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0005 - Atom-Alarm

Titel: 0005 - Atom-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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schritt zum anderen Ende der Schleuse. „Hier ist ein Platz, wo ich mich verstecken kann", sagte er beruhigt. „Bleib du draußen, Chef!"
    Das innere Schott arbeitete fehlerfrei. Ein Beben lief durch die Trümmer, als die Luft der Innenzelle in einem Stoß herausgeschossen kam. Eine Wolke Staub kam mit und ein paar kleine Geräte, die nicht befestigt gewesen waren. Der Spuk dauerte eine Sekunde. Dann war die Luft entwichen, und als Rhodan in die Schleuse hineintrat, kam Bull gerade aus seinem Versteck hoch.
    „Gerechter Himmel!" ächzte er. „Das war, wie wenn mir einer mit einem Sandsack auf den Kopf geschlagen hätte."
    Er blinzelte durch die Sichtscheibe. Drinnen war es dunkel. Aber die Helme der Raumanzüge trugen einen Leuchtkörper. Sie schalteten ihn an und leuchteten sich einen Weg.
    Rhodan erkannte, daß das Innere der Zelle von der Explosion wesentlich mehr in Mitleidenschaft gezogen worden war als die Hülle, Der Explosionsdruck hatte die ganze Innenzelle kopfstehen lassen, ein paar schwere Geräte aus ihren Halterungen gerissen und zerstört.
    Aber es gab eine Menge Dinge, die noch verwertet werden konnten. Sie würden sich eine Menge Schwierigkeiten ersparen, wenn sie alles zur Erde brächten, was sich hier befand.
    Bull schritt neugierig aus. Rhodan wollte ihm etwas zurufen; aber in diesem Augenblick meldete sich Crests bebende Stimme: „Um aller Welt willen ...! Rhodan, Bull! Kommen Sie so schnell wie möglich! Kommen Sie!"
    Rhodan blieb stehen. „Was ist los?" „Schnell! So kommen Sie doch!"
    Rhodan wandte sich um und schoß davon. Bull folgte ihm auf der Stelle. Sie schalteten die Gravitation aus und schoben sich mit hastigen Schwimmbewegungen durch den gewundenen Gang, den sie sich selbst gebrannt hatten.
    Im Freien regelten sie die Generatoren auf Gegenwerte und schossen in hohem Bogen zum Boot hinüber.
    Crest hatte die Schleuse aufgefahren oder sie vorhin nicht hinter ihnen geschlossen. Sie verloren wertvolle Sekunden, während die Aggregate den Schleusenraum voll pumpten.
    Crest stand hinter dem Innenschott. Er zitterte, und seine Augen leuchteten rot.
    „Was ist?" fragte Rhodan knapp.
    „Etwas Schreckliches!" hauchte Crest.
    Rhodan lief mit weiten Schritten auf den Zentraleraum zu, und Crest hatte Mühe, an seiner Seite zu bleiben.
    „Thora hat eine Hypersonde ausgefahren. Das war nicht gegen die Abmachung, und ich hinderte sie nicht daran."
    Rhodan nickte, während er noch im Gehen den Anzug abzustreifen begann. Hypersonden dienten dazu, den Richtstrahl eines Hypersenders ausfindig zu machen. Der Strahl konnte auf Bruchteile eines Zentimeters gebündelt werden, und wo er nicht direkt auftrat, merkte man nichts von ihm. Es gab jedoch vollautomatische Sonden - kleine Flugboote, nicht größer als eine Männerhand - die ein vorgeschriebenes Gebiet Zoll für Zoll absuchten und jeden Hyper-Richtstrahl entdeckten, wenn es dort einen gab.
    Sie erreichten den Zentraleraum. Thora stand gegen das Schaltpult gelehnt, das Gesicht ihnen zugekehrt.
    Rhodan erkannte den mit Hohn vermischten Stolz in ihrem Gesicht. Rhodan beachtete sie nur mit einem kurzen Blick.
     „Die Sonde", fuhr Crest voller Aufregung fort, „fuhr eine Zeitlang nutzlos draußen herum, aber plötzlich fand sie etwas." „Was fand sie?" fragte Rhodan ungeduldig. „Die Impulse unseres eigenen Hypersenders." Crest machte eine hastige Armbewegung zu dem Bildschirm, der das Bild des zerstörten Kreuzers zeigte. „Drüben aus dem Schiff. Automatische Notimpulse, verstehen Sie?"
    Rhodan verstand sofort. Mehr als das: Er erkannte auch die Folgen. Jedes arkonidische Schiff war mit einem Hypersender ausgerüstet, dessen Sendeenergie mathematisch gesehen von der gleichen Struktur war wie die des hypergravitatorischen Feldes, das den überlichtschnellen Raumflug ermöglichte.
    Hyperwellen pflanzten sich nahezu ohne Zeitverlust über beliebige Entfernungen hin fort und bildete damit die ideale Nachrichtenverbindung einer Zeit, die mit derselben Selbstverständlichkeit in Tausenden von Lichtjahren rechnete wie der Mensch bis vor kurzem in Kilometern.
    Jeder Hypersender besaß eine Notschaltung, die ihn in Gang setzte, sobald dem Schiff, in dem er stand, etwas zustieß, sei es durch einen Angriff von außen oder durch einen Fehler von innen. Von diesem Augenblick an strahlte der Sender ein ganz bestimmtes Signal in ununterbrochener Folge aus. Außerdem bündelte er die Sendung und richtete sie auf den nächstgelegenen Empfänger.
    Rhodan

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