Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0003 - Achterbahn ins Jenseits

0003 - Achterbahn ins Jenseits

Titel: 0003 - Achterbahn ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Bauleiter. »Wenn Sie dann nicht verschwunden sind, drehe ich Ihnen eigenhändig den Hals um.«
    »Seien Sie vernünftig, Sir«, sagte der Totengräber.
    »Eins!«
    »Sir, Sie machen einen Fehler.« Die Stimme des Totengräbers klang beschwörend.
    »Zwei!«
    »Nehmen Sie doch Vernunft an, Sir! Bitte.«
    »Drei!« Mit einem Schrei warf sich McAllister vorwärts. Er wollte dem schmalen Totengräber beide Fäuste in den Leib rammen, doch da war niemand mehr.
    Vince McAllister schlug in die Luft. Von seinem eigenen Schwung getrieben, fiel er zu Boden. Er fluchte und rutschte noch ein Stück durch das nasse Gras und den Lehm.
    Sofort wollte sich McAllister wieder hochrappeln, doch mitten in der Bewegung hielt er inne.
    Was er zu sehen bekam, war unglaublich.
    Der Totengräber ging mit steifen, würdevollen Schritten auf die Nebelwand zu. Er verschwand darin, als hätte es ihn nie gegeben.
    Vince McAllister stöhnte auf. Er begann, an seinem Verstand zu zweifeln…
    ***
    Minutenlang blieb Vince McAllister in seiner Haltung hocken. Dann schüttelte er den Kopf und richtete sich auf.
    Das Nebelfeld war verschwunden. Wie ein dunkelgrüner Teppich lag die Wiese vor McAllisters Augen.
    Hatte er das alles vielleicht nur geträumt? Existierte dieser Totengräber vielleicht nur in seiner Phantasie? McAllister sah an sich herunter.
    Sein Anzug war dreckverschmiert. Die Hosenbeine wiesen in Höhe der Knie feuchte, dunkle Flecken auf. Nasses Gras klebte in den Innenflächen seiner Hände.
    Vince McAllister stöhnte auf. »Ich glaube, ich spinne«, sagte er und schüttelte wieder den Kopf. Er zog ein Tuch aus der Tasche und reinigte sich notdürftig Natürlich war trotzdem zu sehen, daß er im Dreck gelegen hatte, und McAllister konnte sich jetzt schon die schadenfrohen heimlichen Blicke seiner Arbeiter vorstellen.
    Er wurde wieder wütend.
    »Zum Teufel!« brummte er. »Ich werde es diesem verdammten Pack schon zeigen. Einen Vince McAllister kriegt man so leicht nicht klein.« Wen er allerdings mit Pack meinte, wußte er auch nicht.
    Der Bauleiter stampfte wieder zurück. Die Raupenschlepper waren schon in Aktion. Das Quietschen der schweren Caterpillar war Musik in McAllisters Ohren. Die großen Schaufeln vor den Schleppern räumten kleinere Büsche weg, als wären sie aus Papier. Tief fraßen sich die Ketten in den weichen Boden und hinterließen breite Spuren mit einem gezackten Muster.
    Die beiden ersten Lastwagen waren inzwischen auch schon eingetroffen. Sie sollten auf ihren Ladeflächen den anfallenden Unrat und Dreck abräumen.
    Reddy kam winkend auf McAllister zugelaufen. »Alles klar, Boß«, rief er. »Die Kolonne ist in einer Stunde hier. Dann fallen auch die Reste der Mauern.«
    McAllister nickte nur.
    Reddy schluckte und holte Luft. »Sind Sie gefallen, Boß?« fragte er.
    McAllister blickte den Vorarbeiter böse an. »Das geht dich einen Scheißdreck an, verstanden!«
    »War ja nur ‘ne Frage.« Reddy grinste. Aber das sah McAllister nicht.
    Der Bauleiter stiefelte zu seinem Wagen. Er hatte dort auch Tefefon und rief sofort die Firma an.
    Der Juniorchef war am Apparat.
    »Hören Sie zu, Mister Stone«, sagte McAllister. »Irgendein Verrückter macht den Friedhof unsicher. Er trägt die Kleidung eines Totengräbers aus dem vergangenen Jahrhundert und hat mich gewarnt, den Totenacker planebnen zu lassen. Tun Sie mir einen Gefallen, und rufen Sie den Bürgermeister des Dorfes an.«
    »Was hat der damit zu tun?« fragte der Junior.
    McAllister knetete sich die Nase. »Er soll, zum Teufel noch mal, darauf achtgeben, daß wir nicht mehr gestört werden. Wofür hat er denn sein Schmiergeld bekommen?«
    »Reden Sie nicht so laut!« fuhr der junge Stone seinen Bauleiter an. »Ich werde mich aber darum kümmern. Rufen Sie in zwei Stunden noch mal an.«
    »Geht in Ordnung.« McAllister hängte den Hörer in die Halterung. Erst jetzt fiel ihm auf, daß er bei der Auseinandersetzung seine Pfeife verloren hatte.
    Er fluchte, erinnerte sich jedoch daran, daß im Handschuhfach eine Ersatzpfeife lag.
    Der Bauleiter stopfte sie und zündete den Tabak an. Über seinen verschmutzen Anzug zog er einen alten Trench, der immer im Wagen lag. Dann ging er mit tief in den Taschen vergrabenen Händen zu seinen Leuten zurück.
    Es schien sich schon herumgesprochen zu haben, daß McAllister ausgerutscht war. Jeder der Arbeiter versuchte, unbemerkt einen Blick auf den Bauleiter zu werfen, was in McAllister die Wut zum Kochen brachte.
    Er wurde

Weitere Kostenlose Bücher