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0003 - Die strahlende Kuppel

Titel: 0003 - Die strahlende Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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gestampft. Er war bleich. Seine Stirn blutete heftig.
    Ein kurzer Rundblick überzeugte ihn vom Zustand der Anwesenden. Was Klein niemals erwartet hatte, wurde von Cretcher mit einigen Worten eingeleitet. Dem chinesischen General auf die Beine helfend, erklärte der IIA-Oberst kurz: „Sir, unter Berücksichtigung dieser Umstände halten wir es für angebracht, das ohnehin sinnlose Feuer einzustellen."
    „Wer?" stammelte Tai-Tiang. „Die Batterien...?"
    „Sind aus den Stellungen gerissen worden. Panik auf der ganzen Linie, Sir. Kurz vor der Landung dieses unbekannten Raumschiffes habe ich eine wichtige Nachricht aus dem Grönlandhauptquartier erhalten. Wir, das heißt meine Kollegen und ich, sind zu der Ansicht gekommen, daß Abwarten angebracht ist."
    Major Butaan, Offizier des AF-Geheimdienstes, sagte noch knapper: „Stellen Sie das Feuer ein! Ich verantworte es."
    Da wußte Tai-Tiang, daß er endgültig verloren hatte. Gegen die Anweisung eines Major Butaan gab es kein Auflehnen.
    Wie betäubt taumelte der General zum nächsten Beobachtungsschlitz hinüber. Ein schwaches, kaum wahrnehmbares Flimmern wies darauf hin, daß die Energieglocke neu entstanden war. Die ersten Funksprechmeldungen der einzelnen Kommandostellen liefen ein. Einen Einschließungsring gab es zur Zeit nicht mehr. Die Truppeneinheiten befanden sich in vollster Auflösung.
    Klein rieb die feuchten Handflächen an der Kombihose ab. Sein Blick wurde von Kosnow aufgefangen.
    Das dünne Grinsen des östlichen Abwehroffiziers sagte alles. Rhodan hatte gewonnen - vorläufig wenigstens!
     
    *
     
    Sie war gekommen mit der Machtentfaltung des Großen Imperiums und dem verletzenden Hochmut einer Rachegöttin.
    Rhodans Erscheinung war neben ihr verblaßt. Seine Worte wurden nichtig, und seine Argumente waren einfach überhört worden. Nur ein kurzes Runzeln der Stirn war die Antwort gewesen.
    Da hatte es Perry Rhodan aufgegeben. Mit einem sehr seltsamen Lächeln hatte er ihr nachgeblickt, bis sie im Zelt verschwunden war.
    Reginald Bull verstand nichts. Tobend vor Entrüstung wand er sich in den stählernen Greifarmen eines Waffenroboters, der mit anderen Maschinen dieser Art das gelandete Raumschiff verlassen, hatte.
    Das sogenannte „Beiboot", unter dem ein logisch denkender Mensch ein winziges Etwas für den äußersten Notfall verstanden hätte, hatte sich als 60 Meter durchmessendes Riesengebilde mit mächtigen Maschinen und Kraftstationen entpuppt.
    Es war eine Miniaturausgabe des Forschungskreuzers, und doch überragte das Kugelschiff jede irdische Konstruktion.
    Die Roboter der Arkoniden glichen von fern betrachtet einem wimmelnden Ameisenstrom. In dichter Folge verließen sie die klaffende Luftschleuse im unteren Teil der kugelförmigen Außenzelle.
    Es schien sich um verschiedenartige Konstruktionen zu handeln. Nur die Waffenroboter besaßen vier vielgelenkige Arme, unter denen ein Paar offensichtlich nur waffentechnischen Zwecken diente. Rhodan wußte nur zu gut, daß eine jede dieser Maschinen es mit einer irdischen Kompanie aufnehmen konnte.
    Der Gedanke war schwer zu akzeptieren. Nur wer eine Demonstration miterlebt hatte, konnte ihn begreifen. Das menschliche Hirn schien nicht dafür geschaffen, die unbewiesenen Angaben einer nichtirdischen Übertechnik zu akzeptieren.
    Ein scharfer Befehl ließ Bully verstummen. Als er sich nicht mehr gegen den stählernen Griff des Waffenroboters wehrte, löste die Maschine die Klammern.
    „Sie werden angewiesen, sich ruhig und bescheiden zu verhalten. Sie hatten ihren Standort nicht zu verlassen!" plärrte es aus dem unsichtbaren Lautsprecherorgan des Roboters.
    Bull taumelte zu Rhodan hinüber. Unterdessen flammte es in der oberen Polkuppel des Kugelschiffes auf.
    Der entstehende Energieschirm leuchtete in einem violetten Farbton. Rhodan ahnte instinktiv, daß es nun keine Schwierigkeiten mehr gab.
    Jenseits des Sperrgebietes war es totenstill geworden. Rhodan fragte sich mit erwachender Furcht, was wohl mit den Männern der asiatischen Divisionen geschehen war. Bei Bullys Aufschluchzen schaltete er um. Sein Gesicht entspannte sich.
    „Nicht die Nerven verlieren", sagte er betont ruhig. Aus verengten Augen sah er zu dem Zelt hinüber, wo Thora nun den Gesundheitszustand des Arkoniden-Wissenschaftlers überprüfen mochte. Bully verstummte. Sein Schulterzucken war mehr als entsagungsvoll.
    „Unsere hochgeschätzte Freundin ist dabei, den größten Fehler ihres Lebens zu begehen. Okay, soll sie!

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