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0005 - Atom-Alarm

Titel: 0005 - Atom-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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ungewöhnliche Reaktionen zu spüren. Aber er merkte nichts außer dem üblichen Vibrieren angeschlagener Metallplastik.
    Er nickte Bull zu. Die Arbeit ging weiter.
    Nach einer weiteren Stunde bekamen sie Luft. Klüfte zogen sich durch den Berg, und sie kamen ein gutes Stück voran, ohne die Strahler zu benützen. „Fünfzig Meter jetzt", murmelte Bull. „Wir sollten bald dran sein" Bull schnaufte hörbar. „Na dann ...!" knurrte er und richtete den Strahl seiner Waffe gegen das nächste Hindernis.
    Eine Minute später schrie er plötzlich in wildem Triumph auf: „Hier! Wir sind durch!"
    Rhodan sah ihm über die Schulter. Das letzte Stück Metallplastik, das sich gelöst hatte, gab ein Stück glatter Wand frei. Diese Wand war niemals durch die Hitze der Explosion beeinflußt worden, soviel ließ sich auf den ersten Blick erkennen.
    Rhodan wußte, daß das Material mit Kristallfeldverstärkung eine türkisblaue Färbung besaß, und türkisblau war das Wandstück, das Bull entdeckt hatte.
    Sie verstärkten ihre Anstrengungen und legten in verbissener Arbeit Meter um Meter der Wand frei, Crest begann Fragen zu stellen; aber sie antworteten ihm nur knapp.
    „Hier ist ein Schott!" keuchte Bull schließlich.
    Er arbeitete vorn und hatte den schmalen Einschnitt in der Wand als erster entdeckt. Er lag schräg, ein Zeichen dafür, daß die Innenzelle ihre Lage infolge der Explosion verändert hatte. Sie brauchten eine Viertelstunde, um das Schott völlig freizulegen. Rhodan wußte, daß es sich im Augenblick der Explosion selbsttätig verriegelt hatte und, daß es eines besonderen Kodes bedurfte, um es wieder zu öffnen, vorausgesetzt, daß der Öffnungsmechanismus überhaupt noch funktionierte.
    Er brachte den Impulsgeber zum Vorschein, den er vom Boot mitgebracht hatte - einen bleistiftdünnen, zehn Zentimeter langen Stab mit einem kleinen Kodesender in seinem Innern - und preßte ihn gegen das Schott.
    Plötzlich spürte er den Boden unter sich zittern. Das Schott schien sich bewegen zu wollen. Es zog und ächzte in den Fugen, ein millimeterbreiter Spalt tat sich auf - und schloß sich wieder, als das Schott die hemmenden Kräfte nicht überwinden konnte.
    Rhodan gab Bull einen Wink. Das Schott war nicht allzugroß und ziemlich leicht. Ein Mensch, wenn er sich anstrengte, konnte ihm mit seiner Muskelkraft helfen.
    Rhodan setzte den Impulsgeber ein zweites Mal an. Der Untergrund begann von neuem zu vibrieren, und am rechten Rand des Schotts zeigte sich der Spalt, diesmal breiter, so breit, daß Bull mit den behandschuhten Fingerspitzen hineingreifen konnte, Er stemmte sich gegen den Schottrahmen und zerrte. Rhodan hielt den Impulsgeber ununterbrochen auf das türkisblaue Plastikmetall gedrückt.
    Bull änderte seine Stellung und begann von neuem zu ziehen. Plötzlich - so schnell, daß Bull keinen Halt mehr fand und unter der schwachen Gravitation des Mondes mit voller Wucht gegen die Wand des Ganges schoß - war das Hindernis überwunden. Das Schott fuhr zur Seite und gab die Finsternis eines schmalen, länglichen Schleusenraumes frei. Von weit her sagte Crest: „Hier ist alles in Ordnung! Was gibt es bei Ihnen?"
    Rhodan antwortete: „Wir stehen vor einem schweren Entschluß!" „Und?" „Das Schott steht offen. Die Schleuse funktioniert anscheinend noch. Wir hatten Mühe mit dem Schott, und wenn wir jetzt auf dem ordnungsgemäßen Weg hineingehen, könnte es uns passieren, daß wir das Schott auf dem Rückweg von drinnen nicht mehr aufbringen."
    „Ich verstehe nicht!"
    „Ich ,könnte das andere Ende der Schleuse öffnen, ohne das Schott vorher zu schließen, aber dann würde die Luft aus der Innenzelle explosiv entweichen!"
    „Stört Sie das? Können Sie nicht rechtzeitig in Deckung gehen?"
    „Uns stört es überhaupt nicht. Aber wenn drinnen noch jemand lebt ... was damit?" Sie hörten Crest tief atmen. „Wie wahrscheinlich ist das?" fragte er. „Wäre noch jemand am Leben, er hätte längst eine Möglichkeit gefunden, sich mit uns in Verbindung zu setzen." „Vielleicht ist er schwer verletzt und kann sich nicht rühren!"
    Crest seufzte ein zweites Mal. Nach einer Weile sagte er ruhig: „Öffnen Sie trotzdem! Wir können kein Risiko eingehen, und die Dinge, die in der Innenzelle sind, brauchen wir schnell."
    Rhodan nickte. Er hätte sich nicht anders entschieden, aber in Augenblicken wie diesen war es gut, wenn die Verantwortung auf zwei Schultern lag.
    Bull nahm Rhodan den Impulsgeber aus der Hand und

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