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0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

Titel: 0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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amerikanischen Kontinent reisen und versuchen, dort unten über die Grenze zu gelangen. Wie schnell er dorthin kommt, hängt allerdings davon ab, wieviel Dollar er sich beschaffen kann. Das brauchen sie als erstes: Geld, Kleider und Essen.«
    Bust sah mich aus seinen müden, rotgeränderten Augen an.
    »Hört sich logisch an, Cotton, aber ich muß trotzdem zuerst die Grenze sichern lassen, denn drüben sind sie außerhalb unserer Gewalt, und ich kann nur die Kanadier bitten, sich der Sache anzunehmen. Wenn die fünf noch im Lande sind, werden wir bald von ihnen hören. Sie müssen sich Kleider und Geld stehlen, und ich hoffe nur, daß dabei nicht wieder Blut fließt.«
    Ich öffnete den Mund zu einer Entgegnung, aber Phil kam mir zuvor.
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, Randolph«, sagte er, »aber ich fürchte, Sie unterschätzen Callighan immer noch. Von der Tat, mit der er sich und seinen Leuten die notwendigste Erstausstattung verschafft, werden Sie erst hören, wenn es längst zu spät ist. Dieses Verbrechen wird er irgendwo in einer sehr einsamen Gegend begehen, so daß er hoffen kann, daß mindestens vierundzwanzig Stunden vergehen, bevor es entdeckt wird.«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis Bust begriff. Er wurde sehr blaß.
    »Um Himmels willen«, sagte er leise, »dann gibt es wieder Tote.«
    »Es ist noch alles zu verhindern«, mischte ich mich wieder ein. »Ich glaube nicht, daß sie es lange gewagt haben, den gestohlenen Wagen zu benutzen. Sie kennen die Gegend besser als wir, Randolph. In welcher Gegend, hundert Meilen im Umkreis ungefähr, könnten die fünf geeignete Bedingungen für einen unbemerkten Raubüberfall finden? Ich denke an einsam liegende Farmhäuser oder ähnliches.«
    Der Zuchthausdirektor stand sofort auf und holte eine Karte.
    Wir breiteten sie über dem Tisch aus und beugten uns darüber.
    »Die Mountains«, sagte Bust sofort. »Von Glendive aus sind es zwar fast zweihundert Meilen bis zu den Ausläufern, aber der Tank des Wagens war voll. Sie können es in einer Nacht geschafft haben, und in den Tälern der Mountains wohnt manchmal nur eine Farmerfamilie auf fünfzig Quadratmeilen.«
    »Vielleicht ist es richtig, wenn Sie die Rundfunk- und Fernsehstationen bitten, eine Warnung besonders an die Bevölkerung der Mountains zu richten«, sagte Phil.
    »Gut, ich werde es veranlassen.«
    »Informieren Sie außerdem die örtlichen Behörden.«
    Bust nickte nur und verabschiedete sich rasch von uns, um unserem Rat zu folgen.
    »Und wir?« fragte Phil, als wir uns auch von dem Zuchthausdirektor verabschiedet hatten.
    »Ich habe wenig Lust, mich als Wachtposten in den Wald zu stellen«, antwortete ich. »Vielleicht sind die Mountains der richtige Tip. Ich wollte sie immer schon einmal sehen, seitdem ich über sie in den Indianerbüchern meiner Kindheit las. Fahren wir hin.«
    »Einfach so der Nase nach?«
    »Jawohl, einfach der Nase nach.«
    Wir mieteten uns einen Wagen für unbestimmte Zeit und luden ein, was uns an Proviant notwendig dünkte. In der beginnenden Dämmerung fuhren wir Richtung Westen.
    ***
    Wir sahen nicht viel von den Bergen und Schroffen der Rocky Mountains, die sich nach längerer Fahrt vor uns aufzutürmen begannen. An der Arbeit der Maschine und an den Windungen der Straße merkte ich, daß wir immer höher ins Gebirge hinauffuhren. Wir erreichten lange nach Mitternacht einen kleinen Marktflecken, und es gelang uns sogar, den Wirt des einzigen Hotels am Platze wach zu bekommen.
    Er gab uns zwei Zimmer. Außer einem Vertreter für Seife waren wir die einzigen Gäste seines Hauses.
    Am anderen Morgen ließen wir uns mit Bust verbinden.
    »Gut, daß Sie anrufen«, sagte er. »In Gladstone soll ein schwarzer Ford mit fünf Männern gesehen worden sein. Wollen Sie hinfahren und es nachprüfen?«
    Es stellte sich heraus, daß Gladstone ungefähr fünfzig Meilen von dem Ort entfernt war, an dem wir uns befanden. Wir fuhren hin. Wir hatten eine sehr genaue Beschreibung des Ford, den die Burschen gestohlen hatten, und wir nahmen den Mann, der ihn gesehen haben wollte, ins Gebet. Es dauerte nicht lange, und wir waren uns darüber im klaren, daß er Gespenster gesehen hatte. Wir riefen Bust an und berichteten es ihm.
    »Ja, danke«, sagte er, »aber inzwischen wurden fünf Männer in Harrydai Valley gesehen. Würden Sie dorthin fahren?«
    Harrydai Valley lag vierzig Meilen weiter in die Mountains hinein. Wir fuhren hin. Der Fall war noch eindeutiger.
    Der Mann, der die Ausbrecher

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