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0004 - Im Totenreich der Ghouls

0004 - Im Totenreich der Ghouls

Titel: 0004 - Im Totenreich der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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braunlackierte Holz der Tür.
    Keine Antwort.
    Da nahm er plötzlich den scheußlichen Geruch wahr. Es stank geradezu zum Übelwerden nach Verwesung.
    Eine furchtbare Ahnung keimte in Zamorra hoch.
    Entschlossen trat er zwei Schritte zurück. Er spannte die Muskeln und sauste vorwärts. Der Aufprall seines Körpers war von einem dumpfen Donner begleitet.
    Er trat zurück und warf sich noch ungestümer gegen die Tür. Beim vierten Versuch flog sie mit einem häßlichen Knirschen auf und krachte scheppernd gegen die Wand.
    Zamorra wirbelte in die fremde Wohnung hinein.
    Er rannte dem Geruch nach.
    Im billig eingerichteten Wohnzimmer erstarrte er zur Salzsäule. Sein Magen revoltierte. Die Übelkeit saß wie ein dicker Kloß in seinem Hals, alles, was er zum Frühstück zu sich genommen hatte, wollte ihm nun aus dem Mund springen.
    Entsetzt starrte er auf das bleiche Skelett, das vor ihm auf dem Teppich lag.
    Der Kopf des blonden Mädchens wirkte wie mumifiziert. Die Augen waren groß und drückten furchtbares Grauen aus.
    Jeder einzelne Knochen war blank.
    Im Zimmer sah es so aus, als wäre ein Tornado hindurchgefegt. Hier mußte ein heftiger Kampf getobt haben, ehe dieses bedauernswerte Mädchen dem abscheulichen Ghoul zum Opfer gefallen war.
    Schaudernd und entsetzt dachte Zamorra daran, daß nach diesem Mädchen nun noch sechs weitere unschuldige Menschen auf die gleiche grauenvolle Art sterben sollten…
    ***
    Zamorra verständigte sofort die Polizei von dem furchtbaren Vorfall.
    Dann rief er das Institut für Parapsychologie an. Er teilte Paul Hunnicutt mit, was geschehen war.
    »Ein Ghoul also!« sagte Hunnicutt zutiefst erschüttert. »Sie haben demnach die Nachricht eines Ghouls empfangen, Zamorra. Eine Nachricht, die für den Satan bestimmt gewesen war. Wenn der Dämon das erfährt, sind auch Sie verloren. Ich kann Ihnen nur den Rat geben, von nun an äußerst gut auf sich achtzugeben und sehr vorsichtig zu sein, denn jeder Fremde, der Ihnen begegnet, kann sich von einer Sekunde zur anderen in diesen scheußlichen Leichenfresser verwandeln. Das heißt - ohne Ihnen angst machen zu wollen -, daß ihr Leben von jetzt an permanent in größter Gefahr ist! Falls Sie Hilfe brauchen sollten… Ich bin immer für Sie da, Professor Zamorra.«
    »Vielen Dank«, sagte Zamorra, von dem Mut und der Entschlossenheit Hunnicutts beeindruckt. »Sie können sicher verstehen, daß es mir nicht möglich ist, diese Sache einfach auf sich beruhen zu lassen.«
    »Natürlich.«
    »Ich werde nun Nachforschungen anstellen müssen…«
    »Ich verstehe.«
    »Deshalb muß ich - sosehr ich das auch bedaure - vorübergehend aus der Testserie aussteigen.«
    »Sie halten mich doch hoffentlich auf dem laufenden, Professor Zamorra.«
    »Selbstverständlich«, versprach Zamorra und legte auf.
    Er hatte nicht die Geduld, auf das Eintreffen der Polizei zu warten. Er mußte handeln, sofort. Jede Minute war kostbar.
    Er hatte ein Notizbuch in dem Haufen von Büchern, Stühlen, Gläsern und Schatullen gefunden, der auf dem Boden lag.
    Ein Name war darin rot unterstrichen.
    David Winner.
    Außerdem hatte Zamorra ein Foto in einem zarten Silberrahmen entdeckt. Es zeigte einen lächelnden Mann um die Dreißig.
    »In Liebe Dein David« stand schräg auf dem rechten unteren Rand des Bildes.
    Zamorra fand es wenig konstruktiv, hier auf die Polizei zu warten. Es war wesentlich wichtiger, sogleich David Winner aufzusuchen, denn nach der Botschaft, die Zamorra empfangen hatte, mußte sich der Ghoul im engsten Bekanntenkreis von Jessica Bowen befinden.
    Zamorra hoffte inständigst, daß er den Dämon so schnell wie möglich entlarven konnte. Schneller, als er sein nächstes Opfer holte.
    Der Professor blickte auf seine Armbanduhr.
    Himmel, Nicole!
    Nicole Duval! Er hätte über all die Aufregungen beinahe seine Sekretärin vergessen. Es war gleich Mittag. Und das Mädchen kam mit dem Flugzeug um zwölf Uhr fünfundzwanzig in Heathrow an.
    Zamorra hatte versprochen, sie abzuholen.
    Hastig verließ er Jessica Bowens Wohnung, in der ein schaurig anzusehendes Skelett lag…
    ***
    Mit brüllenden Motoren setzte die DC 9 sicher und sanft wie eine Feder auf dem Rollfeld auf.
    »BOAC!« sagte Bill Fleming, den Zamorra auf der Fahrt hierher aufgegabelt hatte. »In dem Vogel muß sie sein.«
    Bill sah heute schon wieder ganz passabel aus. Die wenigen blauen Flecken, die morgens noch in seinem Gesicht zu sehen gewesen waren, hatte er geschickt mit fleischfarbener

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