen Kindes, das in ihr heran wuchs. Sie arbeitete an der Seite von Jondalar und zupfte gera de das Korn vom wilden Hafer, als sie zum ersten Mal eine Bewegung spürte. Sie hielt inne und presste die Hand auf die Wölbung ihres Bauches. Jondalar bemerkte es. »Was ist, Ay la?«, fragte er besorgt.
    »Das Baby hat sich bewegt. Das erste Mal, dass ich fühle, wie es lebt!«, rief sie und lächelte dabei aus tiefstem Herzen. »Hier.« Sie nahm Jondalar den Worfelstein aus der Hand und legte sie auf ihren Bauch. »Vielleicht bewegt es sich noch ein mal.«
    Er wartete gespannt, spürte aber nichts. »Ich merke nichts«, sagte er schließlich, und im selben Augenblick zuckte es sanft unter seiner Hand. »Ich fühle es! Ich kann das Baby fühlen!«
    »Bald kann man es deutlicher spüren«, sagte Ayla. »Ist es nicht wunderbar, Jondalar? Was soll dein Baby werden? Ein Junge oder ein Mädchen?«
    »Das ist egal. Hauptsache, es ist gesund und die Geburt wird einfach für dich. Was hättest du lieber?«
    »Ich glaube, ein Mädchen, aber über einen Jungen würde ich mich genauso freuen. Es spielt wirklich keine Rolle. Das Wich tigste ist, dass ich ein Kind bekomme, dein Kind. Es ist auch dein Baby.«
    »He, ihr beiden. Die Fünfte Höhle wird sicher gewinnen, wenn ihr weiter so herumtrödelt.« Sie drehten sich zu dem jun gen Mann um, der auf sie zukam. Er war von durchschnittlicher Größe, muskulös und drahtig. Unter einem Arm klemmte eine Krücke, in der freien Hand trug er einen Schlauch mit Wasser. »Etwas zu trinken gefällig?«, fragte er.
    »Sei gegrüßt, Matagan! Sehr gerne, es ist sehr heiß«, antwor tete Jondalar, nahm den Schlauch, hob ihn über den Kopf und ließ sich das Wasser durch die Tülle in den Mund fließen. »Wie geht es deinem Bein?«, fragte er und reichte Ayla das Wasser weiter.
    »Von Tag zu Tag besser. Bald werde ich die Krücke wegwer fen können. Eigentlich soll ich nur Wasser für die Fünfte Höhle holen, aber als ich meine Lieblingsheilerin sah, beschloss ich, ein bisschen zu mogeln. Wie fühlst du dich, Ayla?«
    »Gut. Gerade habe ich zum ersten Mal das Leben in mir ge spürt. Das Baby wächst«, antwortete sie. »Und? Wer führt dei ner Meinung nach?«
    »Schwer zu sagen. Die Vierzehnte hat schon etliche Körbe gefüllt, aber die Dritte hat gerade einen neuen großen Fund platz entdeckt.«
    »Was ist mit der Neunten?«, fragte Jondalar.
     
    »Ich glaube, sie haben Chancen, aber mein Tipp ist die Fünf te.«
    »Du bist voreingenommen. Du willst die Preise selbst gewin nen«, lachte Jondalar. »Was spendet die Fünfte Höhle dieses Jahr?«
    »Das getrocknete Fleisch von zwei Auerochsen, die bei der ersten Jagd getötet wurden, ein Dutzend Speere und eine von unserem besten Schnitzer kunstvoll gefertigte große Holzscha le. Und die Neunte?«
    »Einen großen Schlauch von Marthonas Wein, fünf mit Schnitzereien versehene Speerschleudern aus Birke, fünf Feu ersteine und zwei von Salovas großen Körben, der eine gefüllt mit Haselnüssen, der andere mit sauren Äpfeln.«
    »Ich werde versuchen, Marthonas Wein zu ergattern, wenn die Fünfte gewinnt. Ich hoffe, die Knochen sind mir gewogen. Wenn ich diesen Stock endlich los bin«, Matagan hob seine Krücke, »werde ich zu den Männern zurück ziehen. Wenn es nach mir ginge, würde ich, Stock hin oder her, schon jetzt wie der dort wohnen, aber meine Mutter will das nicht. Sie ist wirk lich wunderbar, keine andere hätte sich so um mich geküm mert, aber inzwischen wird mir ihre Fürsorge etwas zu viel. Seit dem Unfall behandelt sie mich wie einen Fünfjährigen.« »Du solltest nicht über sie schimpfen«, sagte Ayla. »Ich schimpfe nicht. Ich verstehe sie. Ich will nur zu den Randhüt ten zurück. Ich würde dich sogar zum Fest einladen, das wir mit dem gewonnenen Wein feiern werden, wenn du nicht ge bunden wärst, Jondalar.«
    »Trotzdem danke, aber von den Randhütten habe ich genug. Eines

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