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0003 - Die strahlende Kuppel

Titel: 0003 - Die strahlende Kuppel
Autoren: K. H. Scheer
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Kurskorrekturen. Er tat es tonlos und im Innersten aufgewühlt. Wie hatte ihn Rhodan so schnell umstimmen können? Wie...?
    Die Frage klang noch in ihm nach, als Rhodan bereits den Wagen stoppte. Es geschah dicht vor der Energiemauer und genau um 3 Uhr 22.
    Der Psychostrahler glitt in Rhodans nerviger Hand nach oben. Weit hinter ihm blendete das Feuerwerk der zahllosen Explosionen. Es war hell, fast etwas zu hell. Nur die drei Körper in den nachtschwarzen Overalls waren kaum erkennbar. Sie schmiegten sich dicht an den Boden. Rhodan riß die Hand nach oben. Aufstehen hieß es.
     
    5.
     
    Es war ein Wagnis gewesen; noch risikovoller, als der erste Start eines mit vier Piloten bemannten Mondschiffes.
    Damals, an jenem 19. Juni 1971, hatte man wenigstens genau gewußt, daß die kernchemischen Strahltriebwerke der zweiten und dritten Stufe auch tatsächlich zu arbeiten begannen. Eine kleine Fernsteuerschaltung hatte genügt, um die schnellaufenden Plutonium-Reaktoren zum Arbeitsprozeß zu zwingen. Das hatte sich nun geändert. Genaue und streng geheimgehaltene Messungen in der oberen Atmosphäre der Erde hatten ergeben, daß der eigentliche Antineutronen-Schirm der Arkoniden bis zur Höhe von etwa 120 Kilometern reichte.
    Das bedeutete, daß ein normaler Schaltprozeß erst jenseits der Anti-Mantelzone anlaufen konnte. Somit hatten sich für die Experten des Raumfahrtkommandos einige bemerkenswerte Schwierigkeiten ergeben, die jedoch unter Einsatz aller verfügbaren Mittel überwunden werden konnten.
    Die STARDUST II hatte eine andere zweite Stufe erhalten. Chemische Prozesse konnten von dem seltsamen Arkoniden-Feld nicht beeinflußt werden.
    Es hatte sich nur die Frage aufgeworfen, ob die Leistung der zweiten Stufe auch ausreichte, um die dritte Stufe, das eigentliche Raumschiff, auf eine Höhe von über 120 Kilometer zu bringen.
    Die zweite Stufe, eine reife Konstruktion der Baureihe „Pluto-D", hatte die Prüfstandversuche bestanden.
    Es mußte auch ohne kernchemische Prozesse gehen; zumindest aber mußte die beim Brennschluß erreichte Fahrt ausreichen, um das abgetrennte Atomschiff im freien Fall über die kritische Grenze zu bringen.
    Mit welcher Geschwindigkeit das geschah, war erst in zweiter Linie von Bedeutung. Das bewährte Triebwerk der dritten Stufe konnte die STARDUST II ohne weiteres aus der irdischen Gravisphäre bringen.
    Der vorhandene Strahlmassenvorrat genügte zur Beschleunigung, Abbremsung, Mondlandung und Mondstart. Sogar der Rückflug lag „noch drin", wie sich die Techniker ausgedrückt hatten.
    Das waren jedoch Werte, die beim Start der STARDUST II nicht mehr aktuell waren. Hier handelte es sich lediglich um eine Mondumkreisung, die naturgemäß weit weniger Energie erforderte als zusätzliche Lande- und Startmanöver auf dem Erdtrabanten.
    Genau 16 Stunden vor Beginn des konzentrierten Trommelfeuers auf nur einen Punkt der energetischen Schutzkuppel gab General Pounder persönlich den Zündkontakt.
    Die STARDUST II toste in den wolkenlosen Nevadahimmel. Als Kommandant der „bewaffneten Mondexpedition" fungierte Oberstleutnant Michael Freyt, Risikopilot innerhalb der Space Force. An Stelle des Bordarztes war ein Waffenexperte des Department of Space eingestiegen. Schließlich konnte einem ohnehin überlasteten Astronauten nicht zugemutet werden, zusätzlich zu seinen normalen Pflichten auch noch eine völlig neuartige und streng geheime Atomwaffe zu kontrollieren.
    Waffenoffizier an Bord der STARDUST II war Captain Rod Nyssen; ein Mann, der die Ersterprobung der neuartigen Katalyse-H-Bombe persönlich miterlebt hatte. Da er außerdem Raumerfahrung besaß, hatte man ihn in fliegender Eile abgestellt und zum Sondereinsatz befohlen.
    Minuten nach dem geglückten Start lauerten die Männer der Bodenzentrale vor den Ortungs- und Bildsprechschirmen. Die STARDUST II hatte bereits Stufe eins abgetrennt. Die zweite Stufe, Ersatz für das unbrauchbar gewordene Mittelschiff der allerersten Mondrakete, zündete so sauber und exakt, wie man es von einer erprobten Konstruktion erwarten konnte.
    Die Trägerraketen vom Typ Pluto-D hatten sich beim Bau der bemannten Raumstation hervorragend bewährt. Nur - damals hatte man nicht solche Massen befördern müssen!
    General Pounder stand in regloser Haltung neben dem zentralen Fernsteuerautomaten. Es war wie beim Start der alten STARDUST, die nun in der Wüste Gobi lag.
    Der flammende Punkt war noch immer deutlich sichtbar. Schließlich kam die blecherne Stimme
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