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0003 - Achterbahn ins Jenseits

0003 - Achterbahn ins Jenseits

Titel: 0003 - Achterbahn ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ungerecht. Schrie und raunzte die Arbeiter an, als wären sie an seiner Misere schuld.
    Die Männer grinsten nur. Sie kannten ihren Chef.
    Die ersten Grabsteine fielen. Sie mußten der Kraft der Raupenschlepper weichen.
    Langsam stieg die Sonne am Himmel hoch. Die wärmenden Strahlen dampften den Tau von den Feldern und Wiesen. Vom Dorf her kamen Kinder und wollten zuschauen. McAllister scheuchte sie weg.
    Und dann kam der Bürgermeister. Er hatte sich auf sein Moped geschwungen und fuhr im Zwanzig-Meilen-Tempo auf die Baustelle zu. Der Fahrtwind bog die Krempe des Hutes hoch, und die Rockschöße flatterten wie Fahnen im Sturm. McAllister und der Bürgermeister kannten sich. Viel hatte der Bauleiter trotzdem nicht über das Dorfoberhaupt erfahren. Er wußte zwar dessen Namen, Smith hieß er, auch, daß der Bürgermeister ziemlich geldgierig war, mehr aber nicht.
    McAllister ging bis zur Straße hin. Wie ein Denkmal blieb er am Fahrbahnrand stehen.
    Smith stoppte sein Moped direkt vor McAllister. Er wollte dem Bauleiter die Hand geben, doch der behielt seine Hände in der Manteltasche.
    Smith grinste nur und bockte das Moped auf. »Ihr Chef hat mich angerufen«, sagte er. »Ich habe gehört, Sie haben mit Schwierigkeiten zu kämpfen?«
    Der Bauleiter winkte ab. »Unsinn«, sagte er und machte eine ausholende Handbewegung. »Sie sehen ja, daß alles läuft. Nur möchte ich Sie doch bitten, demnächst Ihre Dorfbewohner von der Baustelle fernzuhalten.«
    Das Mondgesicht des Bürgermeisters nahm einen verständnislosen Ausdruck an.
    »Ich begreife nicht…«
    »Papperlapapp. Keine dummen Reden, Bürgermeister. Sie haben dem Projekt zugestimmt und werden auch dafür sorgen, daß Ihre Dörfler keinen Unsinn machen. Vorhin tauchte hier einer auf. In der Kleidung des letzten Jahrhunderts und mit Schaufel und Laterne bestückt. Er sagte mir, er sei der Totengräber…«
    »Das ist Lionel Hampton«, flüsterte der Bürgermeister.
    »Aha. Dann kennen Sie den Kerl.« Smith nickte.
    »Bestellen Sie ihm folgendes, mein lieber Smith. Wenn er noch einmal auftaucht, dann planieren wir ihn mit, Verstanden?«
    »Ja… Ja… Das schon. Nur…«
    »Was ist denn noch?« fragte McAllister ungeduldig.
    »Lionel Hampton ist schon seit siebzig Jahren tot. Es gibt ihn normalerweise nicht mehr…«
    »Ach du Schande!« rief McAllister. »Jetzt fangen Sie auch noch damit an. Dieser Hampton selbst hat es mir erzählt, und nun kommen Sie und reden den gleichen Käse.«
    Der Bürgermeister gab sich einen Ruck. Seine kugelige Gestalt wurde dadurch kaum größer. »Hat er Sie gewarnt, hier weiterzubauen?« fragte er.
    »Ja.«
    »Dann nehmen Sie die Warnung an, Mister McAllister. Es ist besser für Sie und Ihre Männer.«
    »Nichts nehme ich an. Gar nichts. Ich bin doch kein Popanz.« McAllister faßte nach dem Arm des Bürgermeisters. »Gehören Sie auch zu dem verdammten Komplott?«
    Smith lachte scharf. »Nein, bei Gott nicht. Aber ich weiß, was dieser Lionel Hampton vorhat und was er ist.«
    »Dann raus mit der Sprache«, forderte McAllister.
    »Lionel Hampton ist tatsächlich schon so lange tot. Er war auf diesem Friedhof Totengräber, das stimmt. Aber er war auch ein Mensch mit einer perversen Veranlagung. Ich will nicht in Einzelheiten gehen, ich kann nur soviel sagen, daß die Leichen seine Freunde waren. Er hat die Toten wieder angezogen und sie in sein Haus geholt. Meist waren es Verbrecher, Mörder und Gesetzlose, die auf dem alten Teil des Friedhofs beigesetzt wurden, Er hat durch Schwarze Magie versucht, sie wieder ins Leben zu rufen. Ob es ihm gelungen ist – man weiß es nicht. Auf jeden Fall hat ihn ein Pater dabei überrascht. Der Geistliche hat dem Totengräber magische Fesseln angelegt, er hat ihn mit Weihwasser bespritzt, und dann hat man ihn in einer Vollmondnacht bei lebendigem Leibe begraben. Aber er scheint nicht tot zu sein, denn seit jener Zeit geistert er über den Friedhof, als Hüter der Gräber, wie er oft selbst sagt.«
    McAllister winkte ab. »Das sind doch typische englische Schauergeschichten. Die glaubt Ihnen kein normaler Mensch.«
    »Haben Sie den Totengräber nicht selbst gesehen, Sir?«
    »Das schon…«
    »Na bitte.« Der Bürgermeister gestattete sich ein herablassendes Lächeln.
    »Grinsen Sie nicht so dämlich!« fuhr ihn der Bauleiter an. »Der Kerl war sicherlich von der Bürgerinitiative, die gegen die Planierung des Friedhofs kämpft. Ich kenne solche Spiele. Und jetzt lassen Sie mich in Ruhe.«
    Der

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