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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers
Autoren: Jean M. Auel
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belehrte sie Ayla.
Schon mehrmals hatte Ayla ihre gesamte Behausung für die Ankunft des Babys auf den Kopf gestellt und neu hergerichtet. Als Jondalar nach ihr schaute, beschloss sie, ihm etwas ganz Besonderes zu kochen. Sie zählte auf, was er ihr dazu alles aus dem Vorratslager im hinteren Teil des Abri holen sollte. Als er mit dem gewünschten Fleisch und Gemüse zurückkehrte, saß sie starr und mit einem seltsamen Gesichtsausdruck, einer Mi schung aus Freude und Furcht, neben dem Feuer.
»Was ist los, Ayla?«, fragte er und ließ den Gemüsekorb fal len.
»Ich glaube, das Baby kommt gleich.«
»Jetzt sofort? Dann leg dich am besten hin, Ayla. Ich hole Zelandoni. Mutter am besten auch gleich. Rühr dich nicht von der Stelle, bis ich mit Zelandoni zurück bin.« Jondalar war völ lig aus dem Häuschen.
»Nicht so eilig. Entspann dich, Jondalar. Ein Weilchen dauert es schon noch. Lass uns lieber noch etwas warten, ehe du Ze landoni holst«, beruhigte sie ihn und bückte sich nach dem Gemüsekorb. Dann ging sie zur Kochnische und packte ihn aus.
»Lass mich das machen. Ruh dich lieber aus. Bist du sicher, dass ich Zelandoni nicht doch holen sollte?«
»Jondalar, du warst doch schon einmal bei der Geburt eines Babys dabei, oder? Mach dir nicht solche Sorgen.«
»Wer macht sich denn hier Sorgen?«, versuchte er abzuwie geln. Sie schwieg und presste die Hand auf ihren Bauch. »Ay la, soll ich Zelandoni nicht doch holen?« Seine Stirn war eine einzige Sorgenfalte.
»Na schön, Jondalar. Hol sie, aber nur, wenn du versprichst, ihr zu sagen, dass es gerade erst begonnen hat. Sie braucht sich nicht zu beeilen.«
Jondalar stürzte davon und kam kurze Zeit später mit Zelan doni im Schlepptau zurück.
»Ich habe doch gesagt, dass es nicht eilig ist, Jondalar.« Ayla schaute Zelandoni entschuldigend an. »Tut mir Leid, dass er dich schon geholt hat. Es hat gerade erst angefangen.«
»Vielleicht sollte Jondalar eine Weile zu Joharran gehen und auf dem Weg Proleva Bescheid sagen, dass ich sie hier später vielleicht benötige«, sagte Zelandoni. »Ich habe gerade nichts zu tun und leiste dir so lange Gesellschaft, Ayla. Hast du einen Tee für mich?«
»Ich kann welchen kochen«, sagte Ayla. »Ich glaube, Zelan doni hat Recht, Jondalar. Warum besuchst du nicht Joharran?«
»Auf dem Weg kannst du gleich Marthona Bescheid sagen, aber zerre sie nicht auch gleich her«, sagte Zelandoni. Jondalar stürmte hinaus. »Er war die ganze Zeit dabei, als Polara ihr Kind bekam, und war die Ruhe selbst. Aber bei der eigenen Gefährtin ist es immer etwas ganz anderes.«
Ayla blieb gebückt stehen, wartete, bis die Wehen abklangen, und kümmerte sich dann weiter um den Tee. Zelandoni achtete darauf, wie lange ihre Wehen anhielten. Dann setzte sie sich auf einen breiten Stuhl, den Ayla extra für ihre Besuche gebaut hatte, weil sie wusste, dass die Donier nicht gerne auf dem Bo den oder auf Polstern saß. In letzter Zeit hatte Ayla auch gerne selbst darauf gesessen.
Nachdem sie den Tee, unterbrochen von gelegentlichen We hen, bei belanglosen Gesprächen getrunken hatten, schlug Ze landoni ihr vor, sich hinzulegen, damit sie sie untersuchen konnte. Ayla willigte ein. Zelandoni wartete auf die nächsten Wehen und tastete Aylas Bauch ab.
»Lange wird es wohl doch nicht mehr dauern.«
Ayla stand auf, spielte mit dem Gedanken, sich auf ein Kis sen zu setzen, überlegte es sich anders, ging zur Kochnische, nahm einen Schluck Tee und spürte schon den nächsten Krampf. Sollte sie sich doch besser hinlegen? Es schien schnel ler voranzugehen, als sie gedacht hatte.
Zelandoni untersuchte sie noch einmal, diesmal gründlicher, und sah die junge Frau freundlich an. »Das ist nicht dein erstes Baby, oder?«
Ayla wartete die nächste Welle ab, bevor sie antwortete. »Nein, es ist nicht mein erstes. Ich habe einen Sohn«, erwiderte sie leise.
Zelandoni fragte sich, warum er nicht hier war. War er ge storben? Eine Totgeburt? Oder hatte er die Geburt nicht über lebt? Es war wichtig, das vor der Entbindung zu wissen. »Was ist aus ihm geworden?«
»Ich musste ihn zurücklassen. Ich gab ihn meiner Schwester Uba. Er lebt noch immer beim Clan, zumindest hoffe ich das.«
»Die Entbindung war nicht einfach, oder?«
»Ja. Ich wäre fast dabei gestorben.« Ayla gab sich Mühe, sich nicht von ihren Gefühlen überwältigen zu lassen, aber die Do nier sah die Angst in ihren Augen.
»Wie alt ist er, Ayla? Oder besser: Wie alt warst du, als du ihm das Leben geschenkt
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