Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
zusammen war«, sagte Marona. »Sie besuchen mich.« Sie wandte sich an Ayla. »Ich grüße dich, Ayla von den Mamutoi.«
Ayla erhob sich, um den Gruß zu erwidern. Normalerweise hätte es ihr nichts ausgemacht, doch nun war sie ein wenig be fangen, weil sie unbekannte Frauen grüßen sollte, ohne etwas anzuhaben. Sie schlang sich das Fell, das sie zum Abtrocknen genommen hatte, um die Hüften, und legte ihr Amulett wieder an.
»Ich grrrüße dich, Marrrona von derrr Neunten Höhle derrr Zelandonjii«, sagte Ayla. An dem leicht gerollten R und dem eigentümlich kehligen Akzent war sie sofort als Fremde zu erkennen. »Ich grrrüße dich, Porrrtula von derrr Neunten Höh le, und auch deine Schwesterrr Lorrrava.«
Die jüngere der Schwestern gluckste, als sie Ayla so seltsam reden hörte, und versuchte ein Kichern zu unterdrücken. Auf Maronas Gesicht glaubte Jondalar die Andeutung eines süffi santen Lächelns zu sehen. Seine Stirn legte sich erneut in tiefe Falten.
»Ich wollte dich aber nicht nur begrüßen, Ayla«, sagte Maro na. »Ich weiß nicht, ob Jondalar es je erwähnt hat, aber du weißt jetzt, dass wir einander versprochen waren, ehe er auf einmal beschloss, auf die Große Reise zu gehen. Und wie du dir denken kannst, war ich darüber nicht sehr erfreut.«
Jondalar überlegte, was er sagen könnte, um das zu verhin dern, was er bereits kommen sah. Marona würde Ayla ihre tiefe Enttäuschung sicher dadurch zeigen, dass sie sie über einige seiner unangenehmen Seiten aufklärte. Doch Marona über raschte ihn.
»Aber das ist Vergangenheit«, sagte sie. »Ehrlich gesagt habe ich seit Jahren nicht an ihn gedacht, bis ihr heute angekommen seid. Andere Leute sind aber vielleicht weniger vergesslich, und manche von ihnen schwatzen gern. Ich würde ihnen gern etwas anderes geben, worüber sie tratschen können, nämlich dass ich weiß, wie man dich in angemessener Weise grüßt.« Sie machte eine Geste zu ihren Freundinnen hin. »Wir wollen nun zu mir gehen, um uns für euer Will-kommensfest heute Abend fertig zu machen, und wir dachten, Ayla, dass du viel leicht mitkommen möchtest. Meine Base Wylopa ist schon dort
- du erinnerst dich doch an Wylopa, Jondalar? Ich dachte, das wäre eine gute Gelegenheit für dich, Ayla, vor den ganzen förmlichen Vorstellungen heute Abend noch einige Frauen kennen zu lernen.«
Ayla nahm Spannungen wahr, die insbesondere zwischen Jondalar und Marona zu bestehen schienen, hielt sie aber unter den gegebenen Umständen nicht für verwunderlich. Jondalar hatte einmal erwähnt, dass sie so gut wie versprochen gewesen waren, ehe er wegging, und Ayla konnte sich vorstellen, wie sie sich an der Stelle der Frau gefühlt hätte. Marona hatte das ganz direkt angesprochen.
Ayla wollte tatsächlich einige der Frauen besser kennen ler nen. Ihr fehlten Freundinnen. In ihrer Kindheit hatte sie nur wenige Mädchen im selben Alter gekannt. Uba, Izas eigene Tochter, war wie eine Schwester für sie gewesen, aber viel jünger. Die Frauen von Bruns Clan hatte Ayla mit der Zeit zwar alle ins Herz geschlossen, doch bestimmte Unterschiede waren nicht auszuräumen gewesen. So sehr sie sich auch be mühte, eine gute Clan-Frau zu sein, konnte sie doch manche Dinge schlicht nicht ändern. Erst als sie bei den Mamutoi ge lebt und Deegie kennen gelernt hatte, war ihr aufgegangen, wie schön es sein konnte, eine Gleichaltrige zur Vertrauten zu ha ben. Deegie fehlte ihr, ebenso wie Tholie von den Sharamudoi, die rasch zu einer Freundin geworden war, an die sich Ayla immer erinnern würde.
»Ich danke dir, Marona. Ja, ich würde gern mit euch kom men. Das hier ist aber alles, was ich zum Anziehen habe«, sagte sie, während sie rasch ihre schlichten, von der Reise abge tragenen Sachen anzog. »Marthona und Folara wollen mir hel fen, ein paar Kleider zu nähen. Ich würde gern sehen, was ihr anzieht.«
»Vielleicht können wir dir ein paar Sachen als Willkom mensgeschenk geben«, sagte Marona.
»Nimmst du das bitte mit zurück, Jondalar?«, fragte Ayla und gab ihm das Fell, mit dem sie sich abgetrocknet hatte.
»Natürlich«, sagte er. Einen Herzschlag lang hielt er sie in den Armen und berührte ihre Wange mit der seinen, dann zog sie mit den drei Frauen los.
Als Jondalar ihnen nachsah, vertieften sich die Sorgenfalten auf seiner Stirn. Er hatte Marona seinerzeit zwar nicht förmlich gefragt, ob sie seine Gefährtin sein wolle, doch er hatte sie in dem Glauben gelassen, dass sie sich bei den Hochzeitsriten des

Weitere Kostenlose Bücher