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0003 - Die strahlende Kuppel

Titel: 0003 - Die strahlende Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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übergangslos und selbstverständlich, als hätte ein geübter Kraftfahrer seinen Wagen gestartet.
    Niemals zuvor war Rhodan die klaffende Schlucht zwischen dem Wissen der Arkoniden und dem der Menschen so bewußt geworden.
    Thora beherrschte das mächtige Raumschiff durch kürzeste, einfach anmutende Schaltungen. Dafür aber traten zahllose Robotgeräte in Funktion. Die aufbrüllenden Triebwerke ließen Rhodan zusammenfahren.
    Bildschirme leuchteten auf. In ganz selbstverständlicher Reaktion erwartete er den berüchtigten Effekt hoher Beschleunigungswerte. Es geschah nichts. Die Kugel schoß mit wahnwitzigen Werten im glatten Senkrechtstart davon.
    Der Boden fiel unter ihr zurück. Ehe Rhodan seine erwartungsvolle Verkrampfung aufhob, war bereits ein großer Teil der Erdoberfläche sichtbar. Der Pazifische Ozean tauchte auf, gleich darauf wurde die amerikanische Westküste erkennbar.
    Das schrille Heulen und Pfeifen gewaltsam verdrängter Luftmassen verging. Sie hatten in wenigen Augenblicken die letzten Reste der irdischen Atmosphäre hinter sich gelassen. Vor ihnen tat sich der Raum auf.
    Rhodan wandte sich um. Reginald Bull kauerte total verstört in einem der hochlehnigen Sessel, die sich wie es schien - noch nicht einmal umklappen ließen. Damit schien es für die Arkoniden keine Andruckprobleme zu geben. Nach Rhodans Schätzung mußte das Schiff mit mehr als tausend Gravos beschleunigt werden. Trotzdem war nichts davon zu bemerken.
    „Wie machen die das?" röchelte Bully mit bebenden Lippen. „Guter Gott - wie machen die das? Wir rasen in den Mond hinein. Thora ...!"
    Das letzte Wort kam schreiend. Rhodan wirbelte herum. Der Erdtrabant hing klar und voll übersehbar auf dem vorderen Bildschirm. Sekunden später war die Oberfläche nur noch ausschnittsweise zu sehen.
    Das Donnern der unbegreiflichen Triebwerke steigerte sich zu einem zermürbenden Heulen. Gleißende Feuerströme brachen entgegen der Fahrtrichtung aus den düsenartigen Öffnungen des äquatorialen Ringwulstes hervor.
    Demnach hatten sie es auch nicht mehr nötig, die gewonnene Fahrt durch Umlenkung des Haupttriebwerks aufzuheben. Rhodan war fassungslos. Er kämpfte mit seinem revoltierenden Verstand, der ihm im Gegensatz zu seinem unterbewußten Empfinden zu beweisen suchte, daß solche Dinge einfach unmöglich und undenkbar sein müßten.
    Es war ein hektisches Durcheinander verworrener Gedanken, die sich zu keiner einheitlichen Überlegung ordnen ließen. Rhodan war nur noch ein von verschiedenartigen Gefühlen geschütteltes Individuum.
    Er erwachte erst durch Thoras schrillen Ausruf. Ihre Hand ruckte nach oben. Auf einem anderen Bildschirm waren drei flimmernde Punkte sichtbar.
    „Die Raketen!" sagte Bully. „Sie sind über dem Südpol. Ich ...!"
     
    *
     
    Sie befanden sich im freien Fall. Nachdem die Fernlenkstationen der bemannten Satelliten die erste Mondumkreisung eingeleitet hatten waren die Automat-Lenkungsimpulse unterbrochen worden.
    Noch Major Rhodan war davon in eine fast tödliche Überraschung gestürzt worden. Oberstleutnant Freyt, Kommandant der STARDUST II, ließ sich von der urplötzlich ausfallenden Fernlenkung in keiner Weise erschüttern.
    Die drei Schiffe blieben genau auf den vorgezeichneten Bahnen. Sonst geschah nichts, was Freyt als Abwehr hätte registrieren können.
    Nach der zweiten Umkreisung von Pol zu Pol übernahm Captain Rod Nyssen das Kommando. Sein Zielgerät lief mit größter Genauigkeit. Die Bordrechner der drei Raketenbomben erhielten laufend neue Impulse durch das Kommandogerät der STARDUST II.
    Nyssen wartete, bis die Leuchtmarke auf Rot umschaltete. Auf dem Bildschirm des Objekt-Erfassers wurde ein kugelförmiges Gebilde sichtbar. Die optische Bildortung unter der Leitung von Leutnant Recert meldete die einwandfreie Identifizierung des Ziels. Schnellste Computerberechnungen stellten unter Berücksichtigung der wahren Entfernung die Ausmaße des Objektes fest. Oberstleutnant Freyt zog den Schlußstrich unter ein Verzweiflungsunternehmen: „Kommandant STARDUST II an Begleitschiffe: Ziel erkannt, Ortung einwandfrei. Achtung, an Waffenoffiziere - achten Sie auf Anweisungen betreffs Abschuß. An Captain Nyssen: Feuer frei."
    Nyssen war die Ruhe selbst. Er zählte die letzten Sekunden mit. In den Laderäumen der eingeschwenkten Mondschiffe klickte es in den Selbststeuergeräten der drei Raketenköpfe. Die letzten Korrekturen wurden übertragen: das vom Feuerleitgerät erfaßte Ziel in das

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