0007 - Invasion aus dem All
hat Zeit. Zuerst muß die Invasion abgeschlagen werden. Die Menschen ahnen noch nicht, was ihnen bevorsteht. Ich fürchte, die IVs besitzen einen festen Stützpunkt auf der Erde, von wo aus sie operieren. Es wäre zu umständlich, ein sich bewegendes Schiff als Basis zu benutzen."
„Keine Hinweise?"
„Keine. Sie müssen mit Mercant sprechen, vielleicht kann er welche geben. Er bekam immerhin einige Informationen von Menschen, die von den IVs übernommen und später wieder freigegeben wurden."
Perry war verblüfft. „Ich meine, jeder Mensch müsse sterben, wenn er von den IVs besessen war. Hat sich das geändert?"
„Wir irrten uns. Die Betroffenen zeigen keinerlei schädliche Nachwirkungen."
„Ausgezeichnet, das ist ein Pluspunkt für uns. Noch etwas, Crest: Es ist Ihnen ja wohl klar, daß wir unsere Vorrangstellung den Weltmächten gegenüber niemals einbüßen dürfen. Nur unser Vorhandensein bewirkte die Einigung. Ohne die Drohung der Dritten Macht stürzt die Erde erneut in das Chaos der überwundenen Konflikte. Darum erachte ich es als lebensnotwendig, die Invasion so schnell wie möglich niederzuschlagen. Gelänge es nicht, wäre unser Prestige dahin."
Man konnte Crest förmlich lächeln sehen, als er sagte: „Nicht nur unser Prestige wäre verloren, sondern die gesamte Menschheit. Und wir dazu. Der Computer sagt exakt voraus, daß wir uns in einer Krise befinden."
„Und - was sagt er zu den Aussichten?"
„Fünfzig zu fünfzig. Immerhin."
Perry überlegte. Dann fragte er: „Die GOOD HOPE hat einen Aktionsradius von fünfhundert Lichtjahren. Kann man nicht die Heimatwelten der IVs angreifen?" Crest seufzte. „Sie entwickeln eine beängstigende Aktivität, Rhodan. Später wäre an eine solche Möglichkeit zu denken, heute erscheint sie mir aussichtslos. Die IVs meiden den offenen Kampf, weil sie ihn nicht benötigen, aber sie halten ihre Verteidigung in Ordnung. Mit der GOOD HOPE allein schaffen Sie es nicht."
„Wir werden sehen", gab Perry den Gedanken nicht auf. „Nehmen Sie inzwischen Verbindung zu Mercant auf. Ich erwarte ihn oder seinen Beauftragten im Stützpunkt, sobald ich zurückkehre. Wir werden dann einen Kriegsplan aus arbeiten. Sonst noch etwas?"
„Nein, im Augenblick nicht. Thora benimmt sich vernünftig."
Perry zuckte die Achseln. „Ich würde ihr auch nichts anderes geraten haben. Bis bald."
Nachdenklich kehrte er in die Zentrale zurück, nachdem er Tako den Befehl gegeben hatte, ständig auf Empfang zu bleiben. Vor der Tür zum Kontrollraum blieb er einen Augenblick stehen. Thora! Die Kommandantin der Arkonidenexpedition. Eine außergewöhnliche Frau, wenn auch mit den krankhaften Vorurteilen einer überlegenen Rasse behaftet. In ihren Augen waren die Menschen nichts als Halbwilde.
Nur unter Druck hatte sie sich bereit erklärt, mit Rhodan zusammenzuarbeiten. Sie wußte, daß sie in einem fremden Sonnensystem gestrandet war und ohne Hilfe der Menschen niemals mehr ihre Heimat erreichen würde. Ihre eigene Rasse, hochzivilisiert aber dekadent, würde keinen Finger rühren, sie zu suchen oder gar zu retten. Vielleicht würde man den Verlust des wissenschaftlichen Forschungskreuzers nicht einmal bemerken.
Thora war eine bestrickend schöne Frau. Perry glaubte fast, sie lieben zu können, wenn er sie nicht so haßte. Aber - haßte er sie wirklich, oder redete er sich das nicht nur ein? Es war gut, daß Crest auf seiner Seite stand und ihm oft genug die psychologischen Hintergründe für das unbegreifliche Verhalten Thoras erklärt hatte.
Perry Rhodan zuckte die Achseln und betrat die Zentrale. Auf dem Bildschirm in der Mitte zeigte die Erde bereits ihre Kontinente. Bald würden sie landen.
*
Mercant war nicht selbst gekommen. Die Verantwortung für die Sicherheit des Westblocks lastete so schwer auf ihm, daß er seine Festung unter dem Grönlandeis nicht mehr verließ. Von hier aus leitete er seine Aktionen und setzte seine Leute ein.
Einer dieser Leute war Captain Klein, fähigster Beamter des Abwehrdienstes und Verbündeter Rhodans. Mercant hatte ihn zu seinem persönlichen Verbindungsmann mit Rhodan ernannt.
Captain Klein wurde durch die Energiekuppel gelassen und stand Minuten später Perry Rhodan gegenüber, der noch vor fünf Stunden auf der Venus geweilt hatte. Crest saß still und schweigsam im Hintergrund neben Thora auf einer Couch. Bully und Manoli waren ebenfalls anwesend, genau wie Dr. Haggard und der Gedankenleser John Marshall, Mitglied des
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