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0003 - Die strahlende Kuppel

Titel: 0003 - Die strahlende Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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lange durchhalten werden. Der einzige Mann, der den fremdartigen Meiler beherrschen und neu einregulieren könnte, wäre Crest. Er liegt in tiefer Ohnmacht, die nach den Aussagen der Ärzte nicht gefährlich ist, für uns aber dennoch den Untergang bedeutet. Wenn der Reaktor den Geist aufgibt, sei es nun stillschweigend oder in der Form einer fürchterlichen Explosion, so haben wir auf alle Fälle verloren. Wir stehen sozusagen dicht vor der Kapitulation, ist dir das vollkommen klar?"
    Bully blickte starr auf seinen Bildschirm. Eine neue Bodenerschütterung brachte die aufgehängten Lampen zum Schwingen. Die Schatten an den Zeltwänden verzerrten sich zu schreckerregenden Gebilden. Drüben im abgeteilten Behandlungsraum fuhren die beiden Mediziner auf.
    Bully sah kurz hinüber. Crests Schatten war deutlich auf dem dünnen Kunststoff zu sehen. Er lag noch immer reglos auf seinem Lager. Einige der medizinischen Robotgeräte waren unbrauchbar geworden. Für diese Erschütterungen waren sie nicht geeicht. Damit waren die laufenden Untersuchungen über Kreislauf und Herztätigkeit von den Ärzten manuell vorzunehmen. Es war eine harte, verantwortungsvolle Arbeit, die von der Fremdartigkeit des arkonidischen Organismus noch gesteigert wurde. „Vollkommen klar", ging Bully auf die Frage ein. „Crest müßte aufwachen. Ich sehe keine andere Möglichkeit mehr. Oder ...", er grinste verzerrt, „oder rufe Thora an. Deine letzte Mahnung an ihren Verstand ist ja wirkungslos verlaufen, nicht wahr! Vielleicht begreift sie jetzt, daß es ernst wird."
    „Ich hatte den gleichen Gedanken", entgegnete Rhodan gedehnt. Seine Hand faßte nach dem Verbindungsstecker. Ein starres Lächeln glitt auf seine Lippen.
    „Nur ist da noch etwas, Freund! Das bildschöne Funkgerät der Arkonidin hat vor einigen Minuten seinen Geist aufgegeben. Wir sind abgeschnitten. Traust du dich an das Ding ran?"
    Reginald Bull erstarrte. Die wächserne Blässe seines Gesichtes sagte alles. Das so schön begonnene Unternehmen stand vor dem kläglichen Untergang.
    Bully reagierte schnell. Ohne jede Panik fragte er zurück. „Es war zu erwarten. Sie schmeißen uns zehntausend Tonnen Sprengstoff auf den Schirm.
    Wahrscheinlich verursachen sie auch außerhalb der Abwehrhülle unterirdische Explosionen mit dem Zweck, uns durch künstlich erzeugte Beben zum Wahnsinn zu treiben. Okay, der Apparat funktioniert nicht mehr. Wann wird es Thora bemerken?"
    „Bei der nächsten Tagesmeldung. Sie ist um acht Uhr fällig. Wenn dann keine Antwort kommt, wird sie eingreifen."
    Bully schluckte schwer und verkrampft. Das hagere Gesicht seines ehemaligen Kommandanten war zur unbeweglichen Maske geworden.
    „Was heißt das?" fragte Bull hastig.
    „Was?" Rhodan drehte den Lautstärkeregler etwas nach links. Bulls lautes Organ war zu heftig aus dem Muschel-Lautsprecher gekommen.
    „Trotz unserer Aufstufung durch den Wissenschaftler Crest zur Klasse D der galaktischen Intelligenzwesen lehnt sie es nach wie vor ab, uns als gleichberechtigte Partner anzusehen. Wenn wir auf ihren Routineanruf nicht mehr antworten und ihre hervorragenden Robotpeiler feststellen, daß unsere Energieglocke unter einem Beschuß liegt, könnte sie annehmen, uns und Crest wäre etwas geschehen.
    Dann wird sie ihre letzten Hemmungen aufgeben und nur noch die Kommandantin eines Raumschlachtschiffes sein. Sie stand ohnehin dicht davor, der Menschheit eine bitterböse Lehre zu erteilen. Okay, wir werden sehen. Wie ist das nun: Traust du dich an das Arkoniden-Funkgerät heran oder nicht?"
    Rhodans Hand berührte den Kontaktstecker. Seine grauen Augen glänzten in einem kalten Schein. Bully hatte das unbestimmte Gefühl, als stünde Rhodan dicht vor einem Entschluß.
    „Eher setze ich mich ohne Schutzkleidung auf eine glühende Herdplatte", preßte er hervor. „Zur Hölle, was verstehe ich schon von dem Ding! Nicht den kleinsten Wackelkontakt könnte ich beseitigen. Ich kriege noch nicht einmal die Verkleidungsbleche auf. Das Zeug widersteht jeder Schneidzange. Ich habe es probiert. Schrauben, Klemmen oder sonstige Befestigungen gibt es nicht. Es sieht aus wie aus einem Guß. Natürlich kann man die Verkleidung öffnen, aber du solltest mich nicht fragen, wie das nun passiert."
    „Also nichts?" vergewisserte sich Rhodan nochmals.
    Bully schüttelte den Kopf. Rhodan sagte daraufhin bedächtig: „Du bist dir darüber klar, daß ich unsere Menschheit niemals dem Zorn einer Raumschiffskommandantin aussetzen

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