Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
sagte Joharran.
»Wenn wir schon dabei sind«, fuhr Willamar fort. »Was un ternehmen die Losadunai denn gegen jene jungen Männer? Wir treiben ja Handel mit den Losadunai. Mir behagt die Vorstel lung gar nicht, dass eine Handelsexpedition beim Abstieg von der anderen Seite des Gletschers auf rachedurstige Flachschä del treffen könnte.«
»Als wir ... als ich«, korrigierte sich Jondalar, der Thonolan lieber nicht erwähnen wollte, »vor fünf Jahren das erste Mal von den Vorfällen hörte, hatte man nicht viel unternommen. Es war bekannt, dass das immer noch weiterging. Manche Männer sprachen noch immer von ›Temperamentsausbrüchen‹, doch Laduni war wirklich sehr aufgebracht, als er davon berichtete. Dann wurde es schlimmer. Auf unserem Rückweg waren wir noch einmal Gäste der Losadunai. Die Clan-Männer waren dazu übergegangen, ihre Frauen zu begleiten und zu beschüt zen, wenn sie Nahrung sammelten, und die ›temperamentvol len‹ jungen Männer scheuten davor zurück, die Clan-Männer zu provozieren, indem sie den Frauen Gewalt antaten. Also stellten sie einer jungen Frau von Ladunis Höhle nach und fie len - alle zusammen - über sie her ... vor ihren Ersten Riten.«
»O nein! Wie konnten sie das nur tun, Jonde?«, rief Folara und brach in Tränen aus.
»Bei der Unterwelt der Großen Mutter!«, dröhnte Joharran.
»Ja, genau dorthin gehören diese Leute!«, sagte Willamar.
»Sie sind Abschaum!«, fauchte Zelandoni. »Ich kann mir keine Strafe vorstellen, die schlimm genug für sie wäre.«
Marthona legte die Hände auf die Brust und war so entsetzt, dass sie kein Wort herausbrachte.
Ayla hatte großes Mitgefühl für die überfallene junge Frau empfunden und versucht, ihr Leid zu lindern, doch ihr entging nicht, dass Jondalars Leute nun um vieles heftiger reagierten als bei der Mitteilung, dass Clan-Frauen angegriffen worden waren. Wenn es Clan-Frauen traf, waren sie angewidert, doch wenn eine der Ihren betroffen war, gerieten sie außer sich vor Entrüstung.
Mehr als alles, was sie bislang gesehen und gehört hatte, ver deutlichte ihr dies, wie groß die Kluft zwischen den beiden Völkern war. Sie fragte sich aber auch, wie sie selbst wohl rea giert hätte, wenn - so undenkbar ihr das auch erschien - eine Bande von Clan-Männern einer Zelandonii-Frau etwas derartig Entsetzliches angetan hätte.
»Ihr könnt sicher sein, dass die Losadunai mittlerweile etwas gegen diese verkommenen Männer unternehmen«, sagte Jonda lar. »Die Mutter der jungen Frau rief nach Blutrache gegen die Höhle, aus der der Kopf der Bande stammt.«
»Ahhh, das sind schlechte Neuigkeiten. Was für eine schwie rige Situation für die Anführer«, sagte Marthona.
»Die Mutter hat aber das Recht dazu!«, erklärte Folara.
»Ja, natürlich hat sie das«, sagte Marthona, »aber irgendein Verwandter oder die ganze Höhle wird sich zur Wehr setzen, so dass es womöglich zu Kämpfen kommt, bei denen jemand getötet wird, und das verlangt dann erneut nach Rache. Wer weiß, wohin das am Ende führt? Was werden sie tun, Jonda lar?«
»Einige Höhlen-Anführer schickten Läufer mit Botschaften los«, berichtete Jondalar, »und viele trafen sich und berat schlagten. Sie kamen überein, dass Fährtenleser die jungen Männer aufspüren sollen, die man dann voneinander trennen will, um die Bande aufzulösen. Dann soll eine jede Höhle sich mit den jungen Männern befassen, die aus ihr stammen. Man wird wohl schwere Strafen verhängen, ihnen aber auch eine Chance geben, ihre Verfehlungen zu sühnen.«
»Das klingt nach einem guten Plan«, sagte Joharran, »vor al lem wenn sie alle damit einverstanden waren, auch die Höhle des Rädelsführers. Und wenn die jungen Männer keinen gro ßen Widerstand leisten, sobald man sie aufgespürt hat...«
»Bei ihrem Anführer bin ich mir nicht sicher, aber ich denke, die übrigen wollen nach Hause zurück und würden jeder Art von Bedingungen zustimmen, wenn man sie nur wieder auf nimmt. Sie sahen hungrig, verfroren und verdreckt aus und schienen sich nicht allzu wohl zu fühlen.«
»Du hast sie also gesehen?«, fragte Marthona.
»Ja, als wir auf das Clan-Paar stießen. Denn die Kerle waren hinter der Frau her, weil sie den Mann zunächst nicht gesehen hatten. Er war auf einen hohen Felsen gestiegen, um nach Wild zu spähen, und sprang herab, als sie auf seine Gefährtin losgin gen. Er brach sich das Bein dabei, aber das hielt ihn nicht da von ab, sich nach Kräften zu wehren. In dem Augenblick ka men wir

Weitere Kostenlose Bücher