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0005 - Atom-Alarm

Titel: 0005 - Atom-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Bull meldete: „Zwei Mikroröntgen pro Stunde!" „In fünfzig Kilometern Höhe", ergänzte Rhodan. „Das ist ein einfaches Gesetz, nicht wahr? An Ort und Stelle erwarten wir also ...", er rechnete eine Weile, „... fünfzig bis hundert Röntgen pro Stunde, wenn man die Ausdehnung der Quelle berücksichtigt" Bull nickte. „Das heißt: Wir können unsere eigenen Schutzanzüge nicht verwenden."
    Rhodan wandte sich an Crest. „Dieses Boot hat Schutzanzüge gegen hohe Aktivitäten und eine Dekontaminationsanlage an Bord. Es gibt keinen Grund, warum wir nicht landen und uns das Schiff ansehen sollten." Crest nickte gleichmütig. Rhodan vollführte eine äußerst korrekte Landung, etwa einen Kilometer von der Grenze des Gebietes entfernt, über das die Trümmer des Arkoniden-Kreuzers verstreut lagen. „Ich möchte mit Bull zusammen hinausgehen", sagte er. „Was zu tun ist, muß schnell getan werden, und dazu sind wir beide gerade die richtigen Leute. Crest, ich möchte gerne, daß wir dauernd in Sprechverbindung bleiben. Ich gehe kein Risiko mehr ein."
    Um dies zu bekräftigen, ging er zum Steuerpult und fuhr die Meiler, die den Antrieb versorgten, auf Nulleistung. Das würde den Start um eine halbe Stunde verzögern - die Zeit, die die Meiler brauchten, um wieder angefahren zu werden; aber es verschaffte ihm gleichzeitig die Garantie, daß Thora nicht einen Blitzstart vollführen und sie in der radioaktiven Hölle sitzenlassen würde.
    Crest brachte ein Schmunzeln zuwege. Thora rührte sich nicht, aber in ihren Augen leuchtete das Rot heller als sonst. Bull ging hinaus, um die Anzüge zu besorgen.
    Sie waren weitaus praktischer gearbeitet als die Monturen, die Rhodan und seine Leute in der STARDUST zur Verfügung hatten. Das ordnungsgemäße Anlegen irdischer Raumschutzanzüge war mit allen Kontrollen eine Geduldsprobe über zwanzig Minuten. Die Arkoniden-Anzüge ließen sich überstreifen und gaben durch das Aufleuchten einer Signallampe am linken Handgelenk zu verstehen, daß alles in Ordnung sei. Es gab keine ungefügen Sauerstoffbehälter, kein schweres Helmradio und keine Halsdichtungen, die in den Nacken drückten, wenn man nach oben schaute. Der Anzug erzeugte seinen Sauerstoff aus wenig umfangreichen Vorräten an Chemikalien. Der Miniatur-Telekom beanspruchte nicht mehr Platz als ein Fingernagel, und der Helm klappte in eine energetische Verriegelung, die dem Vakuum ebenso wie höchsten Drücken standhielt.
    Rhodan und Bull bewaffneten sich mit Nadelstrahlern. Es war damit zu rechnen, daß ihnen die Explosion der drei Bomben keinen Weg in das Innere des Kreuzers freigelassen hatte. Die Energie der Nadelstrahler entwickelte im Brennpunkt eine Temperatur von nahezu fünfzigtausend Grad. Mit ihnen ließen sich die Wände der Innenzelle aufschneiden - für den Fall, daß sich von den Schotts keines mehr auf natürlichem Wege öffnen ließ.
    Crest sah ihnen nach, als sie das Boot durch eine der beiden Mannschleusen verließen. Thora kümmerte sich nicht um sie. Sie stand vor einem Bildschirm und starrte auf die Trümmer ihres Kreuzers.
    „Geben Sie auf sie acht!" ermahnte Rhodan den Arkoniden, und es war ihm gleichgültig, ob Thora seine Worte hörte oder nicht.
    Sie schalteten die Generatoren ein und trieben langsam in das Gebiet der Explosion hinein. Aus der Nähe boten die zerflossenen, formlosen Trümmerstücke einen beängstigenden Anblick.
    Sie sprachen kein Wort miteinander. Nur Crest sagte von Zeit zu Zeit: „Alles in Ordnung!"
    Rhodan landete vor dem größten Trümmerhaufen, den er finden konnte. Die Wahrscheinlichkeit sprach dafür, daß sich in diesem Haufen die Innenzelle des Kreuzers verbarg.
    Bull begann zu stöhnen, als er den Kopf in den Nacken legte und die Höhe des Schuttberges abzuschätzen versuchte.
    Sie machten sich unverzüglich an die Arbeit. Die Nadelstrahlen lösten den Schutt brockenweise und legten einen Weg frei. Das Dosimeter zeigte zehn Röntgen, und sie waren noch nicht ganz zehn Minuten lang draußen. Das einzige, was in dieser Umgebung beruhigend wirkte, war Crests Stimme. „Alles in Ordnung!" Nach einer Stunde hatten sie sich zwanzig Meter weit in den Berg hineingefressen.
    Rhodan machte sich Sorgen, ob das Trümmergebilde stabil genug sei, um ein zwanzig Meter langes Loch in seinem Innern zu ertragen. Er ließ Bull eine Weile mit der Arbeit innehalten und klopfte das Material ab indem er die Hand jeweils auf der beklopften Stelle eine Weile ruhen ließ, versuchte er,

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