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0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

Titel: 0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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nicht in den anderen Räumen. Aber ich fand sehr deutliche Spuren, daß irgendwelche Leute hier sehr übel gehaust hatten. Im Schlafzimmer der Eltern waren die Betten zerwühlt, der Kleiderschrank stand auf, und ein Teil der Kleider war im Zimmer verstreut. In der Küche standen die Reste von Mahlzeiten herum, aber sonst war es ruhig im Haus, und nirgends fand ich die Spur einer Gewalttat. Es war still, nur in den Ställen blökte das Vieh.
    Ich kletterte durch das Fenster hinaus zu den wartenden Freunden. »Wenigstens kein Blut, aber hiergewesen sind sie sicherlich. Ich glaube, sie haben die Williams gezwungen, sie vierundzwanzig Stunden zu beherbergen, werden sich abwechselnd ausgeschlafen haben und sind dann aufgebrochen, als es ihnen zu riskant erschien, länger zu bleiben. — Wir wollen weiter, Sheriff.«
    Die Straße stieg immer noch steil an, und der Sheriff holte aus dem Jeep heraus, was darin steckte. Er hatte das Steuer, um sich festzuhalten, aber Phil und ich wurden im Fond durcheinandergeschüttelt wie Erbsen in einer Schachtel.
    Nach der Paßhöhe ging es dann abwärts. Wir erreichten Pledeero um Mitternacht und holten den Sheriff aus dem Bett. Er mußte den Mann herbeischaffen, der Williams Wagen gesehen hatte. Nach Aussagen des Mannes konnten wir mit einiger Sicherheit annehmen, daß die Ausbrecher tatsächlich nach Süden geflohen waren.
    Die Straße wurde jetzt besser, wie es der Sheriff von Cushin versprochen hatte. Da er die Gegend auch nicht mehr besonders gut kannte, übernahm ich das Steuer, und ich trat dem Jeep auf den Kopf. Wir fegten über die Landstraße, daß die Bäume an den Seiten wie Schemen vorbeihuschten.
    »Hören Sie, Mr. Cotton«, sagte der Sheriff, der jetzt im Fond saß und sich krampfhaft irgendwo festzuhalten versuchte, »wenn Sie bei der Geschwindigkeit vor einen Baum krachen, werden Sie kaum noch in einen Kampf mit den Ausbrechern eingreifen können.«
    Phil neben mir schob mir eine angezündete Zigarette in den Mund.
    »Keine Sorge, Sheriff«, antwortete er, »wenn er nicht zufällig G-man geworden wäre, hätte er es sicher zum Rennfahrer gebracht.«
    Der Wagen war mit einer Polizeisirene ausgerüstet, und wir schalteten sie jetzt ein, wenn wir das rote Stopplicht einer Sperre sahen. Bei der vierten oder fünften Sperre aber wurde so aufgeregt gewinkt, daß ich stoppte.
    Ein Mann stürzte an den Wagen und fragte: »Sind Sie die G-men, die hinter den Ausbrechern her sind? Das Hauptquartier in Glendive hat uns darüber informiert. Wir haben festgestellt, daß in den frühen Abendstunden ein Lastwagen hier getankt hat, auf den die Beschreibung paßt.«
    Wir dankten, tankten ebenfalls in aller Eile und brausten weiter. Es war ganz klar, daß wir immer näher an die fünf herankommen mußten, denn der Lastwagen fuhr nicht die Hälfte der Geschwindigkeit, die ich aus dem Jeep herausholte.
    Noch einmal, sechs Sperren weiter — inzwischen dämmerte bereits der Morgen herauf —, wurden wir wieder durch heftiges Winken angehalten.
    »Wir haben vor dreiviertel Stunden versucht, einen Lastwagen zu stoppen, aber er beachtete das Signal nicht. Wir haben sofort mit Legville telefoniert, wo sich die nächste Sperre befindet. Sie werden die Straße verbarrikadieren.«
    So lautete die Nachricht, die wir erhielten. Die Männer drängten sich aufgeregt um unseren Wagen.
    Jetzt hätte ich gern meinen Jaguar bei mir gehabt. Der Jeep gab nicht mehr genug her. Ich stemmte meinen Fuß gegen den Gashebel und nahm ihn in den Kurven kaum ein wenig hoch. Die Sirene ließen wir eingeschaltet.
    Wir fuhren eine gute halbe Stunde mit einer Geschwindigkeit, die immer über siebzig Meilen lag. Es war inzwischen hell geworden, eine trübe, graue Helligkeit, in der es leise zu regnen anfing. Dann sah ich nach einer sanften Kurve zwei rote Schlußlichter, ein rotes Polizeistopplicht und eine Reihe von quergeschobenen Wagen, vor denen ein Lastwagen stand.
    Ich nahm das Gas weg, und dann hörte ich auch schon die erste Kugel pfeifen. Ich bekam sie gewissermaßen als Warnschuß vor den Bug. Ich riß den Jeep herum, daß unser Sheriff im Fond wahrscheinlich ein Stoßgebet sprach, schlängelte ihn zwischen zwei Bäumen durch und jagte ihn auf einen Acker. Er blieb natürlich stecken, aber ich gab Zwischengas, daß der Motor wie ein angeschossener Panther aufjaulte. Ich haute den Geländegang hinein. Es krachte scheußlich, aber das Getriebe hielt, und unter dem Druck und Zug des Vierradantriebs quälte sich das

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