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0003 - Die strahlende Kuppel

Titel: 0003 - Die strahlende Kuppel
Autoren: K. H. Scheer
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Gewebes; aber wenn man in einem Zeitraum von acht Stunden nach erfolgter Ansteckung das Gegenmittel spritzt, wird der Erkrankte garantiert gerettet. Wir haben die erforderlichen Stoffe natürlich ebenfalls entwickelt. Es, liegt demnach bei Perry Rhodan, unseren Anrufen über Funk und Lautsprecher Folge zu leisten und innerhalb dieser acht Stunden sein Sperrgebiet zu verlassen. Mir erscheint das recht human."
    Klein verzichtete auf eine Antwort. Es wäre nicht nur sinnlos, sondern auch gefährlich gewesen. Der AF-Major beobachtete mit mißtrauisch verkniffenen Augen. Ehe die beiden Männer gingen, sagte Butaan bedeutungsvoll: „Der Vertreter des AF-Geheimdienstes, Leutnant Li Tschai-Tung, wartet in der Maschine. Wir legen Wert darauf, ihn bei dem Sondereinsatz maßgeblich beteiligt zu sehen. Ist das ganz klar, Captain Klein?"
    Der blonde Mann sah auf den schmächtig gebauten Malaien hinab.
    „Ganz klar, Sir!" kam die kühle Antwort. „Ich wüßte auch nicht, warum Li Tschai-Tung nicht beteiligt sein sollte."
    Klein dachte an die kompromißlose Form der Befehlserteilung. Er war nun lange genug in Asien, um verstanden zu haben, daß man hier nicht sonderlich zimperlich war. Das traf vordringlich für den AF-Geheimdienst zu.
    „Notfalls haben Sie sich im Interesse der Sache zu opfern!" hatte es geheißen. Klein verspürte einen bitteren Geschmack auf der Zunge.
    Die Männer gingen Minuten später. Als sie den Tiefbunker verließen, wurden sie vom infernalischen Dröhnen der Geschütze empfangen. Weiter nördlich zuckten unablässig die Mündungsfeuer in den Himmel. Es war ein blutrotes Band aus leuchtenden Gasflammen.
    Vor dem Bunker wartete der schnelle Hubschrauber mit Leutnant Li Tschai-Tung am Steuer. Er hatte seine letzten Injektionen bereits erhalten. Der Plan sah vor, jenseits des Zielgebietes bis zum Schutzschirm vorzudringen, um mittels eines kleinen Funksprechgerätes mit Rhodan Verbindung aufzunehmen.
    Damit war die gewaltige Maschinerie der Abwehrdienste endgültig angelaufen. Es war nichts übersehen worden, niemand hatte einen Fehler begangen.
    Nur ahnte man nicht, daß es drei Männer mit gegensätzlichen Meinungen gab. Man wußte nicht, wie gut sich das Einsatzteam verstand und wie sehr diese drei Männer daran interessiert waren, der Welt den Frieden zu erhalten.
    So stiegen ein Amerikaner deutscher Abstammung, ein Russe und ein Chinese in den von zahllosen Geschossen zerrissenen Himmel empor. Nachdem sie das Zielgebiet umflogen hatten und auf den Energieschirm einschwenkten, fragte Li Tschai-Tung mit einem kurzen Begleithüsteln: „Alles in Ordnung bei euch? Daß wir unsere schönen Kopf riskieren, dürfte euch ja wohl klar sein, eh?"
    Kosnow grinste. Anstelle einer Antwort wandte er sich mit einem seltsamen Unterton an Klein: „Jetzt einmal ehrlich, Brüderchen! Wie war das mit deinem allmächtigen Chef? Was hat dich an seinem Lächeln gestört, als er dir die Bewilligung zu diesem Sondereinsatz gab? Die Idee mit dem Einschmuggeln der Erreger, stammte ja wohl von dir, oder?"
    Klein nickte. Sein Gesicht hatte sich verfärbt. Unruhe glomm in seinen hellen Augen. Gepreßt erklärte er: „Allan D. Mercant ist ein fabelhafter Mensch, aber man weiß niemals, was hinter seiner Stirn vorgeht. Da versagen selbst die besten Psychologen. Seine Handlungen sind nicht abschätzbar. Man munkelt, er wäre ein natürlicher Mutant mit besonderen geistigen Fähigkeiten."
    „Das soll es geben im Zeitalter der Atomspaltung."
    „Sicher, aber Mercant ist zu alt, als, daß seine Eltern eine Genschädigung erlitten haben könnten. Als er geboren wurde, wußte man noch nichts von Atomreaktoren und Kernbomben. Wenn er also außergewöhnlich ist, so hat es andere Ursachen. Natürliche Mutanten soll es zu allen Zeiten gegeben haben."
    „Und was hat das mit deiner Unruhe zu tun? Er hat dich doch wohl gehen lassen, wie?"
    „Das hat er!" bestätigte Klein dumpf. „Er erfüllte meine Bitte nach der Abstellung. Er besorgte sogar den biologischen Kampfstoff. Nur hatte ich bei der Verabschiedung durch ihn das Gefühl, als hätte er mich bis in die tiefsten Tiefen meiner geheimsten Gedanken durchschaut. Er benahm sich wie ein Mann, der den Streich seines kleinen Sohnes längst durchschaut hat, der aber nur so tut, als wüßte er nichts davon. Ein verteufeltes Gefühl, sage ich euch."
    Die Männer verstummten. Kosnow drückte seine Zigarette aus. Mit klarer Präzision führte er aus: „Es gibt zwei Möglichkeiten. Wenn er dich
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