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0005 - Atom-Alarm

Titel: 0005 - Atom-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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sagte Tako. „Sie waren mir eine große Hilfe."
    Als nächstes legte Tako seinen neuerworbenen Anzug ab und zog statt dessen den Transportanzug an, den Crest ihm mitgegeben hatte. Er steckte eine Waffe zu sich und nahm den Hypno-Stab mit.
    Der Portier machte ein überaus einfältiges Gesicht, als er ihn in dieser Aufmachung an sich vorbeischreiten sah; aber Tako baute darauf, daß man exotischen Gästen einiges an Exzentrizität zubilligte.
    Tako nahm abermals ein Taxi und ließ sich zur Ferroplastics Ltd. hinausfahren. Unterwegs dachte er von neuem darüber nach, ob es in seinem Plan eine unsichere Stelle gebe. Es hörte sich alles so ungeheuer einfach an, daß Tako über der Primitivität des Aufbaus seinen eigenen Ideen zu mißtrauen begann. Er gestand sich jedoch ein, daß die ungewöhnlichen Mittel, die ihm zur Verfügung standen, die Einfachheit des Planes bis zu einem gewissen Maße rechtfertigten und beruhigte sich an dieser Einsicht.
     
    *
     
    Etwa um diese Zeit stürmte Mr. Laffitte durch die Empfangshalle der Ferroplastics Ltd. Er hatte die wichtigsten Mitglieder des Aufsichtsrates benachrichtigt und war sicher, daß binnen einer Stunde ein Entschluß des Aufsichtsrates in seinem Sinne vorliegen werde.
    Als er an der Telefonbox von Miß Defoe vorbeikam, wurde angerufen. „Ja, was ist?" fragte er ungeduldig. „Ich habe keine Zeit!" Miß Defoe lächelte sanft. „Mr. Yamakura hat in der Zwischenzeit angerufen. Er fragte, ob er den Aufsichtsrat über diese Verbindung erreichen könne." „Mr. Yamakura?" Laffitte runzelte die Stirn. „Was wollte er?" „Vorerst noch nichts. Er sagte, es könne möglich sein, daß er einen der Herren während der Sitzung sprechen möchte." Laffitte nickte hastig. „Gut! Geben Sie ihn sofort durch, wenn er ... Was gibt's denn jetzt schon wieder?"
    Ein junger, hochgewachsener Mann kam durch die Halle und blieb neben Laffitte stehen. Es war ihm anzusehen, daß er etwas auf dem Herzen hatte. „Ich bin Ihnen nachgefahren, Sir, wie ausgemacht. Ist alles in Ordnung?" „Ja, Morgan, es ist alles in Ordnung!"
    Morgan zögerte. Er wollte sich abwenden, blieb dann aber doch stehen. „Sind Sie sicher, Sir, daß alles in Ordnung ist?" Laffitte stampfte mit dem Fuß auf. „Ja, zum Teufel! Ich bin völlig sicher!"
    Morgan blieb ungerührt. Er murmelte: „Na schön!"
    Dann wandte er sich endgültig ab und ging hinaus. Sorgfältig fuhr er seinen Wagen von der großen Freitreppe weg und parkte ihn auf dem dafür vorgesehenen Platz im Schatten des großen Gebäudes.
    Morgan selbst kehrte zu Miß Defoe zurück. Laffitte war inzwischen weitergegangen. „Was ist das für eine Sache, Morgan?" fragte Miß Defoe aufgeregt.. Wovor haben Sie Angst?"
    Morgan nahm sich einen Stuhl und setzte sich halbwegs in die Box hinein. Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht recht. Da scheint ein gewaltiges Geschäft zustande gekommen zu sein. Laffitte hat sich nahezu die Beine ausgerissen, um den Aufsichtsrat noch heute zusammenzubekommen. Und dabei..."
    Miß Defoe schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, was daran falsch sein soll!" „Haben Sie schon einmal erlebt, wie Laffitte Geschäfte tätigt?" „Nein, noch nie." „Die Zeit, die Laffitte braucht, um zu einem Abschluß zu kommen, geht proportional mit der Größe des Auftrags, um den es sich handelt. Laffitte hat noch nie eine Verhandlung unter fünf Stunden geführt. Diese hier hat gerade soviel Minuten gebraucht - na schön, vielleicht auch eine Viertelstunde, wenn man alles zusammenrechnet. Dafür ruft er jetzt den Aufsichtsrat zusammen. Es muß sich also um ein Riesengeschäft handeln, sonst würde Laffitte allein entscheiden. Ein Riesengeschäft in fünfzehn Minuten beschlossen - das ist es, was mich stört." Miß Defoe verzog das Gesicht. „Na, hören Sie, deswegen machen Sie ein solches Theater?" Morgan nickte. „Werden Sie mich mithören lassen, wenn dieser Yamakura …" „Nein", antwortete Miß Defoe hart. „Ich lasse niemals jemand mithören!"
    Aber Morgan gelang es, sie zu überreden. Sie sprachen eine Weile über weniger aufregende Dinge, bis sich plötzlich die Tür der Halle öffnete. Bei dem Geräusch wandte Morgan sich um. Er sah den breiten, gewichtigen Türflügel nach außen schlagen, wieder zurückkommen und in seine Ruhelage schaukeln. Er wischte sich über die Augen; aber dadurch wurde das Bild nicht anders. In der Halle war das übliche Getriebe eines geschäftigen Tages, in der Nähe der Tür jedoch hielt sich

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