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0001 - Das Schloß der Dämonen

0001 - Das Schloß der Dämonen

Titel: 0001 - Das Schloß der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wiemer
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hielt den Atem an.
    Das Amulett!
    Das silberne Amulett Leonardo de Montagnes! Er erkannte es ganz deutlich. Den Drudenfuß in der Mitte. Den Ring mit den Tierkreiszeichen, den zweiten, äußeren Ring mit den geheimnisvollen Hieroglyphen. Und eine dünne silberne Kette, mit deren Hilfe der Besitzer den Talisman um den Hals tragen konnte. Zamorra atmete tief. Er streckte die Hand aus, fischte das Amulett aus der Kassette. Es war kalt. Aber es nahm überraschend schnell die Wärme seiner Haut an, begann silbrig zu schimmern und…
    Das Hupen eines Wagens unterbrach seine Gedanken.
    Unten im Hof fuhr der rote Dino vor. Das Motorengeräusch verstummte, und Zamorra hörte das Klappen des Wagenschlags. In einem raschen Entschluß ließ er das Amulett in die Tasche gleiten, stellte die Kassette wieder an ihren Platz zwischen den anderen Büchern und verließ die Bibliothek. Als er die Halle betrat, schloß Nicole gerade die Tür hinter sich. Erst jetzt kam Zamorra zum Bewußtsein, daß sie eigentlich längst hätte zurück sein müssen. Sie lächelte, aber ihr Gesicht wirkte blaß und ziemlich abgespannt.
    »Ich hatte eine Panne, Chef«, berichtete sie. »Deshalb hat es so lange gedauert.«
    Zamorra runzelte die Stirn. »Was war's denn? Schlimm?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Reifenpanne. Ich glaube, da lagen Glasscherben auf der Straße.«
    »Und Sie haben tatsächlich selbst das Rad gewechselt?«
    »Wie? - Ja, natürlich.« Ihr Blick kam von irgendwoher zurück, sie atmete tief und lächelte. »Schließlich bin ich nicht von gestern, Chef. Und ein männliches Wesen war leider nicht in der Nähe. Puh, bin ich müde! Ich glaube, ich kippe um, wenn ich nicht sofort zu Bett gehe.«
    Damit schwang sie herum, gähnte noch einmal ausgiebig - und war ohne ein weiteres Wort über die Treppe nach oben verschwunden. Zamorra sah ihr kopfschüttelnd nach. Einen Moment lang lauschte er noch auf ihre Schritte, dann zuckte er die Schultern, wandte sich ebenfalls um und ging in die Bibliothek zurück. Er mußte mehr über das Amulett erfahren. Irgendwo in den alten Büchern waren mit Sicherheit noch weitere Informationen zu finden.
    Und die würde er ausgraben, und wenn es die ganze Nacht kostete.
    ***
    Nicole Duval wußte nicht genau, was sie geweckt hatte.
    Sie lag auf dem Baldachinbett in ihrem Zimmer. Und sie tauchte nicht allmählich ins Bewußtsein, wie gewöhnlich, wenn ein ungewohntes Geräusch sie gestört hatte, sondern war von einer Sekunde zur anderen hellwach, als habe sie überhaupt nicht geschlafen. Verwundert stellte sie fest, daß sie vollkommen angekleidet war. Sogar die Schuhe spürte sie an ihren Füßen, als sie sich bewegte.
    Mit einem Ruck setzte sie sich auf, tastete neben sich und knipste die Nachttischlampe an. Fast Mitternacht, sagte ihr ein Blick auf die Uhr. Sie erinnerte sich, daß sie früh zu Bett gegangen war. Aber ohne sich auszuziehen? War sie denn so müde gewesen? Hatte sie etwas getrunken oder…? Nein, nichts dergleichen! Die Autopanne fiel ihr ein. Der defekte Reifen. Vermutlich hatte der Radwechsel sie ziemlich angestrengt - obwohl sie sich nur noch seltsam verschwommen daran erinnern konnte. Und ein Grund, völlig angezogen wie eine Tote ins Bett zu fallen, war das ja auch nicht. Nicole biß sich auf die Lippen und überlegte, ob sie aufstehen und etwas lesen sollte. Weiterschlafen konnte sie nicht, das spürte sie.
    Eine eigentümliche Unruhe hatte sie erfaßt. Ein Gefühl, als habe sie irgend etwas ungeheuer Wichtiges zu erledigen vergessen. Sie runzelte die Stirn, versuchte, sich zu konzentrieren - aber es fiel ihr beim besten Willen nicht ein, was das sein konnte.
    » Quatsch «, murmelte sie vor sich hin. Sie war überreizt - kein Wunder nach allem, was passiert war. Mit einer entschlossenen Geste griff sie nach den Glas auf dem Nachttisch, setzte es an die Lippen und nahm einen Schluck von dem lauwarmen Orangensaft. Im Haus begann eine Uhr zu schlagen - Mitternacht!
    Nicole zählte mit. Eins zwei, drei, vier…
    Etwas klirrte. Nicole fuhr zusammen. Irgendwo tief in ihrem Gehirn gab es einen feinen Stich. Sie rieb sich mit dem Handrücken über die Augen, starrte die Orangensaftlache auf dem Boden an, die Scherben dazwischen, und überlegte krampfhaft, warum sie das Glas hatte fallen lassen. Ihr Blick tastete weiter, erfaßte die Uhr - und ihre Augen wurden weit und starr. Fünf nach zwölf! Das gab es doch nicht! Eben hatte der Zeiger noch auf Zwölf gestanden. In der Zwischenzeit konnten

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