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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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anderen auch, Namen und Zugehörigkeiten hatte, auf die er stolz sein konnte. Er blickte zu seiner Mutter und ihrem Ge fährten auf. Die Wut Laramars war verflogen. Die beiden lä chelten und schienen recht angetan von den Bezeichnungen, die ihnen Ayla gegeben hatte.
Marthona und Salova waren hinzugetreten. »Ich hätte gern von dem allerbesten Barma«, sagte Salova, und Laramar schien dem Wunsch mit größter Freude nachzukommen.
»Ich auch«, sagte Charezal und kam damit anderen zuvor, die sich um Laramar zu scharen begannen und ihm ihre Becher hinstreckten.
Ayla sah, dass auch Tremeda sich einen weiteren Becher voll holte, ehe sie, gefolgt von ihren Kindern, davonschlenderte. Bologan schaute dabei zu Ayla herüber, und sie freute sich, dass er ihr Lächeln erwiderte.
»Ich glaube, du hast den jungen Mann zum Freund gewon nen«, sagte Marthona.
»Er ist allerdings ein ziemlicher Rabauke«, warf Salova ein. »Willst du ihm wirklich Winterunterkleider machen?«
»Ja, warum nicht? Ich würde gern lernen, wie das gemacht wird«, sagte Ayla und zeigte dabei auf das, was sie selbst an hatte. »Eines Tages habe ich vielleicht einen Sohn. Und ich würde gern solche Kleidungsstücke für mich selbst machen.«
»Für dich selbst?«, fragte Salova verblüfft. »Heißt das, du willst das auch in Zukunft tragen?«
»Mit einigen Änderungen, ja. Zum Beispiel könnte das Ober teil etwas besser passen. Hast du je so etwas anprobiert? Es ist sehr bequem. Und außerdem war es ein Willkommensge schenk. Ich werde zeigen, wie sehr ich es zu schätzen weiß«, sagte Ayla, und ihr Zorn und ihr Stolz klangen durch.
Salovas Augen weiteten sich, als sie die Fremde anblickte, die Jondalar mit nach Hause gebracht hatte, und ihre unge wöhnliche Aussprache fiel ihr plötzlich wieder stärker auf. Mit dieser Frau legt man sich besser nicht an, dachte sie. Marona hat versucht, sie bloßzustellen, doch Ayla hat den Spieß umge dreht. Am Ende wird Marona die Gedemütigte sein. Wenn sie Ayla in diesen Kleidern sieht, wird ihr das jedes Mal einen Stich geben. Ich glaube, den Zorn Aylas möchte ich auf keinen Fall auf mich ziehen!
»Ich bin sicher, Bologan könnte für den Winter etwas War mes zum Anziehen brauchen«, sagte Marthona. Sie hatte bis ins Kleinste mitbekommen, was sich da zwischen den beiden jüngeren Frauen unterschwellig abspielte. Es ist wohl wirklich am besten, dachte sie, wenn Ayla sich gleich Anerkennung verschafft und ihren Platz zu finden versucht. Die Leute müs sen mitbekommen, dass sie nicht alles mit sich machen lässt. Schließlich wird sie sich mit einem Mann verbinden, der bei den Menschen geboren und aufgewachsen ist, denen die Füh rung der Zelandonii obliegt.
»Etwas zum Anziehen könnte er immer brauchen«, sagte Sa lova. »Hat er denn jemals etwas Anständiges gehabt? Diese Kinder haben überhaupt nur deshalb Kleider am Leib, weil die Leute Mitleid mit ihnen bekommen und ihnen ihre abgelegten Sachen überlassen. Laramar trinkt zwar sehr viel, aber ist dir schon aufgefallen, dass er immer genügend Barma hat, das er zum Tausch anbieten kann, insbesondere gegen Zutaten, mit denen er noch mehr Barma brauen kann? Aber um genügend Essen für seine Gefährtin und ihre Bälger zu beschaffen, dafür reicht sein Barma nicht. Er ist auch nie da, wenn etwas zu tun ist, zum Beispiel Steinmehl auf die Gruben zu streuen, oder auch jagen. Und Tremeda ist auch keine Hilfe. Sie sind sich viel zu ähnlich. Sie fühlt sich immer zu ›unwohl‹, um beim Sammeln von Nahrung oder gemeinschaftlichen Aufgaben mitzuhelfen. Es scheint ihr aber gar nichts auszumachen, um einen Teil von dem zu bitten, was andere erarbeitet haben, da mit sie ihre ›armen, hungrigen Kinder‹ füttern kann. Wer woll te ihr eine solche Bitte schon abschlagen? Die Kinder sind wirklich jämmerlich angezogen, kaum einmal sauber und oft hungrig.«
Nach dem Essen wurde die Stimmung ausgelassener, beson ders nachdem Laramar mit seinem Barma aufgetaucht war. Als die Dämmerung hereinbrach, verlagerte sich das Geschehen in die Mitte des Raumes unter dem riesigen Felsüberhang, der die Siedlung überdachte, und knapp hinter dem Rand des Über hangs wurde ein großes Feuer entfacht. Selbst im Hochsommer setzte abends eine schneidende Kühle ein, die an die Gletscher eismassen im Norden gemahnte.
Die Hitze des Feuers strahlte in den Abri hinein und wärmte den Fels, und es wurde heimeliger und behaglicher. Die gut gelaunte feiernde Menge, die sich um das neu angekommene

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