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0003 - Die strahlende Kuppel

Titel: 0003 - Die strahlende Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nicht darauf ankommen, daß ich in die Hände einer irdischen Machtgruppe falle. Das war meine Bedingung. Thora wird in zehn Minuten über der Kuppel erscheinen."
    „In zehn Minuten?" wiederholte Rhodan erschlagen. „In zehn Minuten vom Mond bis hierher? Die schwierige Landung eingeschlossen?"
    Crest atmete nun ruhiger. Die beiden Mediziner kümmerten sich um seinen Gesundheitszustand.
    „Nicht zu fassen", murmelte Dr. Haggard. „Er hat es geschafft. Wenn ich das geahnt hätte, wäre das Psycho-Stimulin schon früher injiziert worden. Wie fühlen Sie sich, Crest?"
    „Eine durchaus wichtige Frage, aber die meine ist noch dringender!" fiel Perry Rhodan kalt ein. Crest fuhr unmerklich zusammen. Sehr aufmerksam begann er den hochgewachsenen Mann zu mustern.
    „Haben Sie Thora darüber aufgeklärt, daß drei irdische Raumschiffe mit neuartigen Atombomben im Anflug sind?“
    „Natürlich nicht! Sie ließen mir ja keine Zeit, Sie über die Tatsache zu informieren. Und dieses wildgewordene Weib zog es vor, die Verbindung zu unterbrechen, ehe ich sie warnen konnte. Vielleicht können Sie sich nicht vorstellen, daß es den Menschen gelingen könnte, ein nur beschränkt wirksames Antineutronenfeld durch kluge Überlegung zu umgehen. Wenn Thora nicht sofort handelt, wird ihr schönes Superschiff im Glutball von drei schweren H-Bomben liegen. Sagen Sie nur nicht, die Reaktionen könnten niemals stattfinden! Sie werden es! Unsere Technik hat die kalte Fusionszündung auf der katalysierenden Basis mesonischer Atome entwickelt. Die drei Bomben werden sich den Teufel um Thoras Antineutronenfeld kümmern. Crest, ich habe es noch niemals so ernst gemeint! Rufen Sie doch sofort an und sorgen Sie dafür, daß Thora die entsprechenden Gegenmaßnahmen ergreift."
    Crest hatte sich verfärbt.
    „Kalte Fusion?" echote er schwach. „Wir werden die drei Erdschiffe so rechtzeitig orten, daß ein Angriff ausgeschlossen ist. Der Bordcomputer unseres Kreuzers wird ohne Thoras Zutun handeln und abwehren."
    Rhodan lachte humorlos auf. „Sehr schön, Crest! Dann frage ich mich nur, ob besagte Positronik auch richtig eingestellt ist. Sie rechnet doch mit primitiven Lebewesen, nicht wahr? Demnach wird sie in ihrer rein mechanischen Logik auf jede Abwehrmaßnahme verzichten, die bei einer richtigen Einstellung der positronischen Daten ganz selbstverständlich wäre. Das Gerät wird die Gefahr unterschätzen, weil es nicht individuell denken kann. Kein einziges Rechenergebnis wird katalysierte Superbomben mit einer Energieentwicklung von zusammen dreihundert Millionen Tonnen TNT berücksichtigen. Es muß ja falsch handeln! Es ist auf die Werte meines ersten Mondlande-Schiffes eingerichtet. Demnach wird die Positronik die Fernlenkung unterbrechen, ein normales Antineutronenfeld errichten und dazu - bestenfalls! - noch einen energetischen Schutzschirm von der bekannten Art aufbauen. Mehr kann der Robot nicht unternehmen, da ihm seine mechanische Logik verbietet, mehr zu tun, als unbedingt erforderlich erscheint. Warum soll man mit Kanonen auf Spatzen schießen, nicht wahr? Verstehen Sie diesen kleinen Vergleich? Crest rufen Sie sofort Thora an! Sie muß umkehren! Die Bomben können alle Augenblicke fallen. Ich ahne das! Außerdem verstehe ich eine ganze Menge von Kybernetik. Rufen Sie an!"
    Der Arkonide lag reglos. Nur seine Augen forschten. Unglaube und Zweifel standen in ihnen. Auch bei aller Toleranz konnte der Vertreter einer unfaßbar überlegenen Wissenschaft kaum begreifen, daß die Waffen einer Intelligenzrasse der Stufe D derart wirksam sein sollten.
    „Warten Sie ab, bitte", flüsterte er. „Ich fühle mich noch etwas geschwächt. Außerdem kann ich Thora im Augenblick nicht erreichen. Der Sender ist ausschließlich auf meinen Forschungskreuzer eingerichtet."
    „Dann versuchen Sie, einen Mann der Besatzung zu erreichen!" rief Rhodan verzweifelt aus. „Crest, verstehen Sie doch! Unsere Leute greifen mit allen Mitteln an. Tun Sie etwas!"
    „Sinnlos", wehrte der Arkonide ab. Ein bitterer Zug legte sich über seinen Mund. „Sie werden vor den Schirmen der Simulator-Geräte liegen und ein neues Meisterwerk bewundern. Niemand achtet auf das Signal."
    Rhodan schnappte nach Luft. Nur mühevoll konnte er einige harte Worte unterdrücken. Dieses Volk war am Ende, daran gab es keinen Zweifel mehr. So schwieg er. Langsam schritt er auf den Ausgang zu. Sein Blick suchte den blauen Morgenhimmel über der Zentral-Gobi. Wenn Crests Angaben

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