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0005 - Atom-Alarm

Titel: 0005 - Atom-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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besprechen. Dann verließ Tako Kakuta die Besprechung - mit offenen Augen - als zufriedener Mann. In sein Hotel zurückgekehrt, beglich er seine Rechnung und verließ Pittsburgh gegen Morgengrauen.
     
    5.
     
    Perry Rhodan war selten einem anderen so dankbar gewesen wie Crest dafür, daß er sich nicht blicken ließ, als er nach der Schulung erwachte.
    Zwar war Bull noch da, der ihn hätte stören können. Aber als Bull erwachte und sich aufrichtete, da drehte er sich so, daß er Rhodan den Rücken zukehrte, beugte sich vornüber und stützte den Kopf in die Hände, als sei er ihm zu schwer geworden.
    Eine Stunde verging, ohne, daß ein Wort fiel. Rhodan starrte in sein Gehirn hinein und sah eine endlos weite Höhle, in der alles deutlich zu erkennen war. Kenntnisse lagen in ungeheurer Vielfalt dort aufgestapelt, und er brauchte einen Wunsch gedanklich nur zu formulieren, um die Lösung, soweit sie mathematischer oder überhaupt wissenschaftlicher Natur war, sofort zur Hand zu haben.
    Er versuchte, die Ausmaße dieser Höhle, die sein Gehirn war, abzuschätzen; aber er sah keine Grenzen.
    Sie war unendlich weit, und wie tief er auch hineinzublicken vermochte, es gab nirgendwo eine Wand; überall führte ein Weg weiter.
    Er sah auf. Sein Blick fiel auf das Interkom-Gerät. Die Wette galt irgend etwas zu eins, daß Thora ihn von ihrer Kabine aus beobachtete und seine Reaktion studierte. Ihr Stolz sollte dadurch keine Nahrung erhalten, daß sie ihn über den Erkenntnissen der arkonidischen Wissenschaft zu lange brüten sah.
    Er stand auf. Bull grunzte unwillig bei dem Geräusch, das er dabei machte.
    Rhodan störte ihn nicht. Um Thora zu beunruhigen, dazu genügte einer, der sich unbeeindruckt zeigte. Er ging hinaus und marschierte den Gang entlang. Die Tür seiner Kabine stand offen. Crest saß in einem Gelenksessel und starrte auf einen Interkom-Schirm in Thoras Raum.
    Crest wandte den Kopf, als Rhodan eintrat. „Nun?" fragte er lächelnd und ein wenig besorgt. Rhodan schüttelte den Kopf. „Nichts. Ich habe einen Fehler gefunden!"
    Crest richtete sich steil auf. Der Stuhl folgte seiner Bewegung. „Einen Fehler?"
    „Ja. Die Lösung des Problems scheint jüngeren Datums zu sein. Ich nehme an, Ihre Leute waren zu träge, um sich alles richtig anzusehen."
    Crest zuckte zusammen. Rhodan blinzelte zum Interkom hin und gab ihm zu verstehen, daß seine Worte für Thora bestimmt waren. „Interessant!" flüsterte Crest. „Und was für ein Fehler ist das?" „Das Problem der Reproduzierbarkeit von Hyperflug-Routen, erinnern Sie sich?" erklärte Rhodan so leger wie möglich. „Die zugrunde gelegte Differentialgleichung ist instabil, außerdem formelmäßig nicht lösbar.
    Die Differentialgleichung ist siebter Ordnung. Sie verwenden ein numerisches Näherungsverfahren dreizehnter Ordnung. Das Näherungsverfahren ist also noch um etliche Grade instabiler als die Gleichung. Im Gebiet der Instabilität schaukeln sich kleine Abweichungen zu großen Fehlern auf.
    Selbst in der irdischen Mathematik gibt es Näherungslösungen siebter Ordnung für eine solche Grundgleichung. Soll ich Ihnen sagen, warum man auf Arkon diesen Fehler begangen hat?"
    Crest war nicht mehr imstande, ein Wort zu sagen. „Weil das verwandte Näherungsverfahren äußerst bequem ist", dröhnte Rhodans harte Stimme. „Weil es, wie ich aus anderen Informationen entnehme, den Automat-Rechnern, die Sie verwenden, quasi auf den Leib geschrieben ist. Aus Bequemlichkeit hat niemand die Grundgleichung auf ihre Stabilität untersucht, und aus Bequemlichkeit hat man das übliche Verfahren angewandt.
    Aus Bequemlichkeit", fügte er nicht ohne Spott hinzu, „hat man im Ergebnis eine beträchtliche Anzahl von Fehlern und treibt, um eine einmal befahrene Route zu produzieren, einen ungeheuren Energieaufwand.
    Ein Zehntel der errechneten Energie würde ausreichen!"
    Es tat ihm weh, zu sehen, wie Crest auf seine Erklärung reagierte. Er sank in sich zusammen, der Stuhl kippte langsam wieder nach hinten. Crest schüttelte den Kopf und murmelte unzusammenhängende Worte vor sich hin.
    Rhodan vermied es, auf den Bildschirm zu sehen. Er wußte, daß Thora ihn beobachtete und ihn verstehen konnte. Für sie war dieses Theater gedacht, nicht für Crest. Der Fehler war wirklich; aber die Art, wie er ihn zur Sprache brachte, hatte Rhodan für Thora gewählt. Er hätte ihr Gesicht gern gesehen.
    Crest gewann langsam seine Fassung wieder. Rhodan lächelte ihm beruhigend zu, damit

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