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0004 - Ich entdeckte den Goldmacher

0004 - Ich entdeckte den Goldmacher

Titel: 0004 - Ich entdeckte den Goldmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Münzen in großem Stil abzusetzen, riskieren sie schärfere Prüfungen. Ein einfacher Juwelier kann die Fälschung nicht feststellen, ohne das Stück zu zerschmelzen. Außerdem hat der kaufende Tourist selbst das Gefühl, eine kleine Ungesetzlichkeit begangen zu haben. Er wird die Stücke sorgfältig hüten. — Am Centigramm Kokain oder Morphium werden auch nur zwei bis höchstens fünf Dollar verdient, und doch ist es ein Bombengeschäft.«
    ***
    Unser Programm für den nächsten Tag war ziemlich umfangreich. Mister Cramer stand darauf und die drei Graveure, die sich nach Brasilien hatten verpflichten lassen und regelmäßig Geld und Briefe an ihre Familien schickten.
    Wir fingen mit Cramer an. Der Portier in seinem Hotel telefonierte hinauf, .aber George Cramer lag noch im Bett.
    »Wecken Sie ihn«, sagte ich, »und richten Sie ihm aus, die beiden Amerikaner wären da, mit denen er sich gestern verabredet hätte.«
    Wir mußten eine gute halbe Stunde im Foyer warten, bis der Mann aus Bewores erschien. Er war nicht annähernd so gutgelaunt wie gestern. Wahrscheinlich brummte ihm noch der Kopf.
    »Nett, Sie zu sehen«, lächelte er süßsauer. »Richtig, wir wollten uns ja heute um die Goldstücke kümmern, aber eigentlich hatte ich anderes vor.«
    »Wann reisen Sie in die Staaten zurück?« fragte ich.
    »Übermorgen, und ich muß noch eine Menge besichtigen. Wirklich, ich habe heute wenig Zeit für die Beschaffung von Goldstücken.«
    Ich ahnte schon, wie der Hase lief. Natürlich hatte Cramer nicht die geringste Absicht, seine pralerischen Worte der vergangenen Nacht in die Tat umzusetzen, und die Münzen mochte er von einem Burschen an irgendeiner Ecke gekauft haben, und jetzt war es ihm peinlich, daß er nicht sagen konnte, wie es geschehen war. Ich entschloß mich, mit meinem Landsmann nicht viel Federlesens zu machen.
    »Setzen Sie sich, Mr. Cramer«, forderte ich ihn freundlich auf, wechselte den Ton und fügte hinzu: »Damit Sie nicht Umfallen.« Er sank in den hingeschobenen Sessel und blickte uns mißtrauisch an.
    »Wir sind Beamte des FBI«, fuhr ich fort, und Mr. Cramer wurde sehr blaß. Er öffnete den Mund, aber ich hob die Hand.
    »Sie brauchen uns nicht zu versichern, daß Sie nichts verbrochen haben. Wir wissen so, daß Sie ein ehrenwerter Mann mit einer leichten Schwäche für das Nachtleben sind. Wir sind hinter den Verkäufern der Goldstücke her. Der Grund geht Sie nichts an. Nehmen Sie an, es handle sich um eine große Dieb-.stahlssache, und in diesem Zusammenhang dürfen Sie sich einige Gedanken darüber machen, ob Sie gegen die Gesetze über die Hehlerei verstoßen haben. Ihre beiden letzten Tage in Brasilien aber werden Sie freundlicherweise uns zur Verfügung stellen. — Von wem haben Sie die Münzen gekauft?« Cramer dachte nicht an Widerstand.
    »Von einem Brasilianer. Er trug einen weißen Anzug und sah aus — ja, wie eben die Burschen hier aussehen. Dunkle Haut, Pomadenhaare, ein schwarzes Schnurrbärtchen.«
    »Wo war das?«
    »Im Stadtzentrum. Auf der großen Einkaufsstraße. Er sprach mich an. Er konnte gut Englisch.«
    »Sie würden ihn wiedererkennen?«
    »Natürlich. Er ging doch mit mir zu dem Juwelier. Es schien ein ganz legales Geschäft. Er sagte, er brauche Geld. Die Münzen wären Familienbesitz. Der Juwelier bot sogar acht Dollar, aber der Brasilianer sagte, er wäre ein Ehrenmann. Er habe sie mir für sieben angeboten, und dabei bliebe es.«
    Ich sah Phil grinsen. Cramers Bewunderung für die Ehrenhaftigkeit brasilianischer Goldverkäufer konnte ein Lächeln entlocken. So viel Dummheit verdiente Bestrafung.
    »Mr. Cramer«, sagte ich im Dienstton, »Sie werden mit meinem Kollegen die Gegend abpatrouillieren, in der Sie die Münzen gekauft haben. Sollte Ihnen der Mann begegnen, machen Sie meinen Kollegen unauffällig darauf aufmerksam. Wir müssen uns Vorbehalten, daß Sie Ihre Abreise von Rio eventuell hinausschieben.«
    Er begann zu jammern: »Aber meine Frau, mein Geschäft! Ich kann doch nicht…«
    »Ist Ihnen eine Anzeige wegen Hehlerei lieber?« fragte ich mit gerunzelten Brauen. Er sank in sich zusammen.
    »Vielleicht frühstücken Sie erst«, meinte Phil gnädig. »Es ist anstrengend, bei der Sonne auf der Straße herumzulaufen.«
    Wir ließen Mr. Cramer sitzen vind verständigten uns in einer ruhigen Ecke.
    »Wenn wir mit seiner Hilfe den Mann finden, haben wir vielleicht den Anfang des Fadens in der Hand. Versuche du es! Ich kümmere mich unterdessen um die

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