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0003 - Die strahlende Kuppel

Titel: 0003 - Die strahlende Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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gebracht wurden.
    Eine Gefährdung der erdgebundenen Sicherheit war ausgeschlossen. Bei eventuellen Fehlstarts wäre keine der Bomben zur Explosion gekommen.
    Es gab aber keine Versager. Alle drei Schiffe dröhnten in ihr Element, nachdem die zuerst gestartete STARDUST II bewiesen hatte, daß man gut aus der Antineutronenzone herauskommen konnte.
    Die zwangsläufig entstandene Zeitdifferenz war eine Sache der Computer. Sie rechneten mit unerhörter Schnelligkeit und Präzision aus, welche Fahrt ein jedes Schiff zu erreichen hatte, damit die drei Einheiten gemeinsam auf der vorgeschriebenen Mondkreisbahn von Pol zu Pol ankamen. Das war ein rein mathematisches Problem, in dem es keine Fehlerquellen gab.
    Das wenig ausgereifte kernchemische Triebwerk der Asiaten lief mit Überwerten an. Der Reaktor konnte jedoch unter Kontrolle genommen werden.
    FREEDOM 1, die bemannte Raumstation des Westens, übernahm auch die Fernlenkung der AF-Rakete.
    Das Ostblockschiff wurde von einem hervorragend ausgerüsteten Satelliten des Ostens gesteuert.
    Erstmals in der Geschichte der raumfahrenden Menschheit wurde ein Erfahrungsaustausch direkt nach dem Start eingeleitet. Da beide Raumstationen die Erde auf stark differierenden Satellitenbahnen umliefen, war es möglich, die drei Mondraketen jederzeit unter Kontrolle zu behalten. Die erdgebundenen Großstationen brauchten nicht eingesetzt zu werden. Vom freien Raum aus ließ sich eine Fernsteuerung auch viel besser und exakter bewerkstelligen.
    So jagten die drei feuerspeienden Konstruktionen in die Schwärze des Alls hinaus. Zwölf Männer, raumfahrende Soldaten der drei großen irdischen Machtblöcke, hatten ihre Befehle in kompromißloser Klarheit erhalten.
    General Pounder, Chef der Nevada Fields und Kommandeur der Space Force wandte sich erst nach einigen Stunden von den Bildschirmen ab. Die von den bemannten Raumstationen besorgte Übertragung war einwandfrei. So konnte niemand mehr daran zweifeln, daß die drei Raumschiffe sauber auf Zielkurs lagen.
    Die STARDUST II befand sich zur Zeit im antriebslosen Fall, um den später gestarteten Raumern Gelegenheit zum Aufschließen zu geben.
    „Wecken Sie mich in fünf Stunden", sagte Pounder tonlos. Sein Blick zur Uhr erschien trübe. „In fünf Stunden, Maurice! Also nicht in sechs oder sieben."
    Oberst Maurice, Chef des Stabes, nickte schweigend. Bekümmert sah er der wuchtigen Gestalt des Verantwortlichen nach. Seit einigen Tagen ging Pounder mit vorgeneigten Schultern, so, als hätte er eine schwere Last zu tragen.
    Wahrscheinlich würde er das unbegreifliche Verhalten seines besten Risikopiloten niemals überwinden können. Major Perry Rhodan war für General Pounder so etwas wie ein Sohn gewesen.
    Als er hinter den schweren Bunkertüren verschwunden war, tauchte Allan D. Mercant auf. Der allmächtige Chef des NATO-Geheimdienstes hatte es während der Startphase vorgezogen, dem erschöpften Pounder nicht zu begegnen.
    Auch jetzt zeigte der kleine, unscheinbar wirkende Mann sein seltsames Lächeln. „Ein tüchtiger und verantwortungsbewußter Offizier", stellte er sinnend fest. „Sie wissen, Oberst Maurice, daß Pounder nur höchst widerwillig die entscheidenden Angriffsbefehle gegeben hat?"
    Maurice senkte die Lider. Der Blick des Abwehrchefs war ihm unangenehm. Vorsichtig wich er aus: „Es wäre unter Umständen vermutbar, Sir. Schließlich war es General Pounder, der die alte STARDUST nach unsagbaren Mühen auf den Weg brachte. Nun aber muß er ein Schwesternschiff starten lassen; diesmal aber zum Zwecke der Vernichtung. Ich habe bei der ganzen Sache ein ungutes Gefühl, Sir!"
    Mercants Pupillen verengten sich. „Weshalb? Befürchten Sie technische Versager? Sind Sie der Meinung, unsere Katalysebomben würden nicht explodieren? Reden Sie offen, ich bitte darum."
    Maurice wurde unschlüssig. Allan D. Mercant war sehr eigenartig.
    „Nichts davon, Sir. Die Schiffe werden den Mond erreichen und die Bomben werden auch detonieren, vorausgesetzt, die sogenannte Dritte Macht ist das, was wir uns nach den erfolgten Demonstrationen darunter vorstellen. Immerhin berührt es mich eigenartig, daß man nichts gegen den Start der Raketen unternommen hat. Entweder will man sie erst später angreifen, oder...!"
    „... oder?" unterbrach Mercant.
    „... oder man hält uns für ungefährliche Halbaffen, die zu einem solchen Angriff überhaupt nicht fähig sein können. Bitte, entschuldigen Sie den Ausdruck, Sir."
    „Sie können denken, mein

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