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0003 - Die strahlende Kuppel

Titel: 0003 - Die strahlende Kuppel
Autoren: K. H. Scheer
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durchschaute, hat er nichts dagegen einzuwenden, daß du Rhodan einen Wink gibst. Demnach müßte Mercant eigentlich mit Rhodans Maßnahmen einverstanden sein. Vielleicht weiß er auch, daß Rhodans Treiben die beste Garantie für den Weltfrieden ist. Es wäre ja auch verwunderlich, wenn ein Mann von Mercants Qualitäten nicht zu dem Schluß gekommen wäre. Hat er dich aber nicht durchschaut, so hast du eben Gespenster gesehen. Abschwenken, Li! Gib den Erdtruppen das Leuchtzeichen, sonst jagen sie uns noch eine Garbe in den Rumpf."
    So begann der reichlich eigenartige Einsatz dreier Männer, die in ihrem tiefsten Empfinden ahnten, daß ihre hohen Chefs diesmal im Unrecht waren.
    Captain Klein wog die kleine Hochdruckflasche spielerisch in der Hand. Ehe der Hubschrauber zur Landung ansetzte, sagte er schwer: „Und dieses verdammte Zeug haben wir hergestellt, um es euch im Falle eines Falles auf die Köpfe zu schmeißen. Herrlich, wie?"
    „Beruhige dich", spöttelte Kosnow. „Wir haben ähnliche Sächelchen. Ich glaube nun auch, daß es höchste Zeit ist, solche Scherze endgültig zu vernichten. Trotzdem werden wir uns gelegentlich über unsere ideologischen Auffassungen unterhalten müssen."
    „Nur ein Glück, daß das nichts mit deinem Wunsch nach Frieden zu tun hat", brummte Klein bissig. „Es liegt nicht im Willen des Schöpfers, daß sich ideologisch gefärbte Narren von deiner Art gegenseitig zerfleischen, nur weil ihnen die Auffassung eines anderen ebenso von Gott erschaffenen Menschen nicht in den Kram paßt. Hier liegt ein krasser Widerspruch."
    „Du redest wie meine Mutter", murmelte Kosnow. „In Ordnung, schweigen wir darüber. Ich bin auf Perry Rhodan neugierig!"
     
    4.
     
    Sie hatten sich unter den Schutz der dicken Ohrenschwülste geflüchtet, als wären die Konstruktionen zur Abwehr überstarker Schallwellen ein Allheilmittel gegen die militärische Macht einer spezialisierten Armee.
    Mit einem dumpfen Aufstöhnen, Panik in den Augen, hatten sie wenige Sekunden nach Beginn des erneuten Feuerüberfalls die Hauben über die Köpfe gestreift und erst später damit begonnen, die Kontakte des Sprechfunkverkehrs einzustöpseln.
    Perry Rhodan war sich darüber klar, daß es so nicht weiterging. Die Ereignisse schienen unaufhaltsam zur Katastrophe anzuwachsen.
    Reginald Bull hatte in jäh aufflammender Wut versucht, die Truppen des Einschließungsrings mit dem Psychostrahler zu beeinflussen. Es hatte sich als sinnlos erwiesen, da selbst die vorgeschobenen Posten weit jenseits des Wirkungsbereiches eingegraben lagen.
    Der Schwerkraft-Neutralisator hatte ebenfalls versagt. Es war einfach nichts mehr da, was man mit dem kleinen Gerät hätte angreifen und schwerelos machen können.
    Sogar die Granaten der unablässig feuernden Geschütze konnten nicht mehr abgelenkt werden. Die Batterien waren sauber eingeschossen. Tadellos berechnete Schußtabellen lagen vor. Sobald das Antigravgerät zu wirken begann, schalteten die Kanoniere um. Die ferngelenkten Raketen trafen mit unerhörter Genauigkeit stets auf den gleichen Punkt.
    Eine Stunde nach Beginn der Kanonade wurden die Bodenerschütterungen nahezu unerträglich. Der Leistungsreaktor der Arkoniden begann in einem bläulichen Farbton aufzuleuchten. Zugleich verfärbte sich der Schutzschirm.
    Rhodan hatte das bestimmte Gefühl, als bereiteten die harten Bodenstöße dem Gerät Schwierigkeiten.
    Er beobachtete aus verengten Augen das unglaubliche Feuerwerk östlich seines Standpunktes. Dazu hatte er es längst aufgegeben, mit der Kraft seines Verstandes Ursache und Wirkung zu berechnen. Hier versagte ein menschliches Hirn. Er konnte nicht annähernd erfassen, wie lange die Energiekuppel den unglaublichen Beschuß noch abzuwehren vermochte. Die beunruhigenden Leuchterscheinungen konnten völlig harmlos sein; einfach eine Folgeerscheinung der erhöhten Reaktorleistung.
    Ebensogut aber konnte das blaue Flimmern ein baldiges Ende ankündigen. Seitdem sämtliche Projektile an nur einem Punkt der Schirmhülle aufschlugen, hatte sich eine unerhörte Verschiebung der Kräfte ergeben. Rhodan fragte sich mit steigender Besorgnis, ob eine solche Belastung konstruktiv vorgesehen war. Die Chinesen hatten klug reagiert, daran gab es keinen Zweifel.
    Der Abwehrschirm war nach einer einstündigen Beschießung zur schwingenden Glocke geworden.
    Hätte es an Bord der STARDUST nicht die großartigen Geräuschabsorber gegeben, wäre zumindest der labile Mediziner, Eric Manoli,
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