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0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

Titel: 0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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neueste Mode, dicke Kreppschuhe, weite Jacken, grelle Schlipse. Er war so geschmeidig und leise wie eine Katze. Obwohl er sehr gut schoß, bevorzugte er das lautlose Messer. Er schleuderte es aus dem Handgelenk. Auf kurze Entfernungen traf er damit so sicher wie mit der Kugel.
    Er hatte in New York für den Boß einer Racketbande gearbeitet, und es war ihm jahrelang gutgegangen. Er tat, was sein Boß ihm befahl, und er war sehr gefürchtet. Dann flog die Bande auf, und Ivry Jordan war arbeitslos. Außerdem mußte er befürchten, daß sich Zeugen gegen ihn finden würden. Er türmte. Er kam in ziemlich abgerissenem Zustand nach Glendive und sah sich der Notwendigkeit gegenüber, auf eigene Faust ein Ding zu drehen. Der Einfachheit halber verlegte er sich gleich auf den Straßenraub. Seine beiden ersten Überfälle brachten ihm insgesamt vierunddreißig Dollar. Beim dritten Versuch platzte ein Cop dazwischen. Sie schossen gleichzeitig. Der Cop wurde tödlich getroffen, während Jordan zwei Kugeln abbekam, die ihn schwer verletzten. Zäh wie eine Katze schleppte er sich damit noch ein paar hundert Yard, aber dann klappte er zusammen, und das Streifenkommando konnte ihn von der Straße auflesen. Sie flickten ihn im Gefängnishospital zusammen. Dann sprachen die Richter ihren Spruch: »Zum Tode verurteilt!«
    Daß Ivry Jordan dennoch eine lange Zeit hinter den Zuchthausmauern von Glendive lebte, verdankte er einer Eigentümlichkeit der amerikanischen Justiz. Die Gerichtsbarkeit untersteht den einzelnen Staaten. Zwischen Glendive und New York begann ein bürokratisches Tauziehen um Jordan. Die New Yorker wollten ihn haben, um ihn wegen Verbrechen im Staate New York abzuurteilen, und die Glendiver wollten ihn nicht herausgeben. Unterdessen war Jordans ehemaliger Boß wegen Mangels an Beweisen gegen Kaution freigelassen worden. Er schickte einen Anwalt nach Glendive, der die Wiederaufnahme beantragte. Ivry wurde vorläufig aus der Todeszelle geführt, bis die Wiederaufnahme stattfände, aber er war sich darüber im klaren, daß er wenig Aussicht hatte, das Zuchthaus von Glendive jemals wieder lebend zu verlassen.
    ***
    Thomas Wed war nichts anderes als ein primitiver Gewaltverbrecher. Er trug auf seinen breiten Schultern einen dicken rothaarigen Schädel und hatte Hände wie Kohlenschaufeln. Es war so etwas wie ein Zufall, daß er bei den zahlreichen Verbrechen, die er beging, nie einen Menschen getötet hatte, denn er war von einer bedenkenlosen Brutalität, die dazu neigte, jeden Widerstand nicht mit List zu überwinden, sondern mit Gewalt zu brechen. Seine letzte Tat war ein Bandeneinbruch in ein Lebensmittellager, bei dem er einen Nachtwächter fast zum Krüppel schlug. Den Richtern riß angesichts seiner Vorstrafenliste die Geduld. Sie verdonnerten ihn zu fünfundzwanzig Jahren. Wed war einundvierzig Jahre, als sie ihn ins Zuchthaus von Glendive brachten, und seine Aussichten, lebend aus Glendive zu kommen, waren somit schlecht.
    ***
    Es war ein winziger Fehler, der Slug Callighan nach Glendive brachte. Er stammte aus einer guten Familie, und er besaß ein Importunternehmen, gemeinsam mit einem anderen Mann, den er im Laufe der Jahre sicher um das Seinige brachte. Er wurde ein geachteter Mann in Glendive, der in einem schönen großen Wagen durch die Stadt fuhr und den die jungen Mädchen gern geheiratet hätten.
    Die ehrliche Importiererei von verzollten Waren schien ihm ein Geschäft, das zu langsam und zu spärlich Geld brachte, obwohl er bereits ein Einkommen von fünfzehntausend Dollar jährlich versteuerte, und er versuchte es mit dem Einschmuggeln unverzollter Güter aus Kanada. Das klappte so gut, daß er sich auf eine Ware verlegte, die fünfhundertfachen Gewinn versprach. Er schmuggelte Opium und anderes Rauschgift, und bald hatte er es geschafft, daß er ein großes Gebiet des nördlichen Teils der Staaten mit Rauschgift versorgte. Er tarnte sich so geschickt, daß nie irgendein Verdacht auf ihn fiel, auch wenn einer seiner Kleinhändler gefaßt wurde.
    Eines Tages erhielt er ein Angebot in Kokain, eine ungewöhnlich große Menge, die nur geschlossen übernommen werden konnte. Callighan witterte das Geschäft seines Lebens. Er kratzte sein gesamtes Bargeld zusammen und stieg ein. Er kaufte Kokain im Wert von rund einer Million Dollar. Der Transport wurde gefaßt, und obwohl Callighan sich so ausgezeichnet getarnt hatte, daß er nicht in persönliche Gefahr geriet, so stand er doch am Rande des Ruins. Da er

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