Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0004 - Im Totenreich der Ghouls

0004 - Im Totenreich der Ghouls

Titel: 0004 - Im Totenreich der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
Dämon in Menschengestalt suchen, dann gehen Sie zu ihm, Professor Zamorra! Er ist einer. Burke Sikking! Er ist ein Mann des Teufels!«
    »Wie stand dieser Burke Sikking zu Jessica Bowen?« erkundigte sich Zamorra.
    Winner preßte die Lippen hart aufeinander. Sie sahen aus wie zwei aufeinandergelegte Messerklingen.
    »Burke Sikking war Jessicas Halbbruder!«
    ***
    Der Ghoul schaute sich um.
    Er hatte Menschengestalt angenommen und konnte sich frei bewegen. Niemand hätte im Augenblick in ihm einen bösen, hungrigen Dämon vermutet.
    Zwei Passanten kreuzten seinen Weg. Sie redeten aufgeregt miteinander und hatten kein Auge für ihre Umgebung.
    Auf der Straße fuhren mehrere Wagen, ein alltägliches Bild, in das der Ghoul als Mensch sich harmonisch einfügte.
    Hungrig leckte sich der Dämon über die Lippen. Es war an der Zeit, den nächsten Mord zu begehen. Sein Hunger nach Menschenfleisch wurde immer größer, immer quälender. Der Drang zum Töten nahm von Minute zu Minute zu.
    Der nächste Mord war fällig.
    Der Ghoul hob den Kopf. Er blickte die Fassade des Hauses hoch. Der Verputz war abgebröckelt. Die Gesichter der Hausbewohner waren stumpfsinnig.
    Doch in dem Haus wohnte sie.
    Ihretwegen war der Ghoul in diese Straße gekommen. Nun betrat er in Menschengestalt das Haus, damit niemand Verdacht schöpfte, wenn man ihm begegnete.
    Der Hunger trieb ihn die Stufen hinauf. Er ging trotzdem vorsichtig, um nicht aufzufallen.
    Er wollte sich sein zweites Opfer holen.
    Er kam in die Etage, in der das Mädchen wohnte, dem sein Besuch galt. Aufgeregt näherte er sich ihrer Tür.
    Oben klappte eine Tür mit lautem Knall zu.
    Der Ghoul zuckte zusammen.
    Schritte.
    Der Dämon sah sich schnell um. Dann versteckte er sich hastig in der tiefen Nische eines schmalen Fensters.
    Mit klappernden Schritten, die durch das ganze Haus hallten, kam jemand die Treppe herunter. Wenig später fiel unten das Haustor ins Schloß.
    Der Ghoul wartete noch eine volle Minute. Dann löste er sich vorsichtig aus der Nische, um auf leisen Sohlen zu jener schilfgrünen Tür zu schleichen, hinter der sich die Wohnung befand, in die er nun eindringen wollte.
    Er legte sein Ohr an die Tür und lauschte mit angehaltenem Atem.
    Es war still in der Wohnung.
    Ärgerlich dachte der Dämon daran, daß sein Opfer vielleicht gar nicht zu Hause war. Ein mißmutiges Knurren entstieg seiner Kehle. Es war ein Laut, den kein Mensch hervorbringen konnte.
    Er berührte das kalte Metall des Schlosses mit beiden Händen und preßte die Augenlider fest aufeinander, um sich besser konzentrieren zu können.
    Mittels seiner magischen Kräfte war es ihm möglich, das Schloß ohne Schlüssel zu öffnen.
    Lautlos betrat er die Wohnung. Von einem Raum huschte er in den anderen, immer bereit, sofort über sein Opfer herzufallen, wenn er es entdeckte.
    Enttäuscht mußte er feststellen, daß die Wohnung leer war.
    Wütend setzte er sich im Wohnzimmer auf die Couch. Der Hunger quälte ihn. Doch er wollte warten. Wenn es ihm auch schwerfiel.
    ***
    Zamorra ließ sich von David Winner den benachbarten Rohbau zeigen. Der Leichenbestatter wollte sein Institut nebenan ansiedeln, sobald der Neubau fertig war. Das alte Gebäude schien ihm nicht mehr zweckmäßig genug zu sein und entsprach in vielen Dingen auch nicht seinen modernen Ansprüchen.
    Man konnte den Rohbau durch eine Tür im Institut betreten, ohne erst auf die Straße hinausgehen zu müssen.
    Winner war immer noch sehr niedergeschlagen. Er ging mit schleppenden Schritten und ließ die Schultern schlaff nach vorn hängen.
    Viel mehr als nackte Ziegelwände waren noch nicht errichtet worden. Es gab zwar eine Treppe, die nach oben führte, doch dort gab es noch keinen Raum, in dem man sich aufhalten konnte, weil noch überall der Boden fehlte.
    Aber Türen waren schon dran.
    Zamorra sah sich auch oben um.
    Winner sagte ihm, daß die Arbeiten wahrscheinlich noch ein dreiviertel Jahr dauern würden, und selbst dann sei es fraglich, ob der Bau schon bezugsfertig sein würde.
    Zamorra öffnete eine Tür im ersten Stock und wollte in den dahinterliegenden Raum treten.
    »Vorsicht, Professor!« schrie der Leichenbestatter erschrocken, packte ihn am Arm und riß ihn blitzschnell zurück. »Die Räume haben noch keinen Boden!«
    Zamorra schaute von der Türschwelle ins Erdgeschoß hinunter.
    »Eigentlich gehörte ein Warnschild an die Tür«, sagte er. »Wenn man da hinunterfällt, kann man sich leicht das Genick brechen, Mr.

Weitere Kostenlose Bücher