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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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hinwer fen«, sagte Ayla. Sie bemerkte, dass einige hinzugetreten wa ren, unter ihnen Jondalar, der amüsiert lächelte.
Marthona nahm den Knochen und hielt ihn dem näher kom menden Tier hin, überlegte es sich dann aber anders und warf ihn in seine Richtung. Wolf sprang hoch und packte ihn mit den Zähnen, ein Kunststück, das anerkennend kommentiert wurde. Erwartungsvoll schaute er Ayla an.
»Trag ihn dort hinüber, Wolf«, sagte sie und wies dabei zu dem großen verkohlten Baumstumpf am Rand der Terrasse. Der Wolf trug seinen Schatz fort, ließ sich bei dem Baum stumpf nieder und begann den Knochen zu benagen.
Als sie wieder am Tisch saßen, waren alle darauf bedacht, Ayla und Jondalar ganz besondere Köstlichkeiten zukommen zu lassen. Einige der Speisen, so stellte Ayla fest, hatten ganz andere Geschmacksnuancen als jene, die sie aus ihrer Kindheit kannte. Auf ihren Reisen hatte sie jedoch gelernt, dass die Speisen, die die Menschen in einer Region am liebsten moch ten, zwar oft gewöhnungsbedürftig waren, aber meistens gut schmeckten.
Ein Mann, etwas älter als Jondalar, näherte sich der Gruppe, die Ayla umringte. Auf Ayla wirkte er recht verlottert - sein ungewaschenes blondes Haar war dunkel vor lauter Fett, und seine Kleider waren schmutzig und mussten dringend ausgebessert werden -, aber viele der Leute lächelten ihn an, vor al lem die jungen Männer. Er trug einen Behälter, ähnlich einem Wasserbeutel, über der Schulter, der aus dem nahezu wasser dichten Magen eines Tieres hergestellt und prall gefüllt war.
Der Größe nach vermutete Ayla, dass der Behälter wahr scheinlich aus dem Magen eines Pferdes bestand. Er hatte nicht die typischen Konturen eines Wiederkäuermagens mit mehre ren Kammern. Der Geruch verriet ihr, dass er kein Wasser ent hielt. Er erinnerte sie vielmehr an Taluts berauschendes Ge bräu, das vergorene Getränk, das der Anführer des Löwenla gers aus Birkensaft und anderen Zutaten herstellte. Diese Zuta ten blieben sein Geheimnis, doch gewöhnlich gehörte irgendei ne Art von Getreide dazu.
Ein junger Mann, der um Ayla herumgestrichen war, blickte mit breitem Grinsen auf. »Laramar!«, sagte er. »Hast du etwas von deinem Barma dabei?«
Jondalar war froh, dass der junge Mann abgelenkt wurde. Er kannte ihn nicht, wusste aber, dass er Charezal hieß. Er war ein neues Mitglied der Neunten Höhle und stammte aus einer weit entfernten Zelandonii-Gruppe. Als ich wegging, dachte Jonda lar, war er wahrscheinlich noch so jung, dass er noch nicht einmal mit seiner ersten Donii-Frau zusammengekommen war, doch jetzt schwirrt er wie eine Mücke um Ayla herum.
»Ja«, sagte Laramar lächelnd, zu Ayla gewandt, »ich dachte, ich möchte einen Beitrag zum Willkommensfest dieser jungen Frau leisten.«
Sein Lächeln kam ihr unaufrichtig vor, und ihr Clan-Spürsinn erwachte. Sie achtete genauer auf seine Körpersprache und kam rasch zu dem Schluss, dass diesem Mann nicht zu trauen war.
»Einen Beitrag?«, fragte eine der Frauen mit einem Anflug von Sarkasmus. Es war Salova, die Gefährtin von Rushemar, einem der beiden Männer, die sie für Joharrans Gehilfen hielt, so wie beim Clan Grod für Brun diese Position innehatte. Ayla war zu der Ansicht gekommen, dass Anführer jemanden neben sich brauchten, auf den sie sich verlassen konnten.
»Ich dachte, das ist das Mindeste, was ich tun kann«, sagte Laramar. »Es geschieht selten, dass eine Höhle jemanden von so weit her willkommen heißen kann.«
Als er das schwere Gefäß von der Schulter hob und sich um drehte, um es auf einem Steintisch abzusetzen, hörte Ayla die Frau murmeln: »Und noch seltener, dass Laramar irgendetwas beisteuert. Ich frage mich, was er vorhat.«
Ayla erkannte sofort, dass Salova nicht die Einzige war, die dem Mann misstraute, und das weckte ihre Neugier. Leute mit Bechern in der Hand scharten sich bereits um ihn, doch er wandte sich betont herzlich an Ayla und Jondalar.
»Ich glaube«, sagte er, »der heimgekehrte Reisende und die Frau, die er mitgebracht hat, sollten als Erste trinken.«
»Eine solch große Ehre können sie ja kaum ausschlagen«, murmelte Salova.
Ayla verstand die verächtliche Bemerkung nur mit Mühe und fragte sich, ob irgendjemand sonst sie gehört hatte. Doch die Frau hatte Recht: Sie konnten nicht ablehnen. Ayla sah Jonda lar das Wasser aus seinem Becher leeren und dem Mann zuni cken. Auch sie leerte ihren Becher, als sie auf Laramar zu schritten.
»Ich danke dir«, sagte Jondalar mit einem Lächeln,

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