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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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sein, dass seine Gärge tränke alkoholisch wurden und nicht zu Essig umkippten, und oft gelangen sie ihm sehr gut. Er wusste, dass die Herstellung Geschick und Wissen erforderte und kein Kinderspiel war, doch die meisten interessierten sich nur für das Endprodukt, das er zu bieten hatte. Auch dass er bekanntermaßen selbst viel davon trank, förderte das Verständnis nicht gerade, das die an deren seiner Kunst entgegenbrachten. Morgens war er oft zu »unpässlich«, um auf die Jagd zu gehen oder bei gemeinsamen, manchmal unangenehmen, in der Regel aber notwendigen Aufgaben zum Nutzen der Höhle mitzuhelfen.
Als er den Ehrengästen Barma eingegossen hatte, erschien eine Frau an seiner Seite. An ihr Bein klammerte sich ein Kleinkind, dem sie aber keinerlei Beachtung zu schenken schien. Sie streckte Laramar einen Becher hin. Ein Schatten des Unmuts huschte über sein Gesicht, doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, während er von dem Barma ein goss.
»Willst du sie denn deiner Gefährtin nicht vorstellen?« Die Frage der Frau richtete sich offenbar an Laramar, doch sie blickte dabei zu Ayla.
»Ayla, dies ist meine Gefährtin Tremeda«, sagte Laramar, »und der da an ihr hängt, ist ihr jüngster Sohn.« Es wirkte, als würde er Tremedas Aufforderung nur so knapp wie möglich mit einigem Widerstreben nachkommen.
»Tremeda, das ist Ayla von den ... Matumoi.« »Im Namen der Mutter grüße ich dich, Tremeda von ...« setzte Ayla an und stellte ihren Becher ab, damit sie für die förmliche Begrüßung beide Hände frei hatte.
»Ich heiße dich willkommen, Ayla«, sagte Tremeda und nahm einen Schluck aus ihrem Becher. Dass sie dadurch die Hände nicht für die Begrüßung frei hatte, schien sie nicht zu kümmern.
Zwei weitere Kinder hatten sich an sie gehängt. Die Kleider aller drei waren so zerlumpt, fleckig und schmutzig, dass die feinen Unterschiede, anhand deren sich nach Aylas Beobach tung bei den Zelandonii die Mädchen und Jungen auseinander halten ließen, kaum zu erkennen waren. Tremeda selbst sah wenig besser aus. Das Haar war ungekämmt, die Kleider schmuddelig und verdreckt. Ayla hatte den Verdacht, dass Tremeda dem Gebräu ihres Gefährten allzu reichlich zusprach. Das älteste der Kinder, das Ayla für einen Jungen hielt, starrte sie unfreundlich an.
»Warum redet die so komisch?«, fragte er und schaute zu seiner Mutter hoch. »Und warum hat die die Unterkleider von einem Jungen an?«
»Das weiß ich nicht. Warum fragst du sie nicht selbst?«, sag te Tremeda und leerte ihren Becher.
Ayla sah Laramar an, dass er vor Wut kochte. Es schien, als sei er drauf und dran, den Jungen zu schlagen. Ayla kam ihm zuvor und sagte zu dem Kind: »Ich spreche deshalb anders als ihr, weil ich von weit her komme und bei Leuten aufgewachsen bin, die nicht so wie die Zelandonii sprechen. Jondalar hat mir eure Sprache beigebracht, als ich schon erwachsen war. Und die Kleider, die hat mir vorhin jemand als Geschenk gegeben.«
Der Junge schien erstaunt zu sein, dass sie ihm antwortete, doch er traute sich, gleich weiterzufragen: »Warum gibt dir denn jemand Jungenkleider?«
»Das weiß ich nicht«, antwortete sie. »Vielleicht war es als Scherz gemeint, aber eigentlich gefallen sie mir. Sie sind sehr bequem. Meinst du nicht auch?«
»Hm, ja - aber so gute wie die habe ich noch nie gehabt.«
»Dann können wir vielleicht welche für dich machen. Das würde ich gerne tun, wenn du mir hilfst.«
Seine Augen leuchteten auf. »Meinst du das ernst?«
»Ja, das meine ich ernst. Sagst du mir deinen Namen?«
»Ich bin Bologan.«
Ayla streckte ihm die Hände entgegen. Bologan starrte sie verblüfft an, denn auf eine richtige förmliche Vorstellung war er nicht gefasst. Er wusste nicht, was er tun sollte. Er glaubte nicht, dass er passende förmliche Bezeichnungen vorzuweisen hatte. Seine Mutter oder den Mann seines Herdfeuers hatte er bei einer Begrüßung nie ihre Namen und Zugehörigkeiten nen nen hören. Ayla nahm seine schmutzigen Hände in die ihren.
»Ich bin Ayla von den Mamutoi, Mitglied des Löwenlagers«, begann sie und zählte dann alle ihre Titel und Zugehörigkeiten auf. Als er stumm blieb, fuhr sie fort: »Im Namen von Mut, der Großen Erdmutter, die auch als Doni bekannt ist, grüße ich dich, Bologan von der Neunten Höhle der Zelandonii, Sohn der Tremeda, die Gesegnet ist von Doni und verbunden mit Lara mar, dem Hersteller des allerbesten Barma.«
Aus ihrem Mund klang das, als ob der Junge in der Tat, wie alle

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