0007 - Invasion aus dem All
STARDUST, die von Perry in einer Art Gefühlsduselei gern als ungestörtes Kämmerlein benutzt wurde. Hier fühlte er sich sicher - und schließlich hatte auch hier seine phantastische Laufbahn begonnen.
Ellert nahm einen Anlauf und begann zu berichten. „Wir ließen Li also allein nach USA fliegen, da wir ja sein Ziel kannten. Inzwischen muß John Marshall ihn bereits unter seine Fittiche genommen haben. Wie ich hörte, weilt auch Anne Sloane in Carson. Ihre Vermutung, daß das nächste Ziel Nevada-Fields sein könnte, dürfte wohl stimmen."
„Es ist anzunehmen", bestätigte Perry ruhig.
„Während ich meinen Körper in Batang verließ und Li überwachte, konnte ich die erstaunliche Tatsache feststellen, daß die IVs sich untereinander telepathisch verständigen. Es war mir sogar möglich, einen Teil der Gespräche zu verstehen. Ohne einen Körper arbeitet unser Intellekt vollkommener und ausgereifter.
Ich könnte notfalls, glaube ich, sogar direkte Verbindung mit den IVs aufnehmen, aber ich halte das für sinnlos. Es ist besser, wenn sie niemals von dieser Möglichkeit erfahren. Aber noch etwas: ich bin überzeugt, daß es möglich sein wird, einen körperlosen IV zu verfolgen. Und zwar von jedem Teleporter.
Ein Teleporter bewegt sich, indem er seinen gesamten Körper in eine andere Dimension versetzt und an anderer Stelle materialisiert. Er ist Geist, und damit den IVs nahe verwandt. In einem solchen Zustand sollte es durchaus möglich sein, daß Tako oder Ras - oder auch ich - sich einem IV anschließt, wenn er den Körper eines Menschen verläßt, um in den eigenen zurückzukehren."
Perry Rhodan hatte sehr aufmerksam zugehört. Sein geniales Gehirn überschlug die Möglichkeiten, wog die Chancen ab und registrierte sie wie ein elektronischer Roboter. Das ungeheure Wissen der Arkoniden kam ihm zu Hilfe. Die Erinnerungsspeicher gaben ihre Informationen ab. Und dann nickte er langsam. „Sie haben recht, Ellert. Sie haben absolut recht. Wir werden es auf einen Versuch ankommen lassen. Ich glaube, daß Li mit einem Sonderauftrag nach Nevada geflogen ist. Miß Sloane wird mich über jeden Schritt Lis unterrichten. Doch - da ist noch eine andere Sache, über die ich mit Ihnen sprechen sollte. Sie wissen, daß ich Ihre Fähigkeiten als Teletemporarier niemals in Anspruch genommen habe. Es waren zuerst ethische Gründe, die mich dazu veranlaßten. Nun hat es sich außerdem herausgestellt, daß die vielfachen Wahrscheinlichkeitsebenen einen klaren Blick in die Zukunft ohnehin unmöglich machen. Trotzdem muß ich Sie bitten, eine Ausnahme zu machen. Da ist etwas sehr Merkwürdiges passiert..."
Ellert beugte sich interessiert vor und nahm das Zeitungsblatt entgegen, das Perry ihm entgegenhielt. Die Schlagzeilen sprangen ihm förmlich ins Gesicht. Aufmerksam begann er zu lesen. Dies war der Artikel: SECHSJÄHRIGE ERSCHIESST VATER MIT DIENSTPISTOLE
Rätselhafter Mord eines Kindes - Mesilla, New Mexico - Sonderbericht.
Einer der rätselhaftesten Morde unseres Jahrhunderts geschah gestern Vormittag in Mesilla, NM. - Die kleine Betty Toufry entriß ihrem Vater, der sie auf den Schoß genommen hatte, die schwere Dienstpistole und erschoß ihn. Das Kind hat nie zuvor eine solche Waffe in der Hand gehalten und wußte auf keinen Fall, wie man mit ihr umzugehen hatte.
Allan G. Toufry, so wurde in dem Artikel weiter betont, war Wissenschaftler und Atomforscher. Er war maßgeblich an der Verbesserung der letzten Atombomben beteiligt und zeichnete für die Versuche in der Wüste verantwortlich. Das Kindermädchen behaupte steif und fest, betonte der Sonderberichterstatter voller Skepsis, daß Betty Toufry ihrem Vater noch eine Minute vorher freudig entgegengeeilt sei, dann aber plötzlich gestutzt habe. Dann sei die Pistole wie von selbst in ihre Hand geflogen.
Natürlich kann die Erzählung einer sich an den Grenzen der Hysterie befindlichen Person nicht ernst genommen werden, führte der Reporter weiter aus. Immerhin sei der Mord eines sechsjährigen Kindes an seinem Vater doch außergewöhnlich und bedürfe eingehender psychologischer Untersuchung.
Ellert sah auf und blickte in die forschenden Augen Perrys. „Nun? Was sagen Sie dazu? Ellert zuckte die Achseln. „Unbegreiflich! Besonders die Aussage des Kindermädchens gibt mir zu denken. Ich glaube nicht, daß es schwindelt." „Ich auch nicht", gab Perry zu. „Ich habe auch meine Vermutung. Aber ich wünsche Gewißheit. Aus diesem Grund möchte ich Sie bitten,
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