0003 - Die strahlende Kuppel
der fluoreszierenden Kugelspitze deutete darauf hin, daß es sich um einen Sender handelte.
Die ovale, konkav gewölbte Bildfläche blieb leer. Während Bully hilflos und von Selbstvorwürfen gequält auf den Fremden starrte, brachte Rhodan das Gerät in dessen Reichweite. Er verlor kein unnützes Wort.
„Nehmen Sie die Schaltung vor, schnell", drängte er ohne jeden Vorwurf in der Stimme. „Wir hatten keine Ahnung, daß es daran ein automatisches Service gibt. Wir haben noch drei Minuten."
Auch diesmal verstand der fremde Wissenschaftler. Die Schaltung war einfach. Rhodan schloß die Augen, um seine Erregung nicht zu offen zu zeigen. Auf dem Bildschirm leuchtete ein Symbol in grüner Farbe auf.
„Reparatur läuft", keuchte Crest. „Wir müssen warten. Zeigen Sie mir den Reaktor. Wir sollten abschalten."
Bully riß den Vorhang zur Seite, Crests rötliche Augen weiteten sich schreckhaft.
„Noch eine knappe Stunde nach Ihrer Zeitrechnung, nicht mehr!" sagte er gefaßt. „Das Gerät ist seit Stunden überlastet, was eine gesteigerte Kernreaktion bedingt. Die Thermalumformer arbeiten mit Maximalwerten. Wieso kann das geschehen?"
Rhodan setzte zu einer raschen Erklärung an. Crests Hinweise waren wesentlich komplizierter. Demnach wurde die energetische Struktur des Abwehrfeldes durch das pausenlose Punktfeuer härtesten Belastungen ausgesetzt, da es bei diesem einfachen Modell keinen Robotumwandler zur Dichteverstärkung besonders gefährdeter Feldausschnitte gab.
Rhodan begriff das Grundsätzliche, doch damit war es auch getan, Selten zuvor hatte er sich so hilflos gefühlt. Eine Minute vor 8 Uhr erlosch das grüne Lichtzeichen. Rhodan schaltete mit bebenden Händen ein. Der Schirm begann zu flimmern. Krachende Geräusche klangen auf. Dann kamen Ton und Bild mit so plötzlicher Klarheit, daß Dr. Haggard unwillkürlich an das ebenso spontane Erwachen des Arkoniden-Wissenschaftlers erinnert wurde. Die Reparaturautomatik hatte vorzüglich gearbeitet. Wahrscheinlich hatte es sich nur um einen unterbrochenen Kontakt infolge der ständigen Bodenerschütterungen gehandelt.
Crest und Rhodan standen vor der flimmernden Bildaufnahme. Das Gerät war ein Wunderwerk überlegener Technik.
Rhodan hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit dem, was nun folgte. Sein in Kurzfassung überdachter Bericht wurde gegenstandslos, da die schrille Stimme der maßlos erregten Frau jeden Einwand von selbst unterband.
Thora, die Kommandantin eines wahrhaftigen Riesenraumschiffes, schien sich nahe der Auflösung zu befinden. Ihr schönes Gesicht erglühte vor Zorn.
„... ich Sie, was geschehen ist", peitschte es aus dem unsichtbaren Lautsprechersystem. Rhodan erfaßte blitzartig, daß sie schon längst gesprochen haben mußte. Demnach hatte sie bereits eine Verbindung gesucht, noch ehe die Reparaturschaltung vorgenommen worden war.
„Hören Sie, Thora, so hören Sie doch", schrie er zurück. „Der Reaktor leuchtet blau. Das Feld bricht zusammen, wenn Sie nicht sofort ...!"
„Wo ist Crest", unterbrach sie schreiend. „Mein Großmut ist erschöpft. Verzichten Sie auf weitere Erklärungen. Major Rhodan! Ich werde Sie rücksichtslos aufgeben und mit allen Machtmitteln angreifen, falls Crest etwas geschehen sein sollte."
Rhodan wich zur Seite. In seinem erblaßten Gesicht arbeitete es. Bully zeigte ein eisiges Grinsen. Ohne ein Wort zu wechseln, lauschten sie auf das für sie unverständliche Gespräch zwischen Crest und Thora.
Sie schien sich etwas zu beruhigen, doch ehe Rhodan erneut sprechen konnte, wurde die Verbindung von ihr unterbrochen. Rhodan drückte vergeblich auf den roten Schalter. Dann fuhr er zornrot herum.
„Die Reaktionen Ihrer Leute sind in der Tat bemerkenswert!" sagte er beißend. Seine Hände zuckten konvulsivisch. „Was gedenkt der Sproß aus der allmächtigen Arkoniden-Dynastie zu unternehmen!"
Crest lächelte unmerklich. Er ruhte reglos auf dem Lager.
„Sie ist bereits mit dem größten Beiboot des Schiffes gestartet", kam die überraschende Erklärung. „Sie rief einige Minuten vor der abgesprochenen Zeit an, da die Robotgeräte das starke Feuer festgestellt hatten. Sie macht sich Sorgen. Sie, Perry, sollten dagegen Thoras und unsere Situation bedenken. Wenn sie nicht sofort mit den übermächtig starken Maschinen des Beibootes eingreift, sind wir verloren. Es sollte nicht in Ihrem Interesse liegen, eine Strafexpedition gegen die von Ihnen vertretene Menschheit zu provozieren. Lassen Sie es also
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