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0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

Titel: 0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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böse. Nun, dachte ich mir, gehst du heute nachmittag, wenn du nach Cushing hinuntergehst, bei seiner Frau vorbei und fragst, was der alte Harvey hat, aber Williams Haus war verrammelt und verriegelt, und weder von ihm noch von seiner Frau und seinen beiden Töchtern war eine Spur zu sehen. Ich bin dann heruntergekommen und habe mir keine Gedanken mehr darüber gemacht. Vielleicht sind sie über den Kamm nach Pledeero gefahren. Ich glaube, sie haben dort Verwandte. Aber als ich die Geschichte von den Fünfen hörte, dachte ich mir, es sei doch besser, ich erzähle Ihnen das. Könnte ja auch sein, die fünf sind bei ihm aufgetaucht und haben ihn gezwungen, sie wegzufahren. Seine Frau und seine Kinder haben sie vielleicht als Geiseln mitgenommen.«
    Ich sprang auf. »Das würde genau zu Slug Callighan passen! Sheriff, können Sie bei den Verwandten in Pledeero anfragen, ob die Williams bei ihnen angekommen sind?«
    Der Sheriff kurbelte schon an seinem altmodischen Telefonkasten.
    »Wie heißen die Leute?« fragte er Bordon, aber der Farmer wußte es nicht.
    Er telefonierte mit seinem Amtskollegen in Pledeero, und sie fanden schnell heraus, um welche Leute es sich bei den Verwandten von Williams handelte.
    Der Sheriff von Pledeero ging selbst zu ihnen hin, und wir warteten unterdessen am Apparat. Es dauerte drei Minuten.
    »No«, sagte er, »Williams sind nicht hier bei ihren Verwandten gewesen. Die Verwandten wunderten sich auch darüber, denn Harvey ist mit seinem Wagen im Ort gesehen worden, aber er ist offenbar nur durchgefahren.«
    Das war eine präzise Auskunft. Natürlich konnte sich alles noch in Wohlgefallen auflösen, aber ich hatte das sichere Gefühl, daß diese Spur die richtige war. Ich ließ mir eine Verbindung mit Glendive geben, und ich bekam Bust an den Apparat.
    »Hallo, Randolph«, sagte ich, »es sieht so aus, als hätten sie eine Familie auf einer Farm bei Cushing überfallen und wären mit dem Lastwagen der Leute geflohen. Der Wagen ist in Pledeero gesehen worden. Lassen Sie alle Straßen sperren, so gut es geht, aber geben Sie strengste Anweisung, daß nicht geschossen werden darf. Sie führen mindestens ein Mitglied der Familie als Geisel mit. Die Sperren sollen nur versuchen, den Wagen zu stoppen, aber sie sollen den Weg sofort freigeben, wenn es zu einer Schießerei kommt.«
    »Verstanden«, antwortete Bust. »Was werden Sie tun, Jerry?«
    »Wir nehmen die Verfolgung auf. Sie hören von uns, wenn wir irgend etwas festgestellt haben. Bis später!«
    Der Sheriff hatte inzwischen eine gute Karte der Gegend auf dem Tisch ausgebreitet.
    »Hier ist Pledeero«, erklärte er uns. »Wenn Sie diese Straße hier nehmen, gelangen Sie immer tiefer ins Gebirge, und dort ist dann Schluß mit dem Autofahren, und sie kämen höchstens mit Maultieren weiter. Diese Straße geht nach Norden zur kanadischen Grenze, und diese hier nach Süden ist zwar miserabel, aber sie wird hinter Yoshbeer besser.«
    »Ich glaube, daß sie nach Süden fahren werden. Callighan wird sich denken, daß die kanadische Grenze schwer gesichert ist.«
    Das war Phils Meinung.
    »Kann man den Weg mit einem gewöhnlichen Wagen benutzen?« fragte ich.
    »Besser, Sie nehmen einen Jeep«, antwortete der Sheriff. »Ich stelle Ihnen meinen Dienstwagen zur Verfügung.«
    Es war ein Jeep, wie er im Kriege benutzt worden ist, nur daß man einen Holzaufbau aufmontiert hatte. Der Sheriff nahm selbst das Steuer, weil er die Gegend am besten kannte. Den alten Bordon luden wir ebenfalls ein, denn er war zu Fuß die zehn Meilen in das Tal hinuntergestiegen.
    Wir erreichten die Williams-Farm nach einer halben Stunde, denn die Straße stieg steil an, und der Jeep kam selten aus dem zweiten Gang heraus.
    Der Sheriff hatte Bedenken, aber Phil und ich, wir suchten uns aus der Werkzeugkiste die Kurbel für den Radwechsel und brachen einen der Fensterläden auf. Mit dem Griff meines Revolvers zerschlug ich die Scheibe, griff durch und entriegelte das Fenster. Ich gestehe Ihnen, ich stieg mit einiger Beklemmung in das Haus der Williams ein. Der Sheriff hatte mir seine Taschenlampe geliehen. Ich ließ den Schein durch das Zimmer gleiten, und ich war darauf gefaßt, auf Tote zu stoßen. Eine Familie von vier Personen war für die Gangster eine Belastung, und ich hätte mich nicht gewundert, wenn Callighan an zwei Geiseln genug gehabt und sich die anderen durch ein paar Kugeln vom Halse geschafft hätte.
    Zum Glück fand ich keine Toten, nicht in diesem Zimmer und

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