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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers
Autoren: Jean M. Auel
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hast?«
»Ich kann noch keine zwölf gewesen sein«, presste Ayla un ter einer neuen Welle von Schmerzen hervor. Die Abstände wurden geringer.
»Und jetzt?«, fragte Zelandoni, nachdem sie abgeklungen waren.
»Jetzt musste ich neunzehn sein, zwanzig nach diesem Win ter. Ich bin alt für Kinder.«
»Nein, das bist du nicht, aber du warst sehr jung, als du dein erstes geboren hast. Zu jung. Kein Wunder, dass es so schwer für dich war. Du hast ihn also beim Clan gelassen.« Zelandoni überlegte eine Weile, bevor sie ihre nächste Frage stellte. »Dein Sohn, ist er von gemischten Geistern?«
Ayla schwieg. Sie sah Zelandoni an, die ihren Blick offen erwiderte. Dann wand sie sich plötzlich vor Schmerz. »Ja«, gab sie verängstigt zu, als die Wehen abklangen.
»Das wird es zusätzlich erschwert haben. Meines Wissens kann die Geburt von Kindern gemischter Geister für eine Frau sehr schmerzhaft sein. Wie ich gehört habe, soll es an ihren Köpfen liegen. Sie sind anders geformt, zu groß, und geben weniger nach. Aber dieses Baby wird nicht so schwer für dich sein, Ayla. Es wird schon gut gehen, glaub mir.«
Der Donier war nicht entgangen, wie angespannt Ayla bei den letzten Wehen gewesen war. Diese Anspannung machte alles nur schlimmer, dachte sie, aber sie wird sich wohl an die furchtbaren Qualen bei ihrer ersten Geburt erinnern. Hätte sie mir doch früher etwas gesagt. Ich hätte ihr vielleicht helfen können. Wenn nur Marthona schon da wäre. Ayla braucht jetzt jemanden, der ganz genau auf sie Acht gibt. Ich sollte zusehen, dass sie sich etwas entspannt. Vielleicht kann ihr das Reden die Angst ein wenig nehmen. »Möchtest du mir nicht von deinem Sohn erzählen?«
»Erst dachten sie, er sei missgebildet und würde dem Clan zur Last fallen«, begann Ayla. »Am Anfang konnte er nicht einmal seinen Kopf heben, aber dann wurde er stärker. Alle mochten ihn. Grod machte ihm sogar einen eigenen Speer, der genau richtig für seine Größe war. Und er konnte so schnell rennen, schon als er noch klein war.«
Ayla lächelte und hatte Tränen in den Augen bei der Erinne rung. Die Donier war überrascht. Plötzlich verstand sie, wie sehr Ayla ihr Kind geliebt haben musste, wie stolz sie auf ihn war, trotz seiner gemischten Geister. So, wie sie davon gespro chen hatte, dass sie ihr Kind ihrer »Schwester« gegeben hatte, schien sie sehr erleichtert darüber, dass sie jemanden gefunden hatte, der sich um ihn kümmern würde.
Manchmal wurde unter den Zelandonia noch über Brukevals Großmutter gesprochen. Auch wenn es niemand offen äußerte, glaubte die Mehrheit, dass ihre Tochter ein Kind gemischter Geister gewesen war. Niemand hatte sie nach dem Tod ihrer Mutter freiwillig aufnehmen wollen, und Brukeval hatte das gleiche Schicksal erlitten. Er hatte das Aussehen seiner Mutter geerbt. Man sah ihm, wenn auch nicht so deutlich, an, dass auch er ein Kind gemischter Geister war. Zelandoni war sich dessen sicher, auch wenn sie es nie offen gesagt hätte, und schon gar nicht in seinem Beisein.
Ob Ayla solche Geister irgendwie besonders anzog, weil sie beim Clan aufgewachsen war? Könnte ihr jetziges Baby auch ein Mischling sein? Und wenn ja, was dann? Das Klügste wäre in diesem Falle wohl, sein Leben stillschweigend zu beenden, bevor es richtig begann. Man könnte es leicht als Totgeburt ausgeben. Man würde dadurch ihr und auch dem Kind selbst viel Leid ersparen. Es wäre ein Jammer, in der Höhle noch ein ungewolltes und ungeliebtes Kind wie Brukeval und seine Mutter aufwachsen zu lassen.
Aber wenn Ayla ihr erstes Kind geliebt hat, dachte die Do nier, würde sie dieses nicht auch lieben? Es ist erstaunlich, wie sie sich zu Echozar verhält. Ich glaube, sie mag ihn, und er fühlt sich in ihrer Nähe sehr wohl. Vielleicht würde es sogar gehen, wenn Jondalar...
»Jondalar sagte, dass die Wehen eingesetzt haben, Ayla.« Marthona war gekommen. »Er zwang sich zu erwähnen, dass sie gerade erst begonnen haben und ich mich nicht beeilen müsse, schob mich aber förmlich hinaus, damit ich endlich herkomme.«
»Gut, dass du da bist, Marthona. Ich möchte etwas für sie zu bereiten«, sagte Zelandoni.
»Um die Geburt zu beschleunigen?«, fragte Marthona. »Beim ersten Mal kann es sehr lange dauern.« Sie lächelte Ayla zu.
»Nein«, sagte Zelandoni und schwieg einen Augenblick. »Nur etwas zur Entspannung. Sie macht sich sehr gut, und es geht schneller, als ich gedacht habe, aber sie ist sehr ver krampft, vermutlich weil sie Angst vor dem
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