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0003 - Die strahlende Kuppel

Titel: 0003 - Die strahlende Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Nervenkraft.
    „Genau acht Minuten vor fünf", stellte Rhodan fest. Er sah sich bedächtig um. Crest lag reglos auf dem schmalen Feldbett. „Klein wußte nicht genau, wann die drei Mondschiffe gestartet sind. Wie ich jedoch unsere tüchtigen Leute kenne, wird es noch heute auf dem Mond krachen. Dazu noch ohne jedes Risiko für die Erde. Der Mond ist weit entfernt."
    „Du hast doch eine Idee!" regte Bull auf. Seine Hände umspannten Rhodans Arm. „Rede schon! Was ist los?"
    „Thora wird in ihrer krankhaften Überheblichkeit jede Gefahr unterschätzen. Sie wird glauben, mit einem normalen Schutzschirm und einem Antineutronenfeld jede atomare Reaktion unterbinden zu können. Wahrscheinlich hätte ich noch nicht einmal Erfolg, wenn ich sie sofort anrufen könnte. Das heißt, daß der Untergang des Raumschiffes nur noch eine Frage der Zeit ist."
    „Du phantasierst", stammelte Bull. „Unmöglich! Das Riesending ist unzerstörbar.“
    „Nur dann, wenn man es richtig behandelt. Wenn da nicht eine apathische Mannschaft, sondern eine irdische Besatzung an Bord wäre, machte ich mir überhaupt keine Sorgen. So aber wird man die einfachsten Dinge unterlassen. Ich sehe schwarz. Jede Katalyse-H-Bombe entwickelt eine Energie von einhundert Megatonnen TNT. Ich möchte nicht im inneren Gasball solcher Kernreaktionen liegen. Über dem Schiff wird eine fürchterliche Sonne aufgehen, wenn man nicht rechtzeitig etwas unternimmt. Dr. Haggard...!"
    Der Mediziner zuckte zusammen. Langsam hob er den gesenkten Kopf. Er blickte in beherrschende Augen.
    „Dr. Haggard, Sie werden nun versuchen, Crest aus dem seltsamen Schlaf zu erwecken. Eric, du assistierst deinem Kollegen. Es ist sinnlos, noch länger zu warten. Riskieren Sie alles."
    Haggard wollte aufbegehren, doch je länger er in die brennenden Augen sah, um so schwächer wurde er. „Wie Sie meinen, Major!" entgegnete er monoton.
    Rhodan wandte sich ab. Es war Punkt 5 Uhr. Draußen rollte das Trommelfeuer mit unverminderter Heftigkeit.
     
    *
     
    Weit jenseits der Schutzhülle wurden drei Männer von Offizieren der Abwehr empfangen. Captain Klein erstattete Bericht.
    „... zu der Ansicht kamen, daß Rhodan unsere Erklärungen als glaubhaft auffaßte. Die drei Druckbehälter blieben im Sperrgebiet zurück. Mir und Kosnow gelang es, die Ventile zu öffnen. Li mußte im letzten Augenblick darauf verzichten. Zwei Ladungen dürften jedoch genügen."
    Die Männer wurden per Hubschrauber zur Desinfektion gebracht. Von da an begann Klein Höllenqualen zu erleiden. Wenn die Ärzte eine Quarantäne erforderlich hielten...!
    *
     
    Fast zur gleichen Zeit gab Oberstleutnant Freyt seine letzte Meldung durch: „... planmäßig eingeschwenkt. Bremsbeschleunigung eingeleitet. Triebwerk arbeitet zufriedenstellend. Besatzung wohlauf. Drückt uns den Daumen, Ende!"
    Drei Waffenoffiziere rechneten sich aus, wann sie die Raketenbomben scharfmachen müßten.
    „Etwa in drei Stunden", sinnierte Captain Nyssen laut. Dann wurde er vom machtvollen Prankenhieb der g-Kräfte ins Polster gedrückt.
     
    7.
     
    Still und teilnahmslos hockten sie auf den provisorischen Sitzgelegenheiten des großen Zeltes. Zumindest gaben sie sich den Anschein, als wäre das draußen wütende Trommelfeuer gegenstandslos geworden.
    Die Sonne war vor Stunden aufgegangen. Mit ihrem gleißenden Schein war wenigstens das zermürbende Irrlichtern der zahllosen Explosionen erloschen. Der rollende Donner blieb jedoch. Die Energieglocke schwang in einem seltsamen Rhythmus, der alle Augenblicke zum tatsächlichen Zusammenbruch führen konnte.
    Die Ärzte Haggard und Manoli waren seit 5 Uhr früh bemüht, den krankhaften Tiefschlaf des fremdartigen Lebewesens aufzuheben.
    Nach einigen Teilerfolgen, die in einem rascheren Atmen und einigen schwachen Zuckungen der Lider begründet waren, hatten sich die Symptome der Hoffnung wieder verflüchtigt.
    Schließlich, gegen 7 Uhr, hatte Dr. Frank Haggard zum wirkungsvollsten Psycho-Stimulans der Neuzeit gegriffen. Das Mittel griff direkt das Wachbewußtsein eines Menschen an. Dazu bewirkte es eine sehr starke Steigerung der Kreislauffunktionen und Nervenreflexe.
    „Psycho-Stimulin" war das letzte Mittel, das die verzweifelten Mediziner noch aufbringen konnten. Crest reagierte auf die Stimulation wie ein irdischer Mensch auf eine Tasse Kaffee. So hatte sich Haggard zur zweiten Injektion entschlossen. Sie folgte der ersten im Abstand von kaum fünf Minuten.
    Es war 7 Uhr 48. Perry Rhodan warf

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