0007 - Invasion aus dem All
Ihnen für das Vertrauen, das Sie in mich setzen. Ich werde es sicherlich nicht mißbrauchen."
Der Wandschirm erlosch. In das entstehende Schweigen hinein sagte Mercant: „Damit sind die Ziele gesteckt, meine Herren Präsidenten. Es liegt an Ihnen, ob wir sie auch erreichen. Damit wir schon heute zu greifbaren Ergebnissen gelangen, hielt ich es für richtig, den Mann hierher zu bestellen, der uns in allen wirtschaftlichen und finanziellen Fragen beraten kann. Meine Herren, ich darf Sie nun mit Homer G. Adams, dem Geschäftsführer der GCC, bekanntmachen ..."
*
In ihrem Hotelzimmer in Peking hielten Ernst Ellert und Tako Kakuta Kriegsrat.
„Es muß Ihnen möglich sein", sagte Ellert eindringlich. „Denken Sie nur daran, wie Sie das Ovalschiff der IVs vernichteten. Sie teleportierten mitsamt der Bombe zum Gegner. Wenn Sie also eine Bombe mitnahmen, müßte das auch mit einem Menschen möglich sein. Sie haben bewiesen, daß Sie Materie teleportieren können, die Sie berühren. Auch Ishi Matsu kann ihre Fernseheigenschaften auf andere übertragen."
„Vielleicht haben Sie recht", lächelte der Japaner höflich.
„Es käme auf einen Versuch an.“
„Ich habe bisher an eine solche Möglichkeit nicht gedacht, wenn ich ehrlich sein soll."
„Wir werden es ausprobieren müssen. Überhaupt wird sich das Mutantenkorps erst im Verlauf der Jahre durch Erfahrung stabilisieren."
„Wie wäre es denn, wenn Sie mich einmal mit in die Zukunft nähmen?" fragte der Japaner ernsthaft. „Damit tun wir uns gegenseitig einen Gefallen"
Ellert grinste offen. „Das also ist die gepriesene Koordinierung unserer Kräfte", spottete er. „Wenn Crest das ahnen wurde ..."
Tako wurde plötzlich ernst. Er schien sich an ihre Aufgabe zu entsinnen.
„Wir haben Li gefunden", stellte er fest. „Was fangen wir nun mit ihm an? Wie sollen wir wissen, ob er Dummheiten macht? Warnen können wir die Dienststellen der Asiaten auch nicht, weil niemand weiß, wer von ihnen bereits zu den IVs gehört."
In diesem Augenblick summten ihre beiden Allzweckgeräte. Beide drückten auf den Empfangsknopf. Die Stimme Ras Tschubais, des zweiten Teleporters, ertönte: „Hort zu, es gibt Arbeit. Li ist soeben zum Flughafen gefahren und hat sich eine Karte für den Stratoliner nach Batang genommen. Abflug morgen früh um 06.35 Uhr."
„So früh!" stöhnte Ellert, der für sein Leben gern morgens lange schlief „Was will der Kerl denn ausgerechnet in Batang?"
„Keine Ahnung. Er gab dem Beamten, der ihm die Flugkarte verkaufte, keinen Grund für seine Reise an."
„Kann ich mir denken. Du kommst jetzt hierher, nehme ich an, denn bis morgen früh ist Li uns sicher. Wann trifft er in Batang ein?"
„Der Flug dauert zwei Stunden um halb neun also."
„Wir werden ihn in Batang empfangen", nickte Ellert.
„Gut also, kümmere dich jetzt nicht mehr um Li, sondern hupfe ..."
Eine Sekunde später materialisierte der massige Afrikaner mitten im Hotelzimmer. Er grinste breit über das ganze Gesicht, als er Tako und Ellert unwillkürlich zusammenzucken sah. Niemand konnte sich daran gewöhnen, einen Menschen aus dem Nichts auftauchen zu sehen, selbst dann nicht, wenn er selbst ein Teleporter war.
„Hast du eine Ahnung", fragte der Japaner, „was unser Freund ausgerechnet in Tibet will? Batang ist doch Richtung Tibet, wenn ich nicht irre."
„Du irrst nicht", bestätigte Ras. „Gut zweitausend Kilometer. Ein hübscher Sprung. Wie machen wir ihn?"
„Wir nehmen Ellert in unsere Mitte - und dann geht's los. Vielleicht schaffen wir es dann."
Ras kullerten bald die Augen aus dem Kopf. „In die Mitte nehmen? Du willst doch nicht damit sagen, daß wir ihn mitnehmen können?"
„Warum nicht?" wunderte sich der Japaner. „Er ist nicht einmal so schwer wie eine mittlere Bombe..."
*
Die Maschine landete fahrplanmäßig. Li stieg aus und schritt zu den Verwaltungsgebäuden, ohne sich nach rechts oder links umzusehen. Er schien sich völlig sicher zu fühlen. Da ein Japaner auch hier am wenigsten auffiel, hatte Tako die Aufgabe der Direktüberwachung übernommen. Mit dem winzigen Funkgerät im Armband stand er mit seinen beiden Gefährten in ständiger Verbindung.
Li führte kein Gepäck mit, dafür aber eine größere Summe Bargeld. Wie er daran gekommen war, wußte niemand, wahrscheinlich nicht einmal Li selbst. Er nahm im teuersten Hotel der Stadt ein Zimmer, zahlte für drei Tage im voraus und ließ sich dann für den Rest des Vormittags
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