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0003 - Die strahlende Kuppel

Titel: 0003 - Die strahlende Kuppel
Autoren: K. H. Scheer
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werde?"
    Bull sagte nichts. Er wußte es. „Fein, dann sind wir uns ja einig."
    „Du solltest nach einem Mittel sinnen, wie man sie benachrichtigen kann", fuhr Bully beschwörend auf. „Wenn wir schon aufgeben, dann sollten wir wenigstens dafür sorgen, daß Crest von ihr abgeholt wird."
    „Genau meine Idee", erklärte Rhodan abgehackt. „Wenn Crest bis acht Uhr nicht munter ist, werde ich über die US-Großfunkstation Nevada Fields einen offenen Spruch an sie absetzen lassen. Mit den STARDUST-Geräten kommen wir nicht durch. Wenn Allan D. Mercant sehr schlau ist, wird er meiner Aufforderung sofort folgen. Er sollte begreifen, daß er oder andere Leute keinen Anspruch auf Crest haben. Es liegt in Thoras Macht, den Arkoniden-Wissenschaftler jederzeit zu befreien. Was uns dann blüht, dürfte klar sein."
    „Versuche es", flüsterte Bully verstört. „Guter Gott - versuche es! Sie ist unberechenbar."
    Rhodan löste den Anschluß. Bullys Raunen verstummte abrupt. Es war kurz nach 3 Uhr, als Perry Rhodan vorsichtig den abdeckenden Vorhang zur Seite schob. Crests schmales, hochstirniges Gesicht war schweißbedeckt. Er ruhte völlig reglos auf dem Lager. Dr. Haggard wandte den Kopf. Mit einer kurzen Handbewegung stellte Rhodan die Verbindung her.
    „Wie ist die Lage, Doktor?" klang es aus Haggards Hörmuscheln. „Reden Sie offen. Wir sind am Ende. Der Reaktor beginnt sich zu verfärben, und die Verbindung ist abgerissen. Was ist nun los?"
    Haggard gehörte zu den Männern, die ihre Nerven zu Hause lassen können. Er zeigte nicht die geringste Erregung.
    „Das Rätselhafte der Begleiterscheinungen war absehbar", erklärte er knapp. „Crest hat die Injektionen gut vertragen. Das Serum wirkt, die Leukämie kann als geheilt angesehen werden. Sein Kreislauf ist absolut stabil, das Herz arbeitet einwandfrei. Sein Blutbild bietet keinen Anlaß zur Besorgnis. Ich kann Ihnen mit dem besten Willen nicht sagen, warum er nicht aufwacht."
    „Er muß, verstehen Sie!" drängte Rhodan. „Bis acht Uhr muß er so aktiv sein, daß er wenigstens einige Belehrungen erteilen kann. Wenn ich Thoras Anruf nicht beantworte, erleben wir die Hölle."
    „Warum kommt sie nicht endlich mit einem der sagenhaften Beiboote?" fuhr der Arzt zornig auf. „Es müßte für sie eine Kleinigkeit sein, uns aus dieser Lage zu befreien. Ich finde ihr Verhalten äußerst merkwürdig. Da gibt sie Ihnen einen todkranken Mann mit zur Erde, lehnt es aber ab, zum Zwecke seiner Genesung etwas zu tun. Das ist Wahnsinn, sage ich Ihnen. Wenn sie an Crests Gesundheit derart interessiert ist, so sollte man wohl meinen, sie würde alles, aber auch alles tun."
    „Sie verkennen die Mentalität dieser Leute, Doktor", wehrte Rhodan kurz ab. Sein Gesicht verschloß sich. „Thora ist mit einem Ehren- und Rassendünkel ohnegleichen ausgestattet. Ihre Erziehung kann nicht innerhalb weniger Wochen ins Gegenteil umgekehrt werden. Für ihre Begriffe sind wir rückständige Lebewesen, mit denen sie nicht in Verbindung treten darf und kann. Tut sie es dennoch, dann nur in der Form einer äußerst schmerzhaften Lektion, die sich zur fürchterlichen Strafe entwickeln kann, wenn die Menschen es wagen, ihr überspitztes Selbstbewußtsein als Angehörige der herrschenden galaktischen Spezies zu verletzen. Versuchen Sie bitte, das auf rein psychologischer Basis zu verstehen."
    „Sie sollte Erziehung und Dünkel durch Logik ergänzen", erklärte Haggard störrisch. „Wenn ich in Not bin, greife ich nach dem Strohhalm."
    „Das hat sie getan, indem sie uns Crest anvertraute. Sie hat den Atomkrieg verhindert und in der Sahara einen Vulkan entstehen lassen. Letztlich alles, um Crest einen sicheren Platz auf der Erde zu verschaffen."
    „Also nicht zugunsten der Menschheit?"
    „Nicht ausschließlich. Wir sollten keine Wunder und heroischen Wohltaten erwarten. Was wir von den Arkoniden an Wissen und Material erhalten, bedarf in letzter Konsequenz einer Bezahlung. Thora hat bereits gegen ihre Überzeugung gehandelt. Sie hat uns Vertrauen geschenkt, und sie hat etwas getan, was ihr verboten war. Natürlich ist sie in Not. Ihr Raumschiff ist nicht startklar. Ihre degenerierten Besatzungsmitglieder sind unfähig, den Schaden zu beseitigen. Ersatzteile wurden infolge einer sträflichen Leichtfertigkeit einfach vergessen. Diese Rasse ist am Ende ihres Seins. Crest, der letzte hervorragende Kopf, ist schwer erkrankt. Stirbt er, oder wird ihm von den Menschen ein Schaden zugefügt, wird Thora
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