Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

Titel: 0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
aus New York.«
    Er lachte, und dieses Lachen löste in mir so etwas wie einen Schüttelfrost aus. Ich gab die Hoffnung auf, daß einer seiner Kumpane sich gegen Callighan erheben würde.
    »Haben Sie euch schon aus New York geholt, um mich zu fassen?« sagte er.
    »Du bist eitel wie alle Verbrecher, Callighan«, antwortete ich.
    Er war einen Augenblick verblüfft, stieß aber nur ein leises Knurren aus.
    »Räumt uns den Weg frei«, befahl er, »und laßt uns durch! Ihr wißt doch, was passiert, wenn ihr uns hier ausheben wollt. Wir haben vier Leute bei uns. Wir werden sie als Kugelfang benutzen, wenn ihr das Feuer eröffnet.«
    »Nimm Vernunft an, Callighan«, sagte ich eindringlich. »Wenn den Leuten, die ihr entführt habt, etwas passiert, entgeht keiner von euch dem elektrischen Stuhl.«
    Er lachte wieder.
    »G-man, wenn ihr mich jemals lebendig erwischt, setzt ihr mich ohnedies darauf. Ich kann es dir ruhig sagen, denn du kriegst mich doch nicht. Ich habe den alten Idioten umgebracht, weil ich sein Geld haben wollte. Ich habe einen Wärter erstochen, und ich knallte den Mann ab, dessen Auto wir brauchten. Das langt dreimal für den Stuhl, und mir ist es völlig gleichgültig, ob eure Richter mich einmal oder siebenmal zum Tode verurteilen, denn der Henker kann mich doch nur einmal darauf setzen. Laß die Straße räumen!« sagte er noch einmal.
    »Ich muß mit meinen Leuten reden«, antwortete ich, drehte mich um und ging zur Sperre zurück.
    Der Sheriff und die Leute umdrängten mich, aber ich sprach nur mit Phil.
    »Du weißt, was er will«, sagte ich. »Er droht mit dem Tod der Williams, wenn wir schießen.«
    »Schießen wir nicht«, antwortete Phil. »Warten wir ab, wie sich die Dinge entwickeln. Vielleicht verlieren sie die Nerven.«
    »Verdammt, er sah nicht so aus, als würde er in absehbarer Zeit die Nerven verlieren.«
    Von Legville herauf näherte sich eine Autogruppe. Es war Bust mit seinen Leuten. Er stieg aus, kaum daß sein Wagen gestoppt hatte, und kam auf uns zu.
    »Wie steht’s?« fragte er als Begrüßung.
    »Nicht sehr gut«, sagte ich und berichtete von meiner Unterredung.
    Wir ließen unterdessen den Gangster nicht aus den Augen. Er stand immer noch mit dem Rücken gegen die Wagenseite und hielt mit einer Hand das Mädchen. Er hatte sich eine Zigarette angesteckt und rauchte gleichmütig.
    Ich war mit meinem Bericht zu Ende, und Bust sagte: »Hören Sie, Cotton, ich habe einen Lautsprecherwagen mitgebracht. Wir könnten versuchen, die Bande zu trennen. Wenn ich den anderen Straffreiheit verspreche, fangen sie vielleicht mit Callighan Krach an.«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Versuchen Sie’s, Randolph. Ich denke, sie werden nicht gleich mit Revolverschüssen auf die Williams reagieren.«
    Bust ging zum Wagen. Eine Minute später dröhnte der Lautsprecher. Randolph zog die Sache sehr feierlich auf. Er sprach die Gangster der Reihe nach mit ihren Namen an und ließ nur Callighan aus.
    »Thomas Wed, Ivry Jordan, Ragio Gonzales, Nat Shakow. Hier spricht Randolph Bust, der Chef des FBI-Distriktes Glendive. Schöne Sache, die ihr euch da geleistet habt, und die Patsche, in der ihr nun steckt, scheint auf den ersten Blick beachtlich. Klar, daß wir euch zusammenschießen können, aber wir möchten es nicht, weil ihr die Farmerfamilie bei euch habt, die bisher weder euch noch sonst wem ein Haar gekrümmt hat.«
    Bei dieser Stelle der Rede sah ich, wie Callighan das Mädchen um die Hüfte faßte und durch die Plane auf den Wagen hob. Eine Sekunde lang war er ungedeckt, und mir zuckte die Hand, aber ich riskierte es doch nicht. Wenn ich vorbeischoß, ging das Theater los, und selbst, wenn ich ihn traf, wußte ich nicht, wie Jordan oder Wed reagierten und wie sie mit den Williams umsprangen. Jetzt war auch Callighan wieder unter der Plane verschwunden.
    Unterdessen tönte Busts Rede weiter: »Du hast, wenn man es richtig betrachtet, nicht viel verbrochen, Wed. Und Jordan, warum bist du ausgerückt? Deine Sache steht nicht schlecht, seit der Anwalt dabei ist, die Wiederaufnahme durchzuboxen. Du hättest dir den Ausbruch sparen können. Und ihr beide, Shakow und Gonzales, warum gefährdet ihr eure Bewährung? Es gibt nur einen unter euch, dem das Wasser bis zum Halse steht. Slug Callighan. Warum laßt ihr euch von ihm in eine solche Geschichte hineinreißen? Er hat euch nur eingeredet, eure Lage wäre so hoffnungslos wie seine. Dreht ihm die Knarre aus der Hand, nehmt ihn in die Mitte und kommt

Weitere Kostenlose Bücher