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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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zusammen.
Lorava würgte und hustete. »Ich brauche Wasser«, keuchte sie und stürzte aus dem Raum.
»Jetzt musst du mich dein Haar machen lassen«, sagte Wylo pa, wieder mit einem breiten Lächeln.
»Ich widme mich deinem Gesicht, sobald ich mit Portula so weit bin«, sagte Marona.
»Du hast gesagt, dass du mir die Haare auch noch frisieren willst, Wylopa«, sagte Portula.
»Und mir auch«, sagte Lorava, die wieder hereinkam.
»Wenn du deinen Hustenanfall überstanden hast«, sagte Ma rona und warf ihr einen strengen Blick zu.
Während Wylopa ihr das Haar kämmte und daran herumhan tierte, sah Ayla fasziniert zu, wie Marona die Gesichter der beiden anderen Frauen schmückte. Sie benutzte eine Mischung aus gehärtetem Fett und fein pulverisiertem rotem und gelbem Ocker, um Mund, Wangen und Stirn zu tönen, und eine Mi schung aus Fett und schwarzer Holzkohle, um die Augen her vorzuheben. Dann zeichnete sie mit intensiveren Schattierun gen derselben Farben sorgfältig Punkte, geschlängelte Linien und verschiedene andere Muster auf das Gesicht. Ayla fühlte sich an die Tätowierungen erinnert, die sie bei einigen gesehen hatte.
»Jetzt komme ich zu deinem Gesicht, Ayla«, sagte Marona. »Ich glaube, Wylopa ist mit deinem Haar so weit.«
»O ja!«, sagte Wylopa. »Ich bin fertig. Marona soll dein Ge sicht verschönern.«
Ayla fand die Gesichtsbemalungen der Frauen zwar interes sant, hatte aber ein ungutes Gefühl dabei. In Marthonas Wohn platz waren Farben und Gestaltung dezent und auf eine sehr angenehme Weise eingesetzt, jetzt hingegen wusste sie nicht recht, was sie von der Aufmachung der Frauen halten sollte. Sie kam ihr irgendwie übertrieben vor.
»Nein ... lieber nicht«, sagte Ayla.
»Aber das muss sein!«, sagte Lorava bestürzt.
»Alle tun es«, sagte Marona. »Du wärst die Einzige, die das nicht hat.«
»Ja! Überlass das Marona. Alle Frauen lassen sich so bema len«, sagte Wylopa.
»Du solltest das wirklich tun«, bekräftigte Lorava. »Alle hät ten gern, dass Marona ihnen das Gesicht bemalt. Du hast Glück, dass sie sich bereit erklärt hat!«
Sie setzten sie derart unter Druck, dass sich in Ayla noch stärkerer Widerstand regte. Marthona hatte nichts davon ge sagt, dass sie ihr Gesicht bemalen lassen müsse. Sie wollte sich Zeit lassen, um sich bei den Zelandonii zurechtzufinden, und nicht zu Sitten und Gebräuchen gedrängt werden, mit denen sie nicht vertraut war.
»Nein, diesmal nicht. Vielleicht später einmal«, sagte Ayla.
»Ach, komm, lass dich doch darauf ein. Du verdirbst sonst alles«, drängte Lorava.
»Nein! Ich will mein Gesicht nicht bemalt haben«, sagte Ayla mit solcher Entschlossenheit, dass sie schließlich von ihr ablie ßen.
Sie sah ihnen zu, wie sie einander die Haare zu komplizierten Zöpfen und Kränzen flochten und verzierte Kämme und Na deln hineinsteckten. Schließlich legten sie noch Gesichts schmuck an. Bislang hatte Ayla noch nicht bemerkt, dass die Gesichter der Frauen an bestimmten Stellen Durchbohrungen aufwiesen. Sie hängten sich Ohrringe in die Ohrläppchen ein und steckten sich zapfenähnliche Verzierungen in Nasen, Wangen und unter die Unterlippe. Offenbar waren die gemal ten Ornamente darauf angelegt, diesen Schmuck stärker zur Geltung kommen zu lassen.
»Hast du dir denn keine Löcher für Körperschmuck stechen lassen?«, fragte Lorava. »Das musst du unbedingt nachholen. Zu dumm, dass es jetzt nicht mehr geht.«
Ayla war nicht sicher, ob sie das wollte - außer vielleicht in den Ohrläppchen, damit sie sich die Ohrringe anhängen konnte, die sie den ganzen Weg vom Sommertreffen der Mammutjäger bis hierher bei sich getragen hatte. Sie sah zu, wie die Frauen Perlenschnüre, Anhänger und Armreifen anlegten.
Ihr fiel auf, dass sie von Zeit zu Zeit auf etwas hinter einer Trennwand schauten. Als ihr das ganze Kämmen und Schmü cken ein wenig langweilig zu werden begann, erhob sie sich und ging hinüber, um herauszufinden, was sie da so eingehend betrachteten. Sie hörte Lorava nach Luft schnappen, als sie dort ein geschwärztes, blankpoliertes Brett vorfand, das dem Ab glanz in Marthonas Wohnplatz ähnelte.
Ihr gefiel nicht, was sie sah. Ihr Haar war in Zöpfe und Krän ze geflochten worden, doch sie schienen merkwürdig und un vorteilhaft abzustehen, nicht hübsch und symmetrisch wie bei den anderen Frauen. Sie sah, wie Wylopa und Marona einander kurz anschauten, doch als sie ihren Blick aufzufangen versuch te, vermieden sie es, Ayla anzusehen. Etwas

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