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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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das Ayla ebenso unaufrichtig vorkam wie das von Laramar. »Das ist sehr aufmerksam von dir. Alle wissen, dass dein Barma das beste ist, Laramar. Hast du Ayla schon kennen gelernt?«
»So wie alle, ja, bei der Versammlung«, erwiderte Laramar, »aber ich bin ihr noch nicht vorgestellt worden.«
»Ayla von den Mamutoi, dies ist Laramar von der Neunten Höhle der Zelandonii«, sagte Jondalar. »Es ist wahr. Ein besse res Barma als er macht keiner.«
Ayla wunderte sich über die ausgesprochen kurze Vorstel lung, doch der Mann schien erfreut über das Lob. Sie gab Jon dalar ihren Becher, damit sie beide Hände frei hatte, streckte sie Laramar entgegen und sagte: »Im Namen der Großen Erd mutter grüße ich dich, Laramar von der Neunten Höhle der Zelandonii.«
»Und ich heiße dich willkommen«, entgegnete er und nahm ihre Hände. Er hielt sie aber nur kurz fest, fast als mache ihn die Geste verlegen. »Ich möchte dir einen Willkommensgruß entbieten, der besser ist als ein förmlicher.«
Laramar machte sich daran, den Behälter zu öffnen. Zuerst wickelte er ein wasserdichtes Stück eines gereinigten Darms von einer Ausgusstülle ab, die aus einem einzelnen Rücken wirbel eines Auerochsen gefertigt war. Die äußeren Schichten um die Knochenröhre herum hatte man abgetragen und dann rundherum eine Rille eingekerbt. Dann hatte man den Wirbel in eine natürliche Öffnung des Magens eingefügt und eine star ke Schnur um die den Knochen umgebende Magenhaut gebun den. Die Schnur lag in der Rille und konnte nicht verrutschen, so dass sich eine wasserdichte Verbindung ergab. Laramar zog den Pfropfen heraus, einen dünnen Lederriemen, den man an einem Ende mehrmals verknotet hatte, bis er groß genug war, um das Loch in der Mitte des Wirbels zu stopfen. Die Ausguss tülle wiederum erleichterte das Ausgießen der Flüssigkeit aus dem elastischen Beutel.
Ayla hatte sich ihren Becher von Jondalar zurückgeben las sen und streckte ihn Laramar hin. Er füllte ihn gut zur Hälfte, dann goss er auch Jondalar ein. Ayla nahm einen kleinen Schluck. »Das schmeckt gut«, sagte sie lächelnd. »Als ich bei den Mamutoi lebte, pflegte ihr Anführer Talut aus Birkensaft, Getreide und anderen Bestandteilen ein ähnliches Getränk zu zubereiten. Ich muss aber sagen, das hier ist besser.«
Laramar blickte zufrieden feixend in die Runde.
»Woraus besteht es denn?«, fragte Ayla, die die Bestandteile herauszuschmecken versuchte.
»Ich mache es nicht immer auf dieselbe Art«, sagte Laramar ausweichend. »Es hängt davon ab, was ich zur Hand habe. Manchmal nehme ich Birkensaft und Getreide. Kannst du erra ten, woraus es besteht?«
Sie kostete noch einmal. Vergorene Zutaten waren schwerer zu bestimmen. »Ich glaube, dass Getreide darin ist, vielleicht Birkensaft oder Saft von einem anderen Baum, vielleicht auch Früchte, aber noch etwas anderes, etwas Süßes. Ich kann nicht sagen, wie das Mischungsverhältnis ist und wie viel du von jedem genommen hast.«
»Du hast einen feinen Geschmackssinn«, sagte Laramar, der offensichtlich beeindruckt war. »Diesmal sind tatsächlich Früchte darin, nämlich Äpfel, die am Baum hängen blieben, während es Frost gab. Dadurch werden sie ein wenig süßer. Aber das Süße, was du schmeckst, ist Honig.«
»Natürlich! Jetzt, da du es sagst, kann ich den Honig erken nen.«
»An Honig komme ich nicht immer heran, aber er macht das Barma besser und außerdem stärker«, sagte Laramar, diesmal mit einem Lächeln, das echt wirkte. Es gab nicht viele Men schen, mit denen er sich über die Herstellung seines Gebräus unterhalten konnte.
Die meisten Menschen wählten sich ein Handwerk, in dem sie es dann zu besonderem Geschick brachten. Laramar wusste, dass er im Herstellen von Barma besser als alle anderen war. Er verstand das als sein Handwerk, als die eine Sache, die er gut konnte, hatte aber das Gefühl, dass ihm nur wenige dafür die gebührende Anerkennung zollten.
Viele Pflanzen fingen auch von sich aus an zu gären, manche an der Ranke oder auf dem Baum, wo sie wuchsen, und Tiere, die sich an ihnen gütlich taten, spürten die Wirkung des Alko hols. Viele Menschen stellten zumindest gelegentlich vergorene Getränke her, doch sie gingen dabei wenig planmäßig vor, und oft war das Ergebnis ungenießbar. Von Marthona sagte man, dass sie einen ausgezeichneten Wein zustande brachte, doch viele hielten das für eine unbedeutende Fähigkeit, und natürlich war es nicht ihre einzige.
Bei Laramar konnte man stets sicher

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