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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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ausübte.
Jondalar hörte, wie im Gemurmel ringsum immer wieder Ay las Name fiel. Einen Mann hörte er sagen: »Das ist eine be merkenswert schöne Frau, die Jondalar da mitgebracht hat.«
»Dass die Frau, die er mitbringt, schön ist, wundert mich nicht«, erwiderte eine Frauenstimme. »Aber sie hat auch Mut und einen starken Willen. Ich würde sie gern näher kennen lernen.«
Jondalar sah Ayla plötzlich, wie sie wirklich war. Ob die Kleider sich für sie nicht ziemten oder nicht, war mit einem Mal unwichtig. Wenige Frauen hatten eine so gute Figur wie sie, besonders Frauen ihres Alters, bei denen nach einem Kind oder zwei die Muskeln gewöhnlich schon an jugendlicher Spannkraft eingebüßt hatten. Sie hätten kaum derart eng anlie gende Kleider gewählt, selbst wenn sie sich für sie geziemt hätten. Die meisten hätten weitere Kleidung bevorzugt, die mehr verbarg und bequemer war. Er liebte es auch, wenn sie ihr Haar offen trug. Sie ist eine schöne Frau, dachte er, und eine mutige. Er wurde ein wenig ruhiger. Ihm ging der Ausritt am Nachmittag und ihre Rast auf dem Hochplateau durch den Sinn, und wieder einmal fand er, dass er wirklich ein Glücks pilz war.
    Marona und ihre drei Verbündeten waren, noch immer la chend, nach drinnen zurückgekehrt, um ihre Gesichtsbemalung wieder aufzufrischen. Sie freuten sich auf den großen Auftritt, den sie später haben würden, wenn sie ihre besten Kleider an gelegt hatten.
    Marona tauschte den Lendentuchrock gegen einen langen an sprechenden Rock aus sehr weichem, geschmeidigem Leder, zu dem ein langer Überrock mit Fransensaum gehörte. Sie wi ckelte ihn um Taille und Hüften und band ihn fest, behielt das verzierte kurze Oberteil aber an. Portula trug bereits ihr Lieb lingsgewand. Lorava hatte nur das kurze Tunikakleid dabei, doch die anderen Frauen liehen ihr einen langen Überrock mit Fransen und einige zusätzliche Halsketten und Armreifen, und ihre Frisur und ihre Gesichtsbemalung waren prächtiger denn je. Wylopa legte lachend Hemd und Hosen ab, die für einen Mann gedacht waren, und schlüpfte in ihre eigenen, reich ver zierten Hosen, die in einem ins Orange gehenden Rot gefärbt waren, sowie in eine Tunika in intensiveren Farben mit dunk lem Saum.
    Als Marona und ihre Freundinnen fertig waren, verließen sie den Wohnplatz und gingen zusammen auf die offene Terrasse am Rand der Nische zu. Die Leute aber, die sie bemerkten, kehrten ihnen demonstrativ den Rücken zu und ignorierten sie. Die Zelandonii waren keine grausamen Menschen.
    Sie hatten über die Fremde nur gelacht, weil es so grotesk wirkte, dass eine erwachsene Frau die Winterunterwäsche und den Pubertätsgürtel eines Jungen trug. Aber die meisten waren alles andere als angetan von dem groben Streich. Er warf ein schlechtes Licht auf sie alle und ließ sie unhöflich und ungast lich erscheinen. Ayla war ihr Gast und würde wahrscheinlich bald eine der ihren sein. Außerdem hatte sie Mut bewiesen und die Situation so gut bewältigt, dass sie stolz auf sie waren.
    Die vier Frauen sahen eine große Gruppe, die sich um jeman den scharte, und als eine Lücke entstand, erblickten sie im Mit telpunkt Ayla, die noch immer dieselben Kleider trug. Sie hatte sich nicht umgezogen! Marona war bestürzt. Sie war sicher gewesen, dass jemand aus Jondalars Sippe der Fremden etwas Passendes zum Anziehen geben würde - falls Ayla überhaupt wagte, sich wieder zu zeigen. Doch der Versuch, die seltsame Frau zu blamieren, die mit Jondalar gekommen war, nachdem er Marona mit nichts als einem leeren Versprechen im Stich gelassen hatte, hatte schließlich nichts weiter als Maronas Bos haftigkeit offenbart.
    Der grausame Scherz war auf sie selbst zurückgefallen, und sie kochte vor Wut. Sie hatte die Freundinnen beschwatzt und bearbeitet, damit sie mitmachten, und ihnen versprochen, dass sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen und viel Be wunderung ernten würden. Stattdessen schienen nun alle aus schließlich über Jondalars Begleiterin zu reden. Selbst ihr merkwürdiger Akzent, über den Lorava fast in lautes Lachen ausgebrochen wäre und den Wylopa nur mit Mühe verstanden hatte, galt als interessant und bezaubernd.
    Ayla war jetzt diejenige, die die Aufmerksamkeit aller auf sich zog, und die drei Freundinnen Maronas bereuten es, dass sie sich hatten überreden lassen. Vor allem Portula hatte sich zunächst gesträubt und sich nur darauf eingelassen, weil Maro na, die als sehr geschickt galt, versprochen hatte, ihr das Ge

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