Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0002 - Die Totenkopf-Insel

0002 - Die Totenkopf-Insel

Titel: 0002 - Die Totenkopf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
näherte sich die Messerspitze immer mehr der Kehle des Geisterjägers.
    Es war ein verbissener Kampf. Beide merkten nicht, daß sie sich immer mehr dem Abgrund näherten. Sie keuchten und rangen nach Luft. Terry versuchte. John mit der Stirn ins Gesicht zu stoßen. Der Oberinspektor drehte im letzten Moment den Kopf weg. Der Stoß verfehlte ihn.
    Terry fluchte.
    Und dann gelang es dem Geisterjäger, die Beine etwas anzuwinkeln. Rick Terry bemerkte es nicht rechtzeitig. Erst als Johns Knie gegen seinen Leib ruckten, stieß er einen Schrei aus, in dem sich Überraschung und Schmerz paarten.
    John trat noch einmal zu, diesmal kräftiger.
    Rick Terry wurde zurückgeschleudert. Wie in einer Zeitlupenaufnahme sah John, wie Terry auf den Abgrund zuflog. Der Geisterjäger wollte noch eine Warnung rufen – zu spät.
    Der Körper des Piloten kippte um. Ein markerschütternder gellender Schrei zerriß die Nacht. Terry schlug noch einmal auf vorstehenden Klippen auf, dann stürzte er hinunter in die dunkle, brodelnde, gischtende Tiefe.
    Keuchend und schnaufend kam John Sinclair auf die Füße. Erst jetzt erkannte er, wie nahe er dem Abgrund gewesen war. Höchstens drei Schritte entfernt. Nachträglich zitterten John noch die Knie.
    Er warf einen Blick nach unten.
    Das Meer wurde an den Klippen gebrochen. Deutlich konnte John die Schaumkronen der Wellen sehen. Ihm wurde fast übel, wenn er daran dachte, daß er jetzt an Terrys Stelle da unten liegen könnte.
    John griff nach seinen Zigaretten. Zweimal blies der Wind die Flamme des Feuerzeuges aus, dann glühte das Stäbchen auf. Langsam beruhigten sich seine zitternden Glieder. Der Geisterjäger lehnte sich an den Hubschrauber und wartete auf die vier Männer, die zum Treffpunkt bestellt waren. Vielleicht konnte er von ihnen noch einiges erfahren. Mitnehmen auf die Insel würde er sie auf keinen Fall.
    ***
    John Sinclair war nicht nur ein As im Kampf gegen die Mächte der Finsternis, er war auch ein ausgezeichneter Pilot. Er flog den Hubschrauber mit einer Perfektion, als hätte er vorher noch nie etwas anderes getan.
    Der Oberinspektor hatte mit den vier Leuten gesprochen. Fast gleichzeitig waren sie an dem vereinbarten Treffpunkt eingetroffen. Genau fünf Minuten vor Mitternacht.
    Sie hatten ihm nicht viel erzählen können. Sie wurden mißtrauisch, als John ihnen erklärte, daß er sie nicht zur Insel mitnähme. Erst als er ihnen seinen Dienstausweis zeigte, sahen sie ein, daß es besser war, wieder zurückzukehren.
    Über dem Geisterjäger befand sich der unendliche Himmel, unter ihm schäumte das Meer. Er hatte zwar den Kopfhörer übergestülpt, sich jedoch nicht in den Funkverkehr eingeschaltet. Es blieb still im Äther.
    John wußte, wo die Insel lag. Das hatte er noch in London aus dem letzten Bericht des toten Geheimagenten ersehen können. Und er hoffte, auch den Totenkopf zu entdecken, von dem Jerry Flint in seinem Bericht gesprochen hatte.
    Der Sikorsky lag ruhig in der Luft. Zum Glück war es ziemlich windstill, so daß John nicht mit plötzlich auftauchenden Böen zu rechnen brauchte, die die Maschine in eine falsche Richtung gedrückt hätten.
    Durch die Verglasung der Kanzel starrte er hinaus in die Nacht. Immer darauf fixiert, den roten Totenkopf zu entdecken.
    Und plötzlich sah er den Lichtpunkt.
    Rot und feurig schimmerte er über dem Meer.
    Das mußte er sein!
    John Sinclair spürte, wie sein Herz schneller zu klopfen begann. Er ahnte, daß er dicht vor der Lösung des Rätsels stand. Unbeirrt hielt er mit der Maschine auf den roten Fleck zu.
    Plötzlich hörte er ein Knacken und Rauschen im Kopfhörer.
    Dann eine Stimme.
    Sie klang hart und metallisch. »Okay, Terry, ich habe Sie auf dem Radarschirm. Sie können normal anfliegen. Captain Barrel läßt das Siegeszeichen in den Himmel steigen. Alles klar bei Ihnen? Haben die Passagiere Ärger gemacht?«
    John schwieg.
    »He, melden Sie sich, Terry!«
    Der Geisterjäger hütete sich, ein Wort zu sagen. Er wollte den Mann – sicherlich war es Basil Proctor – im unklaren lassen. Bis der wußte, was geschehen war, wollte John längst auf der Insel sein.
    So hoffte er wenigstens…
    Aber Proctor hatte einen Namen erwähnt, der John nicht unbekannt war. Barrel. Captain Barrel! Er hatte schon von ihm gehört. Die Zeitungen griffen das Thema jeden Sommer wieder auf, wenn Saure-Gurken-Zeit war. Sie schrieben dann von der versunkenen Cornwall Love und von einem gewaltigen Schatz, der auf dem Meeresgrund liegen

Weitere Kostenlose Bücher